Michael Köpper:

Michael Köpper: "Nichts ist unmöglich" / Weinheimer Coach sieht noch Chancen auf den Aufstieg

Michael Köpper: „Nichts ist unmöglich“ / Weinheimer Coach sieht noch Chancen auf den Aufstieg

Archiv Verbandsliga (Fußball) | erstellt am Di 12.06.2012

… den württembergischen Vizemeister gespielt – und dann innerhalb weniger Minuten einen Doppelschlag hinnehmen müssen, der dem FSV Bissingen den nötigen „Schwung“ verlieh.tsg weinheim

Nach dem 3:0 durch Mustapha El M’Hassan schien der Aufstiegskampf vorzeitig verloren, aber Matteo Monetta schaffte per umstrittenen Handelfmeter den so wichtigen 3:1 Anschlusstreffer. Die besseren Chancen auf einen Aufstieg haben nach diesem Sieg im Rückspiel sicherlich die Bissinger, aber noch hat es das Köpper-Team selbst in der Hand eine Wende herbeizuführen.

Wir haben uns mit dem Ex-Fußballprofi und Weinheims Coach Michael Köpper unterhalten.

Sportkurier: Herr Köpper – jetzt haben Sie zwei Tage nach der Niederlage sicherlich in ihrer Analyse einiges zum Spiel in Bissingen zu sagen.

Michael Köpper: Ja, sicher. Diese Niederlage war eine der schmerzhafteren Art, da dieser 3:0 Rückstand in der 2. Halbzeit unnötigerweise zustande kam. Wir waren in der 1. Halbzeit das bessere Team und hatten durch Laskai, als auch Bitz zwei Möglichkeiten. Der FSV Bissingen hatte nicht eine einzige echte Torchance zu verzeichnen.

Sportkurier: Wieso dann der Einbruch in der 2. Halbzeit?

Michael Köpper: Das war keineswegs ein Einbruch. Wir hatten dann bis zur 60. Minute die Partie offen gestaltet, kamen zu Ecken und waren eigentlich drauf und dran noch mehr Druck zu erzeugen. Diese Tor zum 1:0 durch Andreas Kocijan entstand durch einen Einwurf. Patrick Geissinger zeigte hier das falsche Stellungsspiel und Mike Kappes spielte unbeabsichtigt Doppelpass mit dem Torschützen. Es war ein vermeidbarer Treffer.

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Sportkurier: Das 1-0 war ja noch kein Beinbruch, aber kurz darauf fiel dann ja auch noch das 2:0. Hatte das Team nach dem Rückstand „Nervenflattern“?

Michael Köpper: Zumindest war es so, dass meine Mannschaft schon etwas konsterniert war, ob des Rückstandes. Anstatt hier kontrolliert und ruhig weiterzuspielen, war man gleich zu offensiv – wollte umgehend den Ausgleich erzielen. Ja, und da liefen wir in einen stark vorgetragenen Konter, den Mustapha El M’Hassan perfekt abschloss. Aus zwei Möglichkeiten, zwei Tore gemacht – das war effektiv.

Sportkurier: Nach dem 3:0 durch Mustapha El M’Hassan war die Messe gelesen für Sie?

Michael Köpper: Nein, aber es sah nicht gut aus. Wir waren auf keinen Fall drei Tore schlechter. Auch das dritte Gegentor fiel durch einen individuellen Fehler, diesemal von Michael Bitz, der einen Fehlpass spielte – und wieder wurde das gnadenlos ausgenutzt. Zum Glück schaffte Monetta kurz vor Spielende den 3:1 Anschlusstreffer. So haben wir zumindest noch reelle Chancen.

Sportkurier: Trauen Sie Ihrer Mannschaft zu, diesen Vorsprung der Bissinger noch zu drehen?

Michael Köpper: Natürlich glaube ich daran, auch wenn es schwer wird. Wir müssen nur 2:0 gewinnen – das würde reichen. Warum soll das nicht möglich sein? Wichtig wird sein, dass wir geduldig spielen und aus einer sicheren Deckung.

Sportkurier: Bissingen hat einen gefährlichen Angriff, da wird es sicher nicht ganz so einfach die NULL zu halten?!

Michael Köpper: Andreas Kocijan ist ein „Brecher“, auf ihn werden wir besonders aufpassen müssen. Aber auch das schnelle Flügelspiel des FSV gilt es zu unterbinden bzw. einzudämmen. Wir werden uns da schon etwas einfallen lassen.michael-koepper-a

Sportkurier: Erwarten Sie bei diesem Entscheidungsspiel mehr Zuschauer, als in der ersten Runde gegen den SV Oberachern (650)?

Michael Köpper (Foto rechts): Zu wünschen wäre es, dass viele Zuschauer kommen. Es wird der Mannschaft sehr hilfreich sein, wenn die Unterstützung von den Rängen sehr gut ist. Man hat es in Oberachern und Bissingen gesehen, da kamen jeweils 1.400/1.200 Zuschauer. Eine solche Kulisse könnte am Samstag beflügelnd wirken.

Sportkurier: Zum Abschluss – wie schätzen Sie wirklich die Chancen auf einen Aufstieg ein und wie stark schätzen Sie den FSV Bissingen im Verhältnis zu den nordbadischen Spitzenteams ein?

Michael Köpper: Unsere Chancen stehen 45:55, also ist noch alles drin. Der FSV Bissingen ist ähnlich stark wie der Aufsteiger TSV Grunbach – also eine absolute Spitzenmannschaft, die sehr gut besetzt ist. Das Team ist körperlich sehr stark, hat große Spieler in seinen Reihen und ist sehr robust. Mit dem bulligen und stets gefährlichen Stürmer Kocijan, den schnellen Außenspielern und dem technisch guten Mittelfeldspiel sind die Bissinger schon eine Hausnummer.

Sportkurier: Dann wünschen wir natürlich ihrem Team und Ihnen für den Samstag nur das Beste, also ein Aufstieg.

Michael Köpper: Vielen Dank, den wünschen wir uns alle und wir werden bis zum Schlusspfiff alles dafür geben.    

Spielbeginn: Samstag, den 16. Juni 2012 um 15:30 Uhr im Sepp Herberger Stadion zu Weinheim 

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