Ein

Ein "Knipser" im Portrait

Ein „Knipser“ im Portrait

Archiv Verbandsliga (Fußball) | erstellt am Di 24.01.2012

Nicht weniger Tore hat jedoch Schwetzingens Stürmer Björn Weber markiert. Die Sturmspitze der Spargelstädter kommt ebenfalls auf 14 Tore und hat somit knapp 44 % aller Treffer seines Clubs erzielt – angesichts des 9.Tabellenplatzes seiner Mannschaft, eine ehrenwerte Torquote.
SV 98 Schwetzingens Trainer Volker Zimmermann nannte ihn in einem kürzlich durchgeführten Interview, einen "Glücksfall" für den Verein.

Dieser "Glücksfall" ist gebürtiger Schwetzinger, lebt heute in Oftersheim und arbeitet im Controlling der SAP. Sein liebstes Hobby ist eben der Fußball und das Tore schießen.

Doch das Talent eines Björn Weber kam nicht von ungefähr: Seine sportliche Laufbahn begann er als "Steppke" im Alter von 5 Jahren in der Bambinimannschaft des SV 98 Schwetzingen. Bis einschließlich C-Junioren schnürte das Talent seine "Kickstiefel" für den SV 98.

Mittlerweile waren Späher auf den "pfeilschnellen" und torgefährlichen Spieler aufmerksam geworden und so wechselte der offensive Mittelfeldspieler und Linksfuß zum Karlsruher Sport-Club. "Das waren schöne Zeiten in der Jugend. Ich spielte auch Stadtauswahl, Badische Jugendauswahl und war zu einigen DFB-Lehrgängen eingeladen, leider hatte es nicht ganz gereicht für eine Berufung in die Nationalmannschaft", blickt Weber etwas weiter zurück.

Nach der A-Jugend beim Karlsruher SC hatte Weber kein Profiangebot vom damaligen Zweitligisten erhalten und so wechselte er als 19- jähriger zum SV 98 Schwetzingen, seinem Stammverein.

"Eine Saison spielte ich bei "meinen" 98ern, danach unterschrieb ich beim damaligen Oberligisten SG Heidelberg-Kirchheim einen Vertrag. Zu allem Unglück stiegen die Heidelberger kurz vor meinem Engagement bei ihnen in die Verbandsliga Nordbaden ab, also spielte ich wieder Verbandsliga", kann sich Weber auch viele Jahre danach das "schmunzeln" nicht verkneifen.   

Er nahm es sportlich. War die erste Spielzeit 2001/2002 noch durchwachsen, da Weber längere Zeit verletzt war, so wurde er 2002/2003 zum absoluten Leistungsträger und die Folgesaison mit 26 erzielten Treffern Torschützenkönig der Verbandsliga Nordbaden (FOTO rechts). In der Liga hatte sich Weber längst einen Namen gemacht. Seine Schnelligkeit, Dribbelstärke und sein direkter Zug zum Tor blieb nicht unentdeckt.

Kein geringerer, als die TSG 1899 Hoffenheim I trat an Weber heran. Man wollte ihn für das damalige Regionalligateam verpflichten. Die Ambitionen waren schon 2004/2005 sehr groß bei den Kraichgauern und mit Weber sollte die Erfolgsstory des "Dorfclubs" fortgeschrieben werden. Björn Weber spielte in der ersten Saison einen guten Ball, hatte 24 Einsätze im Regionalligateam.

"Es war auch die berufliche Komponente ausschlaggebend. Ich konnte mein Studium bei der SAP fortführen, das war für mich schon ein zwingender Grund, mich dort beweisen zu wollen", sah Weber das Rundumpaket bei der TSG. In der nachfolgenden Spielzeit kam er bis zur Winterpause zu keinem Einsatz mehr.

"Die Mannschaft wurde enorm verstärkt und ich hatte keine Einsatzzeiten mehr, sodass ich dann in der Winterpause 05/06 zum damaligen Verbandsligisten FC Astoria Walldorf wechselte", so Weber.

In der Saison 2006/2007 kam dann Roland Dickgießer für Gernot Jüllich als Trainer. Die Mannschaft der Walldorfer wurde verstärkt und so stand die Astoria am Ende der Spielzeit auf einem Aufstiegsplatz, schafften den Sprung in die Oberliga Baden-Württemberg. Weber (Foto links/Weber im Trikot der Astoria  gegen 2 Abwehrspieler) hatte mit seinem Spiel und seinen Toren natürlich auch einen großen Anteil am Erfolg des FCA.

"Der Aufwand in der Oberliga, Trainingszeiten, Intensität usw. waren für mich irgendwann zu hoch. Auf der einen Seite mein Beruf, der mich auch fordert und auf der anderen Seite "volles Programm" beim Fußball. Ich wollte kürzer treten und nahm dann nach 2,5 Jahren bei der Astoria, ein Angebot des ambitionierten Kreisligisten FV Nußloch an", wollte es Weber mit 28 Jahren so langsam ruhiger angehen lassen.

Ruhiger wurde es für die gegnerischen Abwehrreihen in der Kreisliga nicht, denn da war plötzlich ein Björn Weber, der es nur so "knallen" ließ. Mit 32 Toren holte er sich erneut eine Torjägerkanone und verhalf den Nußlochern so zum Aufstieg in die Landesliga Rhein Neckar. In der Spielzeit 2010/2011 spielten die Nußlocher eine gute Rolle in der Landesliga, wurden Tabellensechster. Björn Weber hatte auch in dieser Saison 24 Mal für den FVN getroffen.

"Als es in die Spielzeit 2011/2012 ging, bemerkte ich schon in der Vorbereitung zur neuen Saison, dass es mit der Anwesenheit mancher Spieler beim Trainingsbetrieb nicht weit her war. Auch die Mannschaft wurde qualitativ nicht verbessert, eher das Gegenteil war der Fall – entsprechend waren die Vorbereitungsergebnisse.

Als dann ein Angebot meines Heimatclubs, dem Verbandsligisten SV 98 Schwetzingen kam, nahm ich es an. Sicher waren die Nußlocher über meinen Wechsel nicht erfreut, aber ich musste mir deshalb auch kein schlechtes Gewissen einreden", sieht Weber auch im Nachhinein seinen Wechsel zum SV 98, als den richtigen Schritt an.

Beim SV 98 Schwetzingen kannte ich einige Spieler von früher, zudem schätze ich Trainer Volker Zimmermann sehr. Der Kader der 1. Mannschaft wurde verjüngt, war aber in der Breite gut aufgestellt und ich sollte so etwas wie die "Leader-Funktion" übernehmen", beschreibt Weber die Gründe, warum er einen Ein-Jahresvertrag unterschrieb.

Die Saison verlief für die Schwetzinger bisher gut. Das Zimmermann-Team hat nur 4 Punkte Rückstand auf den Tabellenvierten ASV Durlach und steht im gesicherten Mittelfeld.

Für die Rückserie dürfen sich die Gegner auf eine motivierte Truppe des SV 98 einstellen und auf einen Björn Weber (Foto rechts/Bildmitte am Ball), der es auch in den restlichen 13 Begegnungen "krachen" lassen möchte.

"Der Mannschaftserfolg steht bei mir über allem, aber wenn ich am Ende die meisten Treffer der Liga erzielt hätte, wäre das ein absolut runder Abschluss" zeigt der Stürmer Ehrgeiz.

Ob Björn Weber auch nächste Spielzeit beim SV 98 Schwetzingen "kicken" wird, ist noch offen. Mittlerweile kamen auch schon einige Anfragen von Clubs. "Ich lasse das auf mich zukommen. Fühle mich sehr wohl hier in Schwetzingen und kann mir gut vorstellen, auch nächste Spielzeit hier zu sein. Zu gegebener Zeit wird man da sicher auf einem "Nenner" sein", kommen bei ihm derzeit keine Wechselgedanken auf.

Fotos: Redaktion, Björn Weber, FCA

 

 


 

zurück