Beim FC Zuzenhausen entlassen / Der Sportkurier im Gespräch mit Dieter Heimen

Beim FC Zuzenhausen entlassen / Der Sportkurier im Gespräch mit Dieter Heimen

Beim FC Zuzenhausen entlassen / Der Sportkurier im Gespräch mit Dieter Heimen

Archiv Verbandsliga (Fußball) | erstellt am Di 08.05.2012

Der Verein vermeldete die Trennung von Dieter Heimen in der letzten Woche, am Mittwoch nach der Verbandsligapartie gegen die TSG 62/09 Weinheim. Laut anderer Presseticker soll es bei diesem Spiel auch zu einem Disput zwischen Dieter Heimen und dem Spielausschuss Thomas Ottenthal gekommen sein.

Ex-Fußballprofi Dieter Heimen hat sich als Trainer einen Namen in der Region gemacht. 2002 stieg er mit dem SV 98/07 Seckenheim in die Verbandsliga Nordbaden auf und hatte mit dem Aufsteiger sogar noch bis vier Spieltage vor Schluss die Chance auf einen Aufstiegs-Relegationsplatz zur Oberliga Baden-Württemberg.

Danach schaffte er gleiches mit dem FC Rot, den er ebenfalls souverän in die Verbandsliga führte. Sein Meisterstück schaffte Heimen danach mit dem Aufstieg der TSG 62/09 Weinheim in die Oberliga und einer sensationell guten Platzierung (5.) im Aufstiegsjahr.

Letzte Saison verpflichtete ihn dann der Verbandsligist FC Zuzenhausen. Sportliche Zielsetzung des Clubs: heimen 11

Klassenerhalt. Fünf Spieltage vor Saisonende stand das Heimen-Team immer noch vier Punkte von einem Relegationsplatz entfernt, auf einem Nichtabstiegsplatz. Eigentlich kein Grund, einen Trainer vorzeitig zu entlassen, mit dem man noch wenige Wochen zuvor den Vertrag um ein weiteres Jahr bis 30.06.2013 verlängert hatte.  
   
Der Sportkurier hat sich mit Dieter Heimen unterhalten.

Sportkurier: Herr Heimen, der Presse nach war zu vernehmen, dass es zwischen Ihnen und dem Spielausschuss Thomas Ottenthal während des Spiels gegen die TSG Weinheim zu einem Disput kam. Führte dieser zur Entlassung?

Dieter Heimen: Nein, das glaube ich nicht. So etwas kommt schon mal vor, dass man an der Außenlinie auch emotional reagiert. Wäre das generell ein Entlassungsgrund, würden die Trainer „en masse“ gefeuert werden. Es ist einfach so, dass die geplante Ausrichtung für die kommende Saison in Frage gestellt wurde, man von den gemeinsamen Vorstellungen abgerückt war.

Sportkurier: Sie kamen doch zum FC Zuzenhausen erst kurz vor Saisonbeginn und hatten den Auftrag die Klasse zu halten. Das ist doch aber nicht generell ihr Anspruch, mit einem Club die Liga halten zu wollen, oder?

Dieter Heimen: Nein, ist es auch nicht. Zunächst hatte ich keine Möglichkeit den Kader zusammenzustellen, da ich ja erst kurz vor Saisonbeginn kam. Also musste ich mit dem Spielermaterial arbeiten, welches zur Verfügung stand. Ich arbeite gerne erfolgsorientiert und auch die Perspektiven müssen stimmen. Man sagte mir ich solle die Klasse mit dem Team halten und alte Krusten aufreißen. Mehr „Zug“ ins Team bringen und meine Vorstellungen dann zur neuen Saison umsetzen.

Sportkurier: Nun ja, die Klasse hätten Sie sicher gehalten und der Verein hat mit Ihnen auch vor wenigen Wochen um ein weiteres Jahr verlängert. Wieso dann diese Entscheidung?

Dieter Heimen: Da müssen Sie den Verein fragen. Man hat innerhalb des Clubs mehrfach die sportlichen Zielsetzungen geändert und das in kürzester Zeit. Wir hatten dann konstruktive Gespräche, bei denen der Verein und ich auf einen Nenner kamen. Leider wurden danach Absprachen nicht eingehalten und Maßnahmen ergriffen, die mit mir nicht abgestimmt waren. Das geht so nicht. Ich lasse mir nicht in meine Arbeit reinreden, wenn das passiert wird eine Zusammenarbeit schwierig. Kompetenzen sollten eindeutig abgesteckt sein.

zuzenhausen
Sportkurier. Hatten Sie die Möglichkeit ihre Vorstellungen für die kommende Saison einzubringen und auch umzusetzen?

Dieter Heimen: Nein, was mir noch letzte Saison zugesagt wurde, das hat man jetzt so nicht halten wollen. Der Verein wollte den von mir eingeschlagenen Weg nicht mitgehen. Diese wechselhaften Ausrichtungen, was die sportliche Zielsetzung und Umsetzung desgleichen betrifft, haben zu atmosphärischen Störungen geführt, die wohl ausschlaggebend für meine Entlassung waren.

Sportkurier: Blicken Sie da mit „Frust und Groll“ zurück?

Dieter Heimen: Nein, auf keinen Fall. Ich will da auch nicht Nachtreten. Der Verein muss seinen Weg finden, wie er seine Mannschaft in einer Verbandsliga präsentieren und positionieren möchte. Nur sollte man für die Zukunft von einem eingeschlagenen Weg und sportlichen Zielsetzungen nicht ständig abweichen.

Sportkurier. Danke für das Gespräch und Ihnen persönlich für die weitere Zukunft als Trainer alles Gute.

Dieter Heimen: Nichts zu danken.

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