TSG 62/09 Weinheim-Coach Thomas Reisch verlässt nach Saisonende den Club / Punktabzug am grünen Tisch?
TSG 62/09 Weinheim-Coach Thomas Reisch verlässt nach Saisonende den Club / Punktabzug am grünen Tisch?
Archiv Landesliga (Fußball) | erstellt am Mi 15.05.2013
Chefcoach Thomas Reisch (Foto oben) hat dem Verein für die neue Saison eine Absage erteilt und ein Nachfolger steht mit Michael Wagner, der ehemals als Aktiver im Landesliga-Team der Bergsträßer spielte, nun fest.
Die Mannschaft befindet sich zwei Spieltage vor Saisonende als Drittletzter mit 28 Punkten auf einem direkten Abstiegsplatz und in den letzten beiden Spielen geht es nur noch darum, den SC Rot-Weiß Rheinau (29 Punkte) auf dem Viertletzten Platz (Relegationsrang) abzulösen – um zumindest über die Auf- Abstiegsspiele noch den Klassenerhalt zu schaffen.
Wie sieht es dieser Tage aus, beim Team von Noch-Coach Thomas Reisch? Wir haben nachgefragt.
Sportkurier: Herr Reisch, Sie haben als Nachfolger des zurückgetretenen Frank Haidinger Anfang November 2012 die TSG 62/09 Weinheim II übernommen. Am Ende der Saison soll hier ungeachtet der Spielklassenzugehörigkeit Schluss sein. Ihr Nachfolger ist Michael Wagner. Gab es hierfür Gründe?
THOMAS REISCH: Ich hatte ja dem Verein zunächst nur bis zur Winterpause verbindlich zugesagt, als Frank Haidinger zurücktrat. Neben meiner Trainertätigkeit hier, habe ich ja auch noch zwei Jugendmannschaften beim SV Schriesheim trainiert. Als man auf mich zukam, doch bis Saisonende zu trainieren, habe ich zugesagt – wollte dem Verein weiterhin behilflich sein.
Sportkurier: Sie waren aber mit einigen Dingen nicht ganz zufrieden?!
THOMAS REISCH: Ja, sicher. Zunächst bekamen wir ja drei Punkte aus dem Spiel gegen VfL Kurpfalz Neckarau aberkannt. Wir hatten zu viele Akteure eingesetzt, die über 23 Jahre alt waren und zudem zuvor einen Einsatz in der 1. Mannschaft hatten. Da hätte man besser aufpassen müssen. So etwas sollte nicht passieren. In der Wintervorbereitung mussten sich fast alle Mannschaften einen einzigen Fußballplatz zum trainieren teilen. Dazu kam, dass aufgrund des Verletzungspechs im Verbandsligateam einige Akteure abgestellt wurden, die dann in der 1. MA zu Stammspielern wurden, uns aber fehlten. Es ist nie so ganz einfach das Handling der zweiten Mannschaften.
Sportkurier. Wie wir gehört haben, soll schon wieder eine Prüfung vom Verband vorgenommen worden sein, weil zuletzt die 50-Prozent-Regelung vier Spieltage vor Saisonende nicht eingehalten wurde.
THOMAS REISCH: Der Verband hat hier eine Ermittlung aufgenommen, das sickerte gestern durch. Das muss nun geprüft werden, ob es so war. Wenn sich das bewahrheitet, dann ist der Direktabstieg nicht mehr zu umgehen. Traurig genug, dass man bei der Einsatzregelung von Akteuren nicht achtsam ist und ein solches Risiko, wenn wohl auch unbewusst, geht.
Foto: Szene aus dem Spiel des VfB Gartenstadt vs. TSG Weinheim II.
Sportkurier: Gut, das bleibt ja jetzt abzuwarten, ob es so war. Wie geht es mit Ihnen persönlich weiter. Haben Sie zur neuen Runde schon einen neuen Club?
THOMAS REISCH: Ja, ich werde die C-Jugend des VfL Kurpfalz Neckarau trainieren. Die Mannschaft wird zwar am Ende der Runde aus der Oberliga absteigen, aber ich freue mich auf die neue Saison. In der Jugend sieht man noch Eigenschaften wie Höflichkeit, Trainingsfleiß, Engagement und Motivation. Lassen sich Spieler entwickeln – und das macht auch mir als Trainer natürlich Spaß.
Sportkurier: Lassen wir einmal eine eventuelle Entscheidung am „grünen Tisch“, bei der Beurteilung der Einsatzregelung außer Acht. In den letzten beiden Spielen müssen Sie gegen Rot-Weiß Rheinau „Einen Punkt gutmachen“, dann würde man noch den Relegationsplatz für sich behaupten. Zuversichtlich?
THOMAS REISCH: Aus rein sportlicher Sicht, natürlich zuversichtlich. Personell sieht es die letzten Spiele wieder besser aus. Wir spielen jetzt zu Hause gegen den TSV Obergimpern und am letzten Spieltag beim VfB St. Leon. Die Rheinauer haben jetzt ein Spiel gegen VfL Kurpfalz Neckarau und müssen am letzten Spieltag nach Obergimpern. Verlieren die Rheinauer am Montag gegen Neckarau und wir gewinnen gegen Obergimpern, haben wir es am letzten Spieltag in der eigenen Hand den Klassenerhalt zu schaffen.
Sportkurier: Vorausgesetzt, da wird jetzt bei der Prüfung des Verbandes keine unrechtmäßige Einsatzregelung festgestellt.
THOMAS REISCH: Genau, das vorausgesetzt.
Foto 1 Berno Nix Foto 2 Waldemar Binder
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