Beim Landesligaabsteiger Spvgg. Sandhofen bricht Team auseinander... so titelte der Sportkurier am 24.06.2012.
Beim Landesligaabsteiger Spvgg. Sandhofen bricht Team auseinander… so titelte der Sportkurier am 24.06.2012.
Archiv Landesliga (Fußball) | erstellt am Fr 29.06.2012
… die Stellungnahme der Spvgg. Sandhofen, Vorstand Fritz Reubold, zur Saison 2011/2012 zur Veröffentlichung freigegeben.
In dieser überwiegend „polemischen“ Stellungnahme wird unter anderem unser Sport-Onlineportal betreffend unserer jüngsten Berichterstattung kritisiert. Wir hätten keine Probleme damit gehabt, wenn uns die Vorstandschaft diese Pressmitteilung ebenfalls zur Veröffentlichung gesendet hätte.
Die Redaktion möchte natürlich die Gelegenheit wahrnehmen, auf die Erklärung der Spvgg. Sandhofen zu antworten.
Auszug aus der Stellungnahme der Spvgg. Sandhofen:
„Stellungnahme zu der sportlichen und finanziellen Berichterstattung über die SpVgg Sandhofen in den letzten Wochen und Monaten.
Vor allem zu dem jüngsten Bericht im Sportkurier Mannheim, zu dem vorab zu bemerken wäre, dass es bedenklich ist, wenn eine subjektive Presse einen Verein in ein schlechtes Licht rückt, nur weil die Verantwortlichen nicht zu einer Stellungnahme – zu einem für sie unpassenden Zeitpunkt – bereit sind. Ob dies noch etwas mit einer seriösen Berichterstattung zu tun hat, ist zu bezweifeln.
Dazu unsere Redaktion: Der Artikel im Sportkurier sollte die aus Sandhofer Sicht, sehr unglücklich verlaufene Spielzeit erklären. Um den Artikel aus zwei Sichtweisen darzustellen, wurden mehrere Anfragen von der Redaktion an den Verein gestellt. Eine vom Vorstand zugesagte Stellungnahme blieb trotz Email-Nachfragen an den 1. Vorstand des Vereins aus. Von daher hat sich die Redaktion bei ihrer Berichterstattung nur an nachweislichen Tatsachen orientiert. Den Vorwurf, man habe den Verein wegen einer fehlenden Stellungnahme in ein schlechtes Licht rücken wollen, ist vollkommen „an den Haaren“ herbeigezogen, da der Saisonverlauf und die einhergehende Personalpolitik bei der Spielvereinigung Sandhofen (Landesliga-Mannschaft) chaotisch verlief und nicht nur vom Sportkurier kritisch gesehen wurde.
Inhalte des Artikels im Sportkurier vom 24.06.:
a.) Es war für den Sportkurier unschwer zu erfahren, wie viele (uns bekannte) Spieler (13) den Verein seit der Winterpause 2011/2012 bis zum heutigen Tage verlassen haben. Dies haben wir in dem Artikel von uns erwähnt und die Angaben entsprechen der Realität. Inoffiziell waren es sogar über 20 Spieler, die dem Verein mittlerweile den Rücken gekehrt haben.
b.) Des Weiteren wurde in dem Artikel die Trainerentlassung von Rafal Dach zwei Tage vor dem letzten Verbandsspiel gegen Wieblingen erwähnt. Herr Dach brachte den Club als Trainer durch einen sensationellen 5:0 Sieg noch in die Entscheidungsspiele, wurde dann für diese Relegationsspiele seiner Aufgaben entbunden. Dass diese Entlassung zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt erfolgte und für viele nicht nachvollziehbar war, ist unstrittig. Dies hatte der 1. Vorsitzende bei einem Telefonat selbst so gesehen. Eine Stellungnahme warum man Rafal Dach entließ, ist vom Verein heute noch nicht begründet worden.
c.) Neuzugänge hat der Verein bis heute nicht bekannt gegeben. Auch dies haben wir in unserem Artikel richtigerweise erwähnt. Warum dies ebenfalls kritisiert wird, entzieht sich auch unserer Kenntnis.
d.) Thema Hauptversammlung: Zitat/Auszug aus einer großen Mannheimer Tagespresse: Hier führte der 1. Vorstand die Gründe für gestiegene Ausgaben des Vereins an. „Wir haben hohe Ausgaben wegen des Pächterwechsels gehabt, hier mussten unvorhergesehene Investitionen getätigt werden. Auch unsere Rasenspielfelder und der Tennisplatz, der zum Rasenplatz umfunktioniert wurde, hat Kosten verursacht. Die steigenden Energiekosten (ca. 40 %) haben auch zu Buche geschlagen. Nun sei man mit den Verbindlichkeiten auf dem Laufenden“, so der Vorsitzende. Der Gerüchteküche, der Club sei „klamm“ – widersprach Reubold energisch.
Dazu: Der Sportkurier hat hier in seinem Artikel darauf hingewiesen, dass z.B. höhere Energieausgaben (40%) und der Umbau eines Tennisplatzes in ein Rasenfeld nicht als urplötzliche und unvorhergesehene Maßnahme – als Argument für verspätete Prämienzahlungen herhalten sollte. So etwas wäre in einem Wirtschaftsplan als Investition oder Rücklage zu verankern. Das sieht die Redaktion auch heute noch so. Warum sich hier der 1. Vorstand des Vereins angegriffen fühlt, erklärt sich ebenfalls nicht.
Dazu die heutige, also aktuelle Stellungnahme des 1. Vorstandes. Zitat: „Übrigens hatte uns der gesamte Spielerkader zu dieser Zeit seine absolute Unterstützung im finanziellen Bereich zugesichert. Aber wie gesagt, nur zugesichert, über Einhaltung von Versprechen sprechen wir hier nicht. Ebenso werden wir uns an dieser Stelle nicht über Personalpolitik in Bezug auf Trainer äußern. Dies sind interne Angelegenheiten. Vor allem sind genug Gerüchte und Verleumdungen in Umlauf. Diesen werden wir keine weitere Nahrung geben. Diejenigen, die zu diesem Thema etwas wissen müssen, wissen Bescheid.
Dazu: Diese Aussage des Vorstandes bestätigt die Querelen innerhalb des Vereins/Mannschaft. Von „Friede, Freude, Eierkuchen“ keine Spur.
f.) Der Sportkurier schrieb: Mit 13 Spielern, die den Verein in der Spielzeit 2011/2012 verlassen haben, zeigen sich bei der 1. Mannschaft Auflösungserscheinungen: Hier hat der Sportkurier 13 Namen erwähnt, Spieler die den Club verlassen haben seit der Winterpause. Bei so vielen Abgängen kann man sicher von Auflösungserscheinungen der 1. Mannschaft sprechen. Mittlerweile hat sich die Anzahl der Spielerabgänge offiziell auf 14 erhöht (Christoph Haag (TSV Am. Viernheim). Inoffiziell beträgt der Aderlass sogar über 20 Spieler seit Rundenbeginn. Bei vielen ist jedoch ein neuer Verein nicht bekannt. Die Bezeichung: Auflösungserscheinung ist also voll zutrefflich. Da nutzt auch die ganze Schönfärberei der Sandhofer Vorstandschaft nichts.
Stellungnahme des 1. Vorstandes dazu: Kern sei A-Jugendspieler, Krohne, Kecskemeti, Wheeler hätten Differenzen mit Trainer Rafal Dach gehabt. Hofsäss und Baerbach hätten aus unterschiedlichen Gründen den Verein verlassen und somit blieben nur noch fünf reguläre Abgänge.
Dazu: Was bitte ist das für eine Argumentation des 1. Vorstandes? Und warum wird der Sportkurier in der Stellungnahme des Vereins dafür kritisiert, wenn er von 13 Spielerabgängen schreibt, die Zahl sich offiziell auf 14 erhöht hat – inoffiziell sogar über 20 Spielerabgänge erfolgten? Es wirkt befremdlich, dass selbst bei dieser Tatsache eine Vorstandschaft vor der Realität die Augen verschließt und entsprechende, wahrheitsgemässe Presseartikel als nicht korrekt darstellen möchte. Eine sehr bedenkliche Vereinspolitik.
g.) Zitat 1. Vorstand: Neuzugänge für die Saison 2012/13 werden wir – wie früher auch – zu Saisonbeginn entsprechend bekannt geben und nicht wenn der Sportkurier dies wünscht.
Dazu: Dem ist nichts hinzuzufügen. Es obliegt dem Verein, wem und was er mitteilt. Die Redaktion reißt sich hier nicht um entsprechende Informationen. In unserem Artikel steht nur geschrieben: „Bisher sind vom Verein keine Neuzugänge bekannt gegeben worden. Auch dies entspricht der Tatsache.
h.) Zitat aus der Stellungnahme des Vorstandes: Die so genannten Journalisten sollten sich davor hüten aus gekränkter Eitelkeit heraus ironische und sarkastische Berichte über Vereine zu verfassen und zu veröffentlichen. Leider scheint mangelhafte, oberflächliche Pressearbeit – ohne entsprechende Recherche – in Mode gekommen zu sein.“
Dazu: Die Redaktion hat angesichts der ständigen Kommunikation mit über 120 Sportvereinen aus der Region keinerlei gekränkte Eitelkeit, wenn ein 1. Vorstand eines Vereins, aus welchen Gründen auch immer – trotz mehrerer Zusagen einer Stellungnahme zur Saison, dieser nicht nachkommt. Die Stellungnahme sollte ja der besseren Aufklärung dienen. Erfolgt bei einem brisanten Thema keine Stellungnahme bzw. Aussage des Vereins, so ist eine Presse jederzeit berechtigt einen Artikel zu verfassen, der korrekt recherchiert ist und inhaltlich den Tatsachen entspricht. Dies hat die Redaktion gewissenhaft getan.
Abschließend:
Der 1. Vorstand der Spvgg. Sandhofen hat unserer Auffassung nach, in seiner ausführlichen Stellungnahme genau das bestätigt, was der Sportkurier in seinem Artikel vom 24.06.2012 sinngemäß veröffentlicht hat – wahrscheinlich ist dies den Verfassern der Stellungnahme gar nicht aufgefallen.
Vielleicht müssen manche Vorstände von Sportvereinen auch lernen damit umgehen zu können, wenn sie sich aufgrund negativer Geschehnisse rund um den Verein, der Kritik berechtigterweise aussetzen müssen. Die Redaktion des Sportkurier kann dies sehr gut.
In diesem Sinne wünschen wir wie bereits in unserem letzten Artikel erwähnt, den Verantwortlichen der Spvgg. Sandhofen für die kommende Saison „ruhigeres Fahrwasser“, in das sie den Club führen.