Simon Plewa hat den SV Schriesheim durch seine Tore wieder in die Spur gebracht. Bild: AS Sportfotos

Simon Plewa hat den SV Schriesheim durch seine Tore wieder in die Spur gebracht. Bild: AS Sportfotos

Die Lebensversicherung des SV Schriesheim ++ Simon Plewa kam von der dritten Liga in Griechenland zurück in die Mannheimer Kreisliga

Archiv Kreisliga (Fußball) | erstellt am Di 08.12.2015

Sven Schmid, der Trainer des SV Schriesheim, findet klare Worte, als ihn der Sportkurier mit dem Abschneiden seiner Mannschaft konfrontiert. Die überwintert in der Mannheimer Kreisliga als Tabellen-Zehnter und hat zuletzt eigentlich durchaus gute Leistungen auf das Rasenrechteck gebracht.

Aus den letzten vier Partien sammelten die Bergsträßer zehn Punkte. Stimmt, viel besser geht es fast nicht. Doch was ist es dann, was Schmid die Vorweihnachtszeit ein wenig verhagelt. Ganz einfach: Es ist die Enttäuschung darüber, wie sich Teile der Mannschaft verhalten haben. Denn gerade die jungen Kicker, auf die man in dieser Spielzeit verstärkt bauen wollte, haben größtenteils nicht mitgezogen.

Schmid erklärt: „Wir hatten eine Phase, in der sehr viele Spieler verletzt waren, und gerade da waren die jungen Spieler nicht für den Verein da. Teilweise konnten wir kaum trainieren, weil keine Spieler ins Training gekommen sind. Das war schon sehr enttäuschend.“ Besser wurde es erst durch ein internes Gespräch, bei dem alles auf den Tisch kam und Tacheles geredet wurde. Zudem kehrten nach und nach wichtige Spieler zurück – insbesondere in der Offensive.

Plewa (weiß) macht das, was er am besten kann – er trifft. Archivbild AS Sportfotos.

Simon Plewa kam, sah und traf häufig

Vor allem einer muss dabei erwähnt werden: Simon Plewa. Wobei der nicht verletzt war. Er war für ein halbes Jahr in Griechenland, wo er gearbeitet und auch nebenbei Fußball gespielt hat. Schmid: „Es hat eine Weile gedauert, bis die Spielberechtigung wieder da war.“ Aber das Warten hat sich gelohnt. In bislang vier Partien hat der Rückkehrer beindruckende sieben Tore geschossen.

„Das ist nicht die schlechteste Quote“, schmunzelt sein Trainer. Fußballerisch hat ihm der Griechenland-Aufenthalt ebenfalls gut getan. Plewa kickte dort in der dritten Liga. „Er hat bei uns viel Stabilität reingebracht. Allerdings hat ihn die Mannschaft auch sehr gut dabei unterstützt wieder ins Team zu finden.“ Im letzten Spiel vor der Pause, dem 5:2-Sieg bei der TSG Weinheim II, brachte Plewa nun gar das Kunststück fertig vier Treffer in einem Spiel zu erzielen.

In Erinnerung wird vor allem das letzte Tor zum 5:2 bleiben. Das erzielte das Schlitzohr nämlich auf der Höhe der Mittellinie. Ein Augenzeuge: „Er hat darauf spekuliert, dass der TSG-Torhüter wieder weit vor seinem Tor stehen wird und hat mit dem Rücken zum Tor aus der Drehung einfach mal abgezogen. Wenig später ist der Ball auch schon eingeschlagen.“

SVS-Coach Sven Schmid ist mit der Hinrunde nicht ganz zufrieden. Er ist jetzt froh, dass Simon Plewa wieder für die Schriesheimer spielt. Bild: Berno Nix.

„Plewa würden wir in der Winterpause nicht abgeben.“

Ein weiterer Vorzug des Goalgetters, er steht häufig genau dort, wo ein Stürmer eben zu stehen hat. Wie einst ein Gerd Müller oder momentan auch ein Thomas Müller. Das ist eine Gabe, die man entweder hat oder nie haben wird. Denn lernen kann man so etwas nicht. Instinkt ist angeboren.

Zurück zu seinem Trainer. Laut Schmid wird man wohl 45 Punkte brauchen, um die Kreisliga ganz sicher zu halten. Das zeigt die Erfahrung: „Letztes Jahr hatten wir über 40 Punkte und mussten bis zum Schluss zittern.“ Trainingsauftakt wird in Schriesheim um den 22. Januar herum sein. Ob dann neue Spieler dabei sein werden, bleibt abzuwarten.

Schmid: „Da die Ablösesummen in der Winterpause frei verhandelbar sind, werden Neuzugänge nicht ganz billig. Außerdem ist es im Winter oft schwer, die geeigneten Spieler zu finden, aber wir werden darüber intern sprechen.“ Bereits am heutigen Dienstag fand ein Gespräch über die Kaderplanung statt.

Klar ist jedoch eins: Einen Plewa, der so langsam aber sicher wohl bei auch bei einigen anderen Klubs auf dem Weihnachts-Wunschzettel auftaucht, wird Schriesheim nicht abgeben. Im Angriff ist er mittlerweile nämlich längst so etwas wie eine Lebensversicherung für den SV Schriesheim.

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