Der Sportkurier sprach mit dem Trainerduo Markus Stegili und Thomas von Aschwege
Der Sportkurier sprach mit dem Trainerduo Markus Stegili und Thomas von Aschwege
Archiv Kreisliga (Fußball) | erstellt am So 26.05.2013
Foto oben: Szene aus einer Kreisligabegegnung des VfR Mannheim II, bei dem das Trainerduo zuletzt tätig war.
…sofortiger Wirkung beurlaubt“, diese Meldung brachte der Sportkurier am 11. Dezember 2012. Der Sportvorstand des VfR Mannheim, Friedrich Lutterkort – hatte dem Geschäftsstellenmitarbeiter Sven Wolf den Auftrag erteilt, die Entlassung per Email an den Chefcoach zu senden. Nichts Neues beim VfR Mannheim II. Innerhalb eines Jahres hatte der Kreisligist gleich drei Trainer und ebenso viele Co-Trainer verschlissen.
Dabei stand das Duo Stegili und von Aschwege mit einer neuformierten Mannschaft nicht schlecht da. In einer ausgeglichenen Liga, waren die Rasenspieler zum Zeitpunkt der Entlassung nur vier Punkte hinter dem Füntftplatzierten.
Thomas von Aschwege: „Die Art und Weise wie man hier mit uns umgegangen ist, das ist mir in den 30 Jahren meiner Laufbahn als Spieler und Trainer noch nicht vorgekommen. Da sollten sich die Verantwortlichen schon hinterfragen“, so Stegili’s Co-Trainer.
„Wir blicken nach vorne.“
„Das ist jetzt abgehakt. Alles was jetzt noch nicht geklärt ist, übernehmen andere. Wir blicken nach vorne“, so Markus Stegili (Foto rechts), der A-Lizenzinhaber. Markus Stegili (47) spielte in der Jugend beim MFC Phönix Mannheim und wechselte mit 18 Jahren zum VfR Mannheim. In der Badischen Auswahl spielte er damals mit den späteren Bundesligaprofis Dieter Heimen, Oliver Kreuzer und Mauricio Gaudino zusammen. „Eine geile Zeit war das damals. Bei mir hat es leider nicht für nach oben gereicht“, blickt Stegili jedoch mit einem schmunzeln zurück.
Beim TSV Neckarau erst Spieler, später Spielertrainer / Thomas von Aschwege kennengelernt
Beim VfR kam er überwiegend in der U 23 (Landesliga) zum Einsatz, aber auch in der Oberliga hatte er einige wenige Einsätze zu verzeichnen. TSV Wieblingen, TSV Neckarau – das waren die folgenden Stationen, des städtischen Angestellten. „Beim TSV Neckarau hatte ich eine schöne Zeit als Spieler, später als Spielertrainer. Dort lernten sich auch Stegili und Thomas von Aschwege kennen, der seinerzeit nach 10 Jahren beim VfR Bürstadt zum TSV Neckarau gewechselt war. „Schon da zeichnete sich ab, dass wir beide die gleiche Auffassung vom Fußball haben. Da gab es viele Parallelen, die wohl auch entscheidend waren, dass wir später als Trainerduo gearbeitet haben“, blickt von Aschwege auf die Anfänge zurück.
Foto: Szene Kreisliga VfR Mannheim II – FV 08 Hockenheim
Markus Stegili absolvierte innerhalb zwei Jahren die B- und A-Lizenz
Nach der Neckarauer Zeit wurde Stegili beim SV Waldhof Mannheim Co-Trainer neben Slavko Petrovic, aber nach bereits einem halben Jahr trennten sich die Wege. Stegili: „Da will ich nicht weiter nachkarten, das hatte einfach nicht gepasst.“ Der Spaß und die Freude am Trainerjob blieben. Zunächst absolvierte Stegili die B-Lizenz auf der Sportschule Schöneck (2006) und nur zwei Jahre später machte er seinen Fußballlehrer (A-Schein) auf der Sportschule Köln-Hennef. „Ich habe da unheimlich viel gelernt und war froh, diese Lizenzen in so kurzer Zeit geschafft zu haben.
Danach hospitierte Stegili unter anderem beim damaligen Erstligisten Karlsruher SC unter Trainer Edgar Becker, danach auch beim Erstligisten Arminia Bielefeld, wo Uwe Rapolder Trainer war. „Da kannst du viel mitnehmen, bei solch erfahrenen Trainern.“
2007 mit von Aschwege erstmals als Trainerduo gearbeitet
2007 übernahm Markus Stegili den Trainerjob beim VfR Mannheim II (Kreisliga). Thomas von Aschwege (Foto links): „Markus fragte mich, ob ich sein Co-Trainer machen würde. Da wir die gleiche Fußball-Philosophie haben, zögerte ich nicht und habe zugesagt.“ Seitdem arbeiten die beiden bei ihren Trainerstationen gemeinsam. „Ich bin der etwas impulsivere Mensch an der Seitenlinie. Da wird schon einmal wild gestikuliert und lautstark Anweisung gegeben. Aber da kommen wir uns nicht ins Gehege, da wir uns da einfach ergänzen. Markus ist der Cheftrainer, hält die Ansprachen und hat das letzte Wort – aber wie bereits erwähnt, es passt zu hundert Prozent bei uns. Da sind wir ein eingespieltes Team“, schwärmt von Aschwege auch von der Zusammenarbeit mit Markus Stegili.
Nach VfR II folgte der Kreisligist Spvgg. Wallstadt – um dann 2012 wieder an die alte Wirkungsstätte, zum VfR Mannheim II zurückzukehren. Da schließt sich der Kreis wieder.
„Wir wollen wieder gemeinsam bei einem Club arbeiten.“
Markus Stegili: „Wir wollen jetzt wieder gemeinsam angreifen und haben große Lust in der kommenden Saison 2013/2014 wieder einen Verein zu finden, bei dem wir gemeinsam arbeiten können. Am liebsten bei einem ambitionierten Kreisligisten aufwärts bis zur Verbandsliga. Auch würde für uns die Möglichkeit bestehen Dr. Christian Keller, der Professor an der Uni Heidelberg ist und Sportmanagement studiert hat, mit einzubinden. Ich habe mit Dr. Keller damals meine A-Lizenz gemacht und seitdem sind wir auch befreundet.“
Stegili’s „Steckenpferd“ – die Spielerbeobachtung – und Analyse
Auch Spiel- und Spielerbeobachtung kann sich Stegili (Foto rechts) vorstellen. „Ja, das ist eine Spezialität von mir, der ich mich gerne widme. Spieler zu beobachten und entsprechend zu analysieren. Nur leider gibt es hier in unserer Region nicht den entsprechenden Bedarf. Es ist ja meist für höherklassige Clubs ein Thema und die haben oft ihre eigenen Beobachter. Aber wer weiß, vielleicht ergibt sich auch hier etwas in naher Zukunft“, blickt der 47- jährige Fußballexperte positiv drein.
Und welche Region wäre interessant für Stegili und von Aschwege? „Also der Großraum und Fußballkreis Mannheim/Heidelberg wäre schon interessant, aber auch Ludwigshafen und die Vorderpfalz wären ein Thema, da ich in Ludwigshafen wohne“, zeigen sich beide flexibel.
Foto 1 Berno Nix, Foto 2 Berno Nix, Foto 3 FV 08, Foto 4+5 Privat