Szene aus 2014/20015: LSV Ladenburg II - SV Enosis Mannheim, Kreisklasse A2, Mannheims Stefanos Sidiropoulos zwischen den Ladenburgern Tamer Tan (li.) und Stefan Brandt (re.). Bild: Berno Nix

Szene aus 2014/20015: LSV Ladenburg II - SV Enosis Mannheim, Kreisklasse A2, Mannheims Stefanos Sidiropoulos zwischen den Ladenburgern Tamer Tan (li.) und Stefan Brandt (re.). Bild: Berno Nix

Der Absturz der LSV 64 Ladenburg bis in die B-Klasse Mannheim – „An bessere Zeiten anknüpfen“

Archiv Kreisklasse (Fußball) | erstellt am Di. 10.11.2015

Denn in der altehrwürdigen Römerstadt wurde in Sachen Fußball einiges geboten: Die LSV 64 Ladenburg und der FV 03 Ladenburg standen für gepflegten Fußball.

Ehemals viele Jahre Kreis- und Landesliga gespielt

Wobei die LSV meist die Nase vorne hatte: Von 2002 bis 2008 kickte der Club in der Landesliga, schnupperte 2004 und 2006, als man jeweils Dritter wurde, sogar am Aufstieg in die Verbandsliga Nordbaden. Ab 2008 bis 2014 ging es in der Kreisliga Mannheim weiter, ehe es innerhalb von nur zwei Jahren über die A-Klasse in die B-Klasse ging. Ein rasanter Absturz!

Den neutralen Betrachter mag das wundern, doch so ist es eben, wenn plötzlich die „Geldgeber und Macher“ wegbrechen. Und neue Sponsoren wachsen gerade im Amateur-Fußball bekanntlich nicht auf den Bäumen. Dieter Höflein, der bei der LSV als Abteilungsleiter fungiert und eben nicht zur Massenflucht angesetzt hat, sagt es so: „Mit den Verantwortlichen haben wir auch die Sponsoren verloren. Und uns blieb gar nichts anderes übrig, als fortan kleinere Brötchen zu backen.“

Ein kurzer Rückblick: Einst stand Dagobert Bauer in der Fußballabteilung für den Erfolg bei der LSV. 30 Jahre lang. Zuerst als Spieler, später als Spielausschuss-Vorsitzender. Er war der „Macher des LSV 64 Ladenburg.“

Nach Unstimmigkeiten zog er sich im Juni 2010 zurück, da war das Team noch in der Kreisliga Mannheim. Danach versuchte man den höherklassigen Fußball bei der LSV aufrechtzuerhalten, aber dies mißlang den Protagonisten. Der Verein stieg zunächst in die A-Klasse ab, danach in die Kreisklasse B. 

Egal, Höflein und Co. machten aus der Not eine Tugend

Mittlerweile besteht ein Großteil der B-Klassen-Mannschaft aus Spielern aus Ladenburg. „Das freut uns sehr“, berichtet Höflein, „fast jeder in unserem Team ist in Ladenburg aufgewachsen.“ Gemeinsam hatte man vor der Saison ein klares Ziel: Man wollte um den Aufstieg mitspielen. Das Personal dazu hat man laut Höflein, aber woran liegt es denn dann, das man momentan relativ abgeschlagen auf dem siebten Rang liegt?

Der Abteilungsleiter: „Wir hatten wirklich großes Verletzungspech und leider haben uns viele Undiszipliniertheiten auch immer wieder zurück geworfen. Diese gilt es künftig abzustellen.“ Allerdings dürfte es in dieser Spielzeit nichts mehr mit der Rückkehr in die A-Klasse werden. Gartenstadt II und Blumenau scheinen den Aufstieg unter sich auszumachen.

Rechts: Coach der Ladenburger ist Serhat Bolca. Er soll die Römerstädter spätestens nächste Saison in die A-Klasse führen. Bild: Berno Nix

Höflein beurteilt die Lage ähnlich: „Auf Blumenau sind es elf Punkte, auf Gartenstadt II 13. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich das nochmals nehmen lassen.“ Und die LSV kommt nicht von der Stelle. So setzte es am vergangenen Wochenende im Ortsderby gegen die „Nulldreier“ ein 1:5 – und das auch noch gegen die Reserve des Nachbarn, mit dem man sich das Römerstadion teilt.
     
So etwas schmerzt besonders. Doch der Blick geht voraus. Höflein hat die Rückrunde bereits fest im Visier. „Da wollen wir uns wieder von unserer besseren Seite zeigen“, sagt er. Es soll quasi eine Art Warmspielen für die Saison 2016/2017 sein. Denn dann wird es einen neuen Anlauf auf die A-Klasse geben. Das ist genau die Liga, in der sich die LSV Ladenburg künftig sieht.

Und wer weiß, vielleicht kann man über kurz oder lang auch wieder an die alten, die ruhmreichen Zeiten anknüpfen.

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