Ist die SAP-Arena auch zukünftig die Spielstätte der Rhein-Neckar Löwen?
Ist die SAP-Arena auch zukünftig die Spielstätte der Rhein-Neckar Löwen?
Archiv Handball | erstellt am Mi 02.05.2012
Lokalmatador Uwe Gensheimer und Co. haben dort schon so manche Handball-Schlacht geschlagen, spannende Harzballfeste gefeiert. Doch das Ufo ist für die Gelben mehr als nur eine Halle, es ist für sie quasi eine Art Lebensversicherung. Sie ist die perfekte Werbefläche für die Sponsoren der Löwen. Im Sekundentakt flimmern sie dort via elektronischer Schaltflächen durchs Oval, direkt über den vielen VIP-Logen. Doch die Arena hat für die Badener auch ihre Schattenseiten: Sie ist nur schwer zu füllen.
Gerade dann, wenn es sportlich mal nicht so läuft und die Gegner nicht die attraktivsten sind. In den letzten
Monaten konnten die Löwen davon ein Lied singen. Ein trauriges. Selbst gegen den HSV Hamburg oder gegen den ruhmreichen THW Kiel blieben viele Plätze frei. Setzt der Trend sich auch in der nächsten Saison fort, muss man sich zwangsläufig Gedanken über einen Abschied aus der SAP Arena machen.
Aber der wäre schwierig, kaum zu realisieren. Vor allem zwei Gründe sprechen dagegen. Erstens: Verlassen die Löwen die Arena, wird sich auch ein Großteil der Sponsoren verabschieden. Einige von ihnen haben mit dem Handball nicht wirklich viel am Hut, die Präsenz im Ufo ist das einzige, was sie interessiert.
Und zweitens: Wo sollen sie denn hingehen, welche Halle eignet sich in der näheren Umgebung als Heimspielstätte? Keine! Probiert hat man schon viel. Dieses Jahr bestreitet man beispielsweise seine EHF-Cup-Spiele in der in der MWS-Halle in Mannheim Herzogenried. Dort passen rund 1.600 Zuschauer rein, was deutlich zu wenig ist.
Eine weitere bereits häufig gewählte Ausweichhalle ist die Karlsruher Europahalle. Sie ist deutlich größer als die MWS-Halle, hat aber einen entscheidenden Nachteil: Es ist eine Leichtathletik-Halle. Im Klartext: Rings um das Spielfeld befindet sich eine Tartanbahn. Und was in früheren Fußball-Stadien, beispielsweise auch im Münchner Olympiastadion, gang und gäbe war, ist im Handball inakzeptabel: Die Fans sitzen zu weit weg, brauchen fast schon ein Opernglas, um die kleinen Handball-Tore im Blick zu behalten.
Will heißen: Eigentlich bräuchten die Löwen eine neue Halle. Eine, die etwa 6.000 bis 7.000 Menschen Platz bietet. Und wenn das bei einem Topspiel mal nicht reichen sollte, hätte man immer noch die Option, in die SAP Arena auszuweichen. Das Problem: Es gibt keine weitere Halle außer der SAP Arena in der Kurpfalz, in die rund 7.000 Zuschauer passen. Wobei schon seit Jahren die Idee besteht, solch eine Halle zu bauen.
Mit den Löwen hat das aber weniger zu tun, vielmehr mit den Zweitliga-Basketballern des USC Heidelberg. Deren Manager Matthias Lautenschläger hat die Idee erst kürzlich mal wieder medial aufgegriffen. Platz wäre dann sicher auch für die Löwen, die diese Idee nach Informationen des Sportkuriers auch begrüßen würden. Vor rund einem halben Jahr soll es bereits ein unverbindliches Treffen zwischen Matthias Lautenschläger und Löwen-Manager Storm gegeben haben. Doch das ist alles Zukunftsmusik – wenn überhaupt! Die Gegenwart heißt SAP Arena und die nähere Zukunft auch. Erst kürzlich startete der Dauerkartenverkauf für die neue Saison. Und diese Tickets sind an die Arena gekoppelt.
Artikel in unserer Sportkurier-Ausgabe vom 26. April erschienen / Fotos: Rhein-Neckar Picture
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