Blaue Flecken programmiert
Blaue Flecken programmiert
Archiv Handball | erstellt am Di 13.03.2012
bei der MT Melsungen und zu Hause gegen den SC Magdeburg in der zurückliegenden Woche auf der Habenseite verbuchen konnten. Der 33-jährige Kreisläufer (Foto rechts) hat seinen Vertrag bei den Badenern bis zum 30. Juni 2013 verlängert. Er ist 2007 gekommen, um zu bleiben. Roggisch sieht seine Zukunft bei den Löwen – und auch weiterhin im Trikot der deutschen Handball-Nationalmannschaft.
Sein 172. Länderspiel wird gleich in mehrfacher Hinsicht zu einem ganz besonderen für den
2,02-Meter-Mann. Denn wenn am Mittwoch um 20 Uhr (live bei Eurosport) die DHB-Auswahl auf Island trifft, findet dieses Duell nicht nur in der heimischen SAP Arena statt und wird sein Vereinstrainer Guðmundur Guðmundsson auf der Bank des Gegners sitzen, Roggisch wird wahrscheinlich zum ersten Mal als Kapitän des deutschen Teams in seinem Wohnzimmer in Mannheim auflaufen. „Das wird tatsächlich erst im Lehrgang vor der Partie festgelegt. Sollte es so sein, würde mich das natürlich sehr freuen.“
Der Test gegen Island ist das erste Länderspiel nach dem siebten Platz bei der Europameisterschaft in Serbien, wo nicht nur Roggisch mit die bittersten Momente in seiner Laufbahn erlebte. Die Olympischen Spiele 2012 wurden verpasst.
Aber der Blick geht nach vorn. „Natürlich brauchte jeder seine Zeit, um das zu verdauen. Da ein Tor mehr, dort einen Ball mehr geblockt oder pariert. Dann bist du der Held, so aber bist du der Depp der Nation“, schaut der Abwehrchef dann doch noch einmal zurück auf die beiden vergebenen Matchbälle Richtung EM-Halbfinale. „Aber das muss aus dem Kopf raus.“ Auch durch neue Aufgaben und ein neues Ziel: die Weltmeisterschaft 2013 in Spanien.
Dem deutschen Team dient das Länderspiel in Mannheim als Vorbereitung auf die Play-offs für die nächste WM, die Mitte Juni gegen Bosnien-Herzegowina auf dem Plan stehen. Roggisch: „Die müssen wir schlagen.“
Für die Isländer geht es über Ostern gegen Kroatien, Japan und Chile um die Tickets für Olympia 2012 in London.
Gegen Island, den Silbermedaillengewinner von 2008 in Peking, wartet auf den Akteur mit der Rückennummer 4 auch noch ein ganz persönliches Duell. Dann heißt es in der Mitte Löwe gegen Löwe – Roggisch gegen Gunnarsson. Beim isländischen Kreisläufer Róbert Gunnarsson fällt die Antwort auf die Frage, was das bedeutet, denkbar knapp aus: „Blaue Flecken.“ Roggisch: „Klar, das kann passieren.“ Er freut sich auf ein heißes Spiel mit vielen Emotionen und hohem körperlichen Einsatz. „Natürlich wird es zur Sache gehen. Aber nach dem Spiel muss man sich in die Augen schauen können.“ Und am besten zufrieden aussehen.
Quelle: Rhein-Neckar Löwen
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