Vedad Ibisevic kurz vor dem Absprung zum VfB Stuttgart?!
Vedad Ibisevic kurz vor dem Absprung zum VfB Stuttgart?!
Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Mi 25.01.2012
Der Bosnier hat ein unterschriftsreifes Vertragsangebot der Schwaben bis 2016 vorliegen, die Ablöse wird mit ca. 4-5 Millionen Euro beziffert. Die Vereine scheinen sich also einig, letztendlich hänge es nur noch daran, einen Ersatz für den Bosnier unter Vertrag zu nehmen.
Ganz heißer Kandidat ist dabei wohl der kroatische Stürmer Srdjan Lakic, der beim Vfl Wolfsburg und Trainer Felix Magath keine Rolle mehr spielt. Lakic trainiert seit längerer Zeit nur noch in der U 23 der Wölfe.
Nach Chinedu Obasi und Gylfi Sigurdsson wäre Vedad Ibisevic der dritte Spieler, der während der noch bis 31. Januar laufenden Wechselperiode die Kraichgauer verlässt. Noch gestern wurde vermeldet, dass sich Mäzen Dietmar Hopp gegen einen Verkauf von Vedad Ibisevic ausgesprochen hatte. Die aktuelle Tabellensituation und der "schwache" Angriff der TSG 1899 würden einen etwaigen Transfer des Stürmers nicht rechtfertigen. Nur der FC Augsburg und der 1. FC Kaiserslautern haben weniger Treffer erzielt, als die TSG 1899 Hoffenheim.
Die "Offensivkraft" des Stanislawski-Teams zeigt sich in der Tat mehr als bescheiden – wird Bundesligaansprüchen nicht wirklich gerecht. Ryan Babel zeigt sich als "chancentod", Peniel Mlapa konnte sich seit seinem Wechsel von 1860 München zur TSG nicht als treffsicherer Schütze beweisen – strahlt sehr wenig Torgefahr aus. Der hochgelobte Sven Schipplock bekam bisher so gut wie keine Einsatzzeiten, ebenso Knowledge Musona.
1899 Hoffenheim hat definitiv ein Stürmerproblem und trotzdem gab man nun mit Sigurdsson und Obasi Offensiv-Qualität ab, jetzt noch Ibisevic?
Vedad Ibisevic hat bei 10 Bundesligaeinsätzen in der Hinserie – 5 Tore erzielt (in 655 Spielminuten). Also statistisch gesehen alle 133 Minuten getroffen. Sejad Salihovic kommt durch seine Stärken bei Standardsituationen auf bisher 4 Treffer. Somit haben die beiden Bosnier schon knapp die Hälfte aller Hoffenheimer Tore erzielt.
Nun Srdjan Lakic für Vedad Ibisevic, den einzigen Stürmer der trifft? Ein sehr riskantes Unterfangen der TSG 1899 Hoffenheim – es könnte den Club in den Abstiegsstrudel ziehen.
Der Kroate konnte sich beim VfL Wolfsburg nicht durchsetzen, außerdem fehlt es ihm an Wettkampfpraxis auf hohem Niveau. Man könnte sich auf "dünnem Eis" bewegen, wenn diese Transfers besiegelt werden.
Zuschauerschwund, Imageverlust, fehlende Identifikation – die Hoffenheimer haben einen unverkennbaren Abwärtstrend. Manager Ernst Tanner steht immer häufiger in der Kritik, aber auch Holger Stanislawski wird mittlerweile von vielen TSG-Anhängern als Fehlbesetzung auf der Trainerposition angesehen. Sein Umgang mit den Spielen nach aussen hin recht locker, doch wie schnell man beim Ex-Hamburger in Ungnade fallen kann, beweisen die Wintertransfers.
Ob die Zuschauer diesen Kurs der TSG weiter treu und bereitwillig mittragen, scheint ungewiss. Einzig sportlicher Erfolg könnte den Negativtrend stoppen, aber bei der derzeitigen Personalpolitik der Hoffenheimer fehlt dazu vielen Fans der Glauben.
Ohne Not Qualität abzugeben und junge, weniger bekannte Spieler an den Verein zu binden, bürgt Risiken, vor allem bei der aktuellen Tabellenkonstellation. Nur 6 Punkte trennen die Hoffenheimer von einem Relegationsplatz um den Abstieg.
An der Börse mit riskanten Papieren zu handeln scheint dieser Tage weniger gefährlich, als die Personalpolitik der Kraichgauer.