Überlebenskampf von Bundesligist 1899 Hoffenheim im Abstiegskampf geht weiter
Überlebenskampf von Bundesligist 1899 Hoffenheim im Abstiegskampf geht weiter
Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Mi 27.03.2013
Foto: Hoffenheims Usami im Zweikampf mit Schalkes Jefferson Farfan.
Eine Prognose auf die Restaufgaben der beiden Kontrahenten ist äußerst schwierig, zumal die Liga sehr ausgeglichen und immer wieder für Überraschungen gut ist.
Hoffenheim hat gegenüber Augsburg das etwas leichtere Restprogramm auf dem Papier
In Anbetracht der Spielstärke der jeweiligen Gegner, dürfte Hoffenheim auf dem Papier die etwas leichtere Aufgabe haben. Die Augsburger Gegner Dortmund, Frankfurt, Mönchengladbach, Freiburg und München befinden sich allesamt in der oberen Tabellenhälfte und kämpfen teils noch um die begehrten internationalen Plätze. Demgegenüber trifft die TSG mit Düsseldorf, Wolfsburg, Nürnberg und Bremen auf vier Teams aus der unteren Hälfte, für die weder Abstieg noch internationales Geschäft ein Thema sein dürfte.
Sollte eine Entscheidung erst am dem letzten Spieltag fallen, so hat der FC mit einem Heimspiel gegen Schlusslicht Greuther Fürth sicherlich die einfachere Aufgabe gegenüber 1899, das in Dortmund antreten muss.
Foto: Große Hoffnungen ruhen bei der TSG auf Angreifer Keven Volland, der als einer der ganz wenigen – meist überzeugen konnte.
Damit die Luft im Tabellenkeller für die TSG nicht noch dünner wird wie sie eh schon ist, täte ein Auswärtserfolg am kommenden Samstag bei FC Schalke 04 für Seele, Psyche und Punktekonto außerordentlich gut. Es gilt im Ruhrgebiet ein dickes Ausrufezeichen in Richtung Schwaben zu den Augsburger zu entsenden, um deutlich zu machen, „wir glauben noch an uns“.
1500 Hoffe-Fans fahren mit nach Gelsenkirchen
Auch wenn dieser Glaube angesichts der zuletzt gezeigten Leistungen schwer zu vermitteln ist, nehmen immerhin 1.500 Hoffe-Fans die 366 Kilometer lange Osterreise auf sich. Die Aufgabe „Auf Schalke“ ist eine schwierige, aber nicht unlösbare Aufgabe. Der Tabellenfünfte spielte zuletzt sehr wechselhaft und unbeständig, verlor 2:3 gegen Galatasaray Istanbul und 0:3 in Nürnberg.
TSG-Coach Marco Kurz möchte unbedingt punkten: „Die große Wucht und Schnelligkeit sind die positiven Aspekte des FC, doch ich sehe uns nicht chancenlos. Wenn wir einen frühen Rückstand verhindern und alles geben, besteht die große Chance sich drei ganz wichtige Auswärtspunkte zu verdienen.“ Die bisherigen vier Duelle der Blau-Weißen in der Schalke-Arena sind bei jeweils zwei Siegen ausgeglichen. Im Gesamtduelle hat der FC, bei zwei Siegen, drei Unentschieden und vier Niederlagen, nur gegen die Bayern eine noch schlechtere Bilanz als gegen Hoffenheim. Im Hinspiel triumphierte 1899 mit einem glücklichen 3:2 Heimerfolg über Königsblau. Matchwinner damals ein überragender Torhüter Tim Wiese, der wie Ex-Trainer Markus Babbel heute in Hoffenheim nur noch auf der Gehaltsliste eine Rolle spielt.
Foto: Tim Wiese spielt bei den abstiegsgefährdeten Kraichgauern keine Rolle mehr.
Mit Müller und Kurz kommen zwei Ex-Schalker in die Arena
Die personelle Situation hat sich bei der TSG wieder leicht entspannt. Mit Sebastian Rudy und Sejad Salihovic kehren zwei wichtige Stammkräfte nach überstandener Verletzungspause ins Mannschaftraining zurück. Ein Einsatz am Samstag kommt laut Trainer Kurz noch zu früh. In Gelsenkirchen kommt es zum Treffen einiger Ehemaliger. Mit Timo Hildebrand, Chinedu Obasi und Sead Kolasinac trugen drei Schalker bereits das TSG-Trikot. Manager Andreas Müller („Freue mich auf die alte Heimat, wo ich über 20 Jahre als Spieler und Manager tätig war. Diese wahnsinnige Atmosphäre gibt es nur auf Schalke“) und Trainer Kurz (bestritt von 1995 bis 1998 insgesamt 58 Bundesliga-Spiele für Königsblau) kehren an ihre alte Wirkungsstätte zurück. Trotz aller anhaltender Freundschaften wird dies am Samstag zumindest über die 90 Spielminuten ausgeblendet.
Planungen für die Zweite Liga angeblich tabu
Das Thema „Planungen in Richtung Zweite Liga“ ist im Trainingszentrum in Zuzenhausen tabu. Solange es rechnerisch noch möglich ist, gilt die ganze Konzentration dem Endziel Klassenerhalt. Nebenkriegsschauplätze wie die ständig widerkehrende Debatte um Torhüter Tim Wiese oder der Insolvenzantrag von Hauptsponsor Suntech stören da nur und werden zumindest offiziell zur Seite beordert.
Fotos: Rhein-Neckar Picture
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