TSG 1899 Hoffenheim schießt die Roten Teufel in die Hölle / 1:2 Sieg der Kraichgauer
TSG 1899 Hoffenheim schießt die Roten Teufel in die Hölle / 1:2 Sieg der Kraichgauer
Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Di 28.05.2013
Foto oben: 1899-Coach Markus Gisdol musste auf der Pressekonferenz eine Bierdusche seiner Spieler hinnehmen.
… in der 1. Fußball-Bundesliga verdient. Zunächst der nicht mehr für möglich gehaltene 1:2 Auswärtssieg vor 80.000 Zuschauern beim CL-Finalisten Borussia Dortmund – danach den Zweitligadritten 1. FC Kaiserslautern mit zwei Siegen (3:1/2:1) ausgeknockt.
Vor 49.780 Zuschauern schickte die Elf von Markus Gisdol im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion die Roten Teufel am gestrigen Abend in die Hölle, sprich 2. Bundesliga. David Abraham (44.) und Jannik Vestergaard (74.) trafen für den Bundesligisten. Den zwischenzeitlichen Ausgleich markierte Alexander Baumjohann (65.).
Die Hoffenheimer von Beginn an mit mehr Spielanteilen und einem mutigen Auftritt im Hexenkessel des Fritz-Walter-Stadion. Bezeichnend: Als Sejad Salihovic den ersten Eckball tritt, fliegen Bierbecher „en masse“ aus dem Fanblock der Pfälzer. „Wir haben dem Druck, auch dem der Fans standgehalten und kamen gut ins Spiel“, sollte später der Vater des Erfolges, 1899-Coach Markus Gisdol sagen.
Foto: In der 44. Minute fällt das 0:1 für die TSG 1899 Hoffenheim durch Abraham.
Schrecksekunde für Kaiserslautern
Da war sie, die große Chance zur Hoffenheimer Führung. FCK-Keeper Tobias Sippel hatte Keven Volland im Strafraum abgeräumt – ELFMETER. Aber der ansonsten sichere Elfmeterschütze Sejad Salihovic scheitert (24.) mit dem Strafstoß an Torhüter Sippel. Das war ein Weckruf für die Lauterer. In der Folge die Hausherren druckvoller, aber ohne zwingende Torchancen. Die Kraichgau-Defensive stand sicher.
Auf der Gegenseite wieder eine Chance für Salihovic. Nach einer Freistoßvorlage von Sebastian Rudy köpfte (42.) der Bosnier aus zehn Metern unter die Torlatte, aber Sippel wehrt reaktionsschnell ab. Nur weitere zwei Minuten später die verdiente Führung.
Flanke, Kopfball, TOR. Hoffenheim geht durch Abraham mit 0:1 in Führung
Flanke Rudy – Kopfball Salihovic – Sippel lenkt an die Latte – Abraham setzt nach und köpft zur 0:1 Führung ein. Knapp 4.500 Hoffenheim-Fans im Stadion aus dem Häuschen.
Foto: Der 1:1 Ausgleich durch einen direkt verwandelten Freistoß von Alexander Baumjohann.
Kurz nach dem Wechsel die Hoffenheimer im Glück, als Bunjaku in den Strafraum der Hoffenheimer flankte und Fabian Johnson den Ball mit der Hand berührte. Da hätte man durchaus auch Handelfmeter geben können. Der Zweitligist weiter leidenschaftlich, aber harmlos. In der 58. Minute hätte Firmino alles klar machen können, aber sein Schuss wurde von Sippel glänzend pariert.
Kaiserslautern wehrt sich
Der 1. FCK hatte die nächste Chance. Freistoßentscheidung von Florian Meyer in der 65. Minute. Alexander Baumjohann läuft an und zirkelt das Leder über die Mauer, unhaltbar für 1899-Keeper Koen Casteels zum 1:1 in die Maschen.
Ging da noch was?
Beinahe! Nur zwei Minuten nach dem Ausgleichstreffer köpfte Mohamadou Idrissou den Ball ins TSG-Gehäuse. Aber richtige Entscheidung: Abseits!
„Wir hatten da zehn unruhige Minuten, in denen die Lauterer auch sehr viel Druck ausübten, aber meine Mannschaft hat sich taktisch sehr gut verhalten, sodass wir auch diese Phase des Spiels meisterten“, so Gisdol.
Foto: Grund zum jubeln hatte nur die TSG 1899 Hoffenheim.
Vestergaard sorgt für die endgültige Entscheidung – 1:2
Die endgültige Entscheidung in der 74. Minute. Nach einem Eckball wuchtet der aufgerückte Innenverteidiger Jannik Vestergaard den Ball zur 1:2 Führung in die Maschen. Grenzenloser Jubel bei den Hoffenheimern. Das war es doch! 1. Bundesliga, wir bleiben da.
Der 1.FCK im Tal der Tränen, darf für eine weitere Zweitligasaison planen. Hoffenheim der verdiente Sieger aus den beiden Relegationsspielen. Das reifere, abgeklärtere Team – mit einem hervorragenden Trainer Markus Gisdol hat am Ende die Nase vorn.
188-Coach: Markus Gisdol: „Wir haben alle Begleiterscheinungen des Spiels ausgeblendet und uns nur auf dieses Spiel fokussiert. Dies ist gelungen. Ich bin stolz auf die Mannschaft und auf das Erreichte.
FCK-Trainer Franco Foda: „Wir sind natürlich enttäuscht. Das war ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem Kleinigkeiten entscheidend waren. Hoffenheim hatte im Endeffekt mehr individuelle Qualität vorzuweisen.
1. FC Kaiserslautern – TSG 1899 Hoffenheim 1:2 (0:1)
1. FC Kaiserslautern: Sippel – Dick, Torrejón, Orban, Löwe – Borysiuk, Zellner – Drazan (55. Hoffer), Baumjohann – Bunjaku (64. Weiser), Idrissou
TSG 1899 Hoffenheim: Casteels – Beck, Abraham (60. Süle), Vestergaard, Thesker (30. Rudy) – Polanski, Weis – Salihovic, Johnson, Roberto Firmino (86. Schipplock) – Volland
Tore: 0:1 Abraham (44.), 1:1 Baumjohann (65.), 1:2 Vestergaard (74.)
Schiedsrichter: Meyer (Burgdorf)
Zuschauer: 49.780 (ausverkauft)
Besonderes Vorkommnis: Sippel (1. FC Kaiserslautern) hält Foulelfmeter von Salihovic (28.)
Gelbe Karten: Borysiuk, Dick, Idrissou, Sippel / Casteels, Thesker, Weis
Alle Fotos: Rhein-Neckar Picture
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