TSG 1899 Hoffenheim beim FC Augsburg / Beiden Teams steht das Wasser bis zum Hals

TSG 1899 Hoffenheim beim FC Augsburg / Beiden Teams steht das Wasser bis zum Hals

TSG 1899 Hoffenheim beim FC Augsburg / Beiden Teams steht das Wasser bis zum Hals

Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Do 21.02.2013

Foto: Das Projekt Hoffenheim könnte einbrechen. Dietmar Hopps Engagement bliebe auch bei einem Abstieg ungebrochen.

Für beide Teams steht im Tabellenkeller das Wasser bis zum Hals. Hoffenheim auf Platz 16 reist mit einem hauchdünnen Punktevorsprung zum 17. in die schwäbische Fuggerstadt. Den reichlich verloren gegangenen Kredit bei den Fans – nach der enttäuschenden 0:1 Derby-Niederlage gegen Stuttgart – gilt es nun zurück zu gewinnen. 1899-Coach Marco Kurz bei der Abschlusspressekonferenz: „Die Spieler haben alle ihre Aufgaben erhalten. Jeder steht jetzt in der Pflicht und ist gefordert.

Müller: „Wir sind auf alles vorbereitet.“

Manager Müller in der Vorausschau: „Sorgen habe ich schon, Angst aber nicht. Jeder weiß, was auf ihn in Augsburg zukommt. Ein schlechter Rasen, eine feindliche Stimmung von den Rängen, sodass man schon beim Warmmachen Schienbeinschoner tragen sollte. Aber auf all das sollte jeder vorbereitet sein.“

Foto: Verzweiflung bei den Akteuren der TSG Hoffenheim. Kampf alleine reicht nicht aus. Es fehlt an der Qualität im Kader – das Team zeigt keine Geschlossenheit.
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Ein Auswärtssieg würde enormen Auftrieb geben und den Abstand zum direkten Abstiegsplatz auf vier Punkte vergrößern. Eine Niederlage hingegen wäre fatal, ganz besonders vor der schier unlösbaren Aufgabe im nächsten Heimspiel gegen die Bayern und im folgenden weiteren Schicksalsspiel beim Letzten Greuther Fürth. 1899-hoffenheim

Neues Saisonziel: Platz 15 (Relegation)

Das Saisonziel wurde aufgrund des zehn Punkte Rückstandes auf den rettenden 15. Platz auf das Erreichen des Relegationsplatzes revidiert. Über die beiden Relegations-(Schicksals-)spiele am 23. und 28. Mai gegen den Dritten der Zweiten Liga soll der Klassenerhalt gesichert werden. Voraussetzung, dass man Augsburg und Fürth nicht vorbeiziehen lässt. Eine waaghalsige aber auch gleichzeitig einzig realistische Überlebenschance.

An der nötigen Unterstützung der TSG-Fans mangelt es nicht, immerhin machen sich rund 600 auf den Weg nach Augsburg, um der Mannschaft im wichtigen Sechs-Punkte-Spiel den Rücken zu stärken. Eine weitere leidenschafts-, mut- und kampflose Darbietung würde die treue Anhängerschaft wohl nicht mehr verzeihen. Enttäuschung und Frust würden unruhige Tage im Kraichgau bescheren.

Spieler dem Abstiegskampf überhaupt gewachsen? / Es fehlt auch einfach an Qualität.

Die Frage stellt sich, ob die Profis derzeit überhaupt in der Lage sind, die eigentlichen beruflichen Grundvoraussetzungen in den Bereichen Einstellung, Engagement, Wille und Einsatz im Bundesliga-Überlebenskampf abzurufen? Nach den zuletzt gezeigten Leistungen darf dies berechtigt in Frage gestellt werden.

Foto: Die Unterstützung der Fans bei der 0:1 Niederlage gegen den VfB Stuttgart war gut. Aber wie lange noch? Jede Leidenszeit findet einmal ihr Ende. Vor allem schweifen Mode- und Erfolgsfans schneller ab, als eine gestande Fankultur, die Hoffenheim noch gar nicht haben kann.
tsg fansKurz: „Wir fordern nichts von den Spielern, was wir nicht von ihnen verlangen können. Basisdinge müssen jederzeit abrufbar sein. Jeder muss jetzt seinen Mann stehen.“ Müller verweist dabei mit einem Vergleich auf die Champions-League Partie AC Mailand – Barcelona (2:0): „Form schlägt Klasse. Im Fußball ist nichts unmöglich.“

Mäzen Dietmar Hopp würde auch bei einem Abstieg sein Engagement fortführen

Unterdessen hat sich nach langer Zurückhaltung Mäzen Dietmar Hopp wieder zu Wort gemeldet. Gegenüber der Bild-Zeitung wies er Spekulation zurück, dass er sich bei einem möglichen Abstieg zurückziehen würde. Hopp: „Wer weiß, was in Hoffenheim entstanden ist, kann gar nicht auf eine solch abstruse Idee kommen. Selbst bei einem Abstieg, was ich nicht glaube, wird es mit großem Elan und Begeisterung weitergehen – auch andere sind schon ab- und wieder aufgestiegen.“

Hopp investierte seit 1989 zirka 350 Millionen Euro in seinen Heimatklub. Mit dem Stadion, dem Trainingszentrum und der Jugendakademie wurde eine hervorragende Infrastruktur geschaffen. Das Bekenntnis Hopp ist unmissverständlich: „Mein Engagement wird ungebrochen bleiben, allerdings, wie schon lange umgesetzt, im Rahmen des Financial Fairplay.“

Foto 1+2: Beide Uwe Grün   Bild 3 – Red.

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