Trainerstuhl von Markus Babbel wackelt bedenklich
Trainerstuhl von Markus Babbel wackelt bedenklich
Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Do 29.11.2012
Von der viel gepriesenen Qualität und Potenzial der Mannschaft war in Mittelfranken wenig zu erkennen. Den Kraichgauern gelingt es auch gegen spielerisch schwächere Mannschaften nicht, sich entschlossen und kämpferisch zu behaupten.
Die Konzentration ist jetzt ausschließlich dem Abstiegskampf geschuldet, auch wenn dies bei einigen Beteiligten nicht gerne Gehör findet. Vier Punkte Vorsprung zum Abstiegsplatz bei schwerem Restprogramm gegen Bremen, Hamburg und Dortmund lassen wenig Positives in Richtung Besserung bis zur Winterpause erahnen.
Foto: Auch der 3:2 Anschlusstreffer durch Sejad Salihovic brachte keine Wende im Spiel.
In Nürnberg geriet die TSG schon zum vierten Mal in Folge frühzeitig in Rückstand und abermals spielte dabei eine Standartsituation dem Gegner in die Karten. Nach Schipplocks Ausgleich (33. Min.) ging der Club zwei Minuten vor der Pause zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt erneut in Führung.
Im zweiten Abschnitt fehlte es den Nordbadener an Selbstvertrauen und Durchsetzungsvermögen. Trotz mehr Ballbesitz in einer zunehmend zerfahrenen und hektischen Partie bei Dauerregen kam wenig Effektives zustande.
1899-Coach Markus Babbel setzte in der Schlussphase voll auf Offensive, doch erneut sorgten individuelle Fehler für zwei weitere Gegentreffer, beim zwischenzeitlichen Anschlusstreffer durch Salihovic per Strafstoss (80. Min.).
Foto: Markus Babbel steht unter enormem Erfolgsdruck – Die erneute Niederlage in Nürnberg hat seine Position weiter geschwächt.
Babbel ist durch die erneute Niederlage schwer angezählt. Die Diskrepanz zwischen Anspruchsdenken und Realität im Abstiegskampf könnte kaum größer sein. Der Ex-Profi kennt die Mechanismen dieses Geschäfts. Mit einer erneuten Heimniederlage am Sonntag gegen Werder Bremen dürften seine Tage in Hoffenheim gezählt sein. Auch wenn sich ehrenhaft Manager Andreas Müller weiter hinter seinen Trainer stellt, so wird auch er dem zunehmenden Druck und der Forderung nach einem Trainerwechsel bei ausbleibendem Erfolg nicht standhalten können.
Hoffenheim ist Bremens Lieblingsgegner. Die Norddeutschen haben gegen keinen aktuellen Bundesligisten eine bessere Bilanz. Fünf Siege bei zwei Unentschieden und nur einer Niederlage unterstreichen dies.
1. FC Nürnberg – TSG 1899 Hoffenheim 4:2 (2:1)
1. FC Nürnberg: Schäfer – Chandler (58. Cohen), Nilsson, Klose, Pinola – Simons, Balitsch – Kiyotake (87. Mak), Gebhart, Frantz – Polter (72. Pekhart).
TSG 1899 Hoffenheim: Casteels – Beck, Delpierre (46. Usami), Compper, Johnson – Williams, Rudy – Firmino (68. Derdiyok), Salihovic, Volland – Schipplock (57. Joselu).
Schiedsrichter: Jochen Drees (Münster-Sarsheim).
Zuschauer: 30.000.
Tore: 1:0 Rudy (6., Eigentor), 1:1 Schipplock (33.), 2:1 Nilsson (42.), 3:1 Polter (69.), 3:2 Salihovic (81., Handelfmeter), 4:2 Kiyotake (86.).
Fotos: Rhein-Neckar Picture
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