Marco Kurz: "Die Spieler werden sich hier nicht in einer Komfortzone bewegen."
Marco Kurz: „Die Spieler werden sich hier nicht in einer Komfortzone bewegen.“
Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Fr. 18.01.2013
Das zu kentern drohende TSG-Schiff gilt es schnellstens wieder flott zu machen und in ruhigere Gewässer, sprich aus dem Abstiegskampf heraus zu geleiten. Für diese äußerst schwierige Havarie wurde zum Jahreswechsel Rettungskapitän Marco Kurz verpflichtet. Angesichts des nicht geringen sieben Punkte-Rückstandes zum rettenden 15. Tabellenplatz, dürfte dies eine längere Rettungsaktion werden.
Marco Kurz: „Die Mannschaft hat im Trainingslager sehr gut gearbeitet und wird beim Auftakt gegen Mönchengladbach alles geben.“
Für Trainer Kurz war das einwöchige Trainingslager an der portugiesischen Algarve ein ganz wichtiger Faktor im Vorfeld der an diesem Wochenende beginnenden Rückrunde. Neben viel Schweiß und Qualen war es wichtig, als Mannschaft enger zusammen zu rücken und den Einheitsgedanken in Stein zu meißeln. Zwei Mal tägliches Training, zwei gewonnene Testspiele gegen Sparta Rotterdam (1:0) und SC Heerenveen (3:1), dazu taktische Schulungen und Videoanalysen standen auf dem Programm. „Nur gemeinsam und mit unbeugsamem Willen werden wir da unten wieder heraus kommen. Die Mannschaft hat im Trainingslager sehr gut gearbeitet und wird beim Auftakt gegen Mönchengladbach alles geben, damit die ersten drei wichtigen Punkte gegen den Abstieg eingefahren werden“, bestätigte der TSG-Coach gegenüber dem Sport-Kurier.
Foto: TSG-Keeper Tim Wiese auf dem Abstellgleis oder kann er sich in der Rückserie als Nr. 1 anbieten?
Sebastian Rudy und Stefan Thesker noch nicht einsatzfähig
Bis auf Sebastian Rudy (Rehabilitation nach Fuß-Operation) und Stefan Thesker (Aufbautraining) konnten alle Spieler am Trainingslager teilnehmen. Marvin Compper musste aufgrund Adduktorenproblemen überwiegend reduziertes Einzeltraining absolvieren. Wie schon bei seiner Tätigkeit in Kaiserslautern, will der neue Coach aus seinen Spielern im Abstiegskampf alles herauskitzeln. Der 43-Jährige legt, im Gegensatz zu seinem Vorgänger Markus Babbel, großen Wert auf Disziplin und Ordnung. Dies bezieht sich auch außerhalb des Platzes auf Pünktlichkeit, einheitliches Auftreten, Ernähung und Pflege. Kurz machte seinen Spielern schnell verständlich, dass sie sich nicht in einer Komfortzone bewegen und der Abstiegskampf alles andere als eine lockere Vorgehensweise erfordert. Für ihn braucht eine Mannschaft klare Vorgaben, die sie dann auch entsprechend umzusetzen hat:
Manager Müller auf der Suche nach Verstärkungen erfolglos
Kurz im Gespräch mit dem Sport-Kurier: „Wir brauchen mehr Energie und einen längeren Atem als die anderen Mannschaften. Der Kampf um den Klassenerhalt kann bis zum letzten Spieltag andauern.“ Was die gewünschten Verstärkungen für die zuletzt mit 41 Gegentreffern stark kritisierte Defensive anbelangt, ist Manager Andreas Müller bei der Suche noch nicht sonderlich fündig geworden. Bislang konnte mit dem 22-jährigen talentierten peruanischen Perspektivspieler Luis Advincula für die rechte Seite erst ein Neuzugang vermeldet werden.
Müller weiß um die Schwere und vor allem um den ungünstigen Zeitpunkt seiner Mission: „Die Spieler mit ihren Beratern überlegen es sich zwei mal, ob sie zu einem Abstiegskandidaten wechseln möchten. Das Risiko ist vielen zu groß.“ Die Wechselperiode endet am 31. Januar. Nicht ausgeschlossen, dass die Kraichgauer selbst noch Spieler abgeben oder ausleihen. Sehr wichtig für die Mannschaft in ihrer prekären Situation ist die bedingungslose Unterstützung der Fans. Gerade in den noch ausstehenden acht Heimspielen gilt es die dringend notwendigen Punkte einzufahren und die WIRSOL Rhein-Neckar-Arena zu einer Heimfestung zu machen.
Foto: Sebastian Rudy (links im Bild) wurde am Fuß operiert – Manager Müller konnte im harten Abstiegskampf bis jetzt keinen adäquaten Ersatz als Neuzugang vermelden.
Kann die TSG 1899 Hoffenheim im Abstiegskampf auf die Zuschauer setzen?
Hierfür ist ein weitaus besserer Zuschauerzuspruch als in der Vorrunde erforderlich. Die junge, verunsicherte Mannschaft braucht gerade in dieser ungewohnten und unbefriedigenden Situation den bedingungslosen Rückhalt von den Rängen. Dabei ist nicht nur an die mit Sicherheit interessanten und ausverkauften Heimspiele gegen den VfB Stuttgart (17. Februar) und Bayern München (3. März) gedacht, vor allem zum Auftakt gegen Mönchengladbach und gegen die weiteren Gästeteams aus Freiburg, Mainz, Düsseldorf, Nürnberg und Hamburg gilt es als zwölfter Mann hinter dem Team zu stehen.
Fotos: Rhein-Neckar Picture
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