Hoffnung im Abstiegskampf / Die TSG Hoffenheim will in Wolfsburg gewinnen
Hoffnung im Abstiegskampf / Die TSG Hoffenheim will in Wolfsburg gewinnen
Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Do 11.04.2013
Foto: Beim 3:0 Erfolg über Fortuna Düsseldorf hatten die Hoffenheimer endlich wieder Grund zum jubeln.
Das Debüt des neuen Trainer Markus Gisdol kann als gelungen bezeichnet werden. Innenverteidiger Yannik Vestergaard kennt die fußballerische Handschrift des neuen Chef-Trainers bereits aus gemeinsamen U23-Zeiten: „Ich freue mich wieder unter ihm trainieren zu dürfen. Natürlich wird es noch etwas dauern bis wir seine Taktik und Philosophie noch perfekt verinnerlichen. Mit dem Sieg über Düsseldorf wurde ein guter Start gemacht und nötiges Selbstvertrauen gewonnen. So kann es weitergehen.“
Foto: Der neue Hoffnungsträger bei der TSG Hoffenheim – Coach Markus Gisdol.
Man darf gespannt sein, ob aufgrund der neuen Spielweise, die schon erfolgreich unter Ex-Trainer Ralf Rangnick praktiziert wurde, im heißen Abstiegskampf zum Befreiungsschlag wird. Demnach möchte man mit frühem Attackieren den Gegner unter Druck setzen, zu Fehlern zwingen, nach aggressiver, schneller Balleroberung im Mittelfeld umschalten und mit schnellem Kurzpassspiel gefährliche Gegenangriffe einleiten.
Statt Mauertaktik mit nur einem Stürmer unter Ex-Coach Marco Kurz wählt Gisdol mit einem 4-3-3 System eine deutlich offensivere Variante. Die hierfür erforderliche hohe Laufintensität hat die Mannschaft bereits mit 127 zurückgelegten Kilometern und 229 Sprints gegen Düsseldorf praktiziert. Für 1899-Verhältnisse Saison-Spitzenwerte.
Tobias Weis, neben Sejad Salihovic und Andreas Beck einziger Spieler aus der erfolgreichen Rangnick-Ära, warnt im Gespräch mit dem Sport-Kurier jedoch vor verfrühter Euphorie: „Ob sich der Düsseldorf-Sieg für die beiden schweren Auswärtsspiele in Wolfsburg und Leverkusen als Schub erweisen wird muss man abwarten. Ich bin da vorsichtig in den Aussagen, denn man dachte schon nach dem Sieg in Fürth an einen Schub, der dann doch nicht so groß war.
Foto: Links Hoffenheims Tobias Weis im Zweikampf mit dem Düsseldorfer Martin Latka.
Wenn wir in Wolfsburg unser Pressing richtig umsetzen, bin ich zuversichtlich auch dort nicht mit leeren Händen nach hause zu fahren. Der VfL ist auf alle Fälle spielerisch stärken als Düsseldorf.“ Der Trainerwechsel kam für Weis offensichtlich zum richtigen Zeitpunkt: „Ich denke es tut uns in der jetzigen Phase ganz gut frischen Wind in den Endspielen herein zu bekommen. Ähnlichkeiten im Spielsystem aus der Rangnick-Zeit sind erkennbar.“
Hoffenheim tut gut daran ruhiger und bescheidener aufzutreten. Aus den Fehlern der Vergangenheit wurde anscheinend gelernt. Gisdol hält daher bewusst den Ball flach und riskiert keine dicke Lippe.
Die Situation hat sich schlagartig verbessert. Der Glaube an die eigene Leistung ist zurückgekehrt. Den Konkurrenten muss nun klar vor Augen geführt werden, dass man sich längst noch nicht aufgegeben hat. Der Druck auf Augsburg und Düsseldorf muss deutlich werden, mit einem Sieg am Samstag in Wolfsburg (Beginn: 15:30 Uhr) könnte dies dick unterstrichen werden. Als Jäger ist es bekanntlich immer einfacher als Gejagter.
Fotos: Rhein-Neckar Picture
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