Die Prognose des Sportkuriers über 1899 Hoffenheim zur neuen Saison
Die Prognose des Sportkuriers über 1899 Hoffenheim zur neuen Saison
Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Do 01.08.2013
Foto oben: Trainer Markus Gisdol gibt an Yannick Vestergaard Anweisungen.
Anstatt namhafter, routinierter Spieler wurde der Kader mit jungen, hungrigen Talenten bestückt. Markus Gisdol und Alexander Rosen wollen mit einer Truppe, die ehrgeizig und lernwillig ist und deren Altersdurchschnitt knapp über 22 Jahren liegt, ins Rennen gehen. Im Abstiegskampf der vergangenen Saison hat sich diese Zusammensetzung bewährt, wenngleich auch das hierfür nötige Quäntchen Glück, das zuletzt gefehlt hatte, vorhanden war.
Man darf gespannt sein, wie sich die neue, relativ unerfahrene Mannschaft über die gesamte Saison bewährt, Rückschläge und eventuelle Verletzungsprobleme wegsteckt. Entscheidend dabei auch, ob der junge Keeper Koen Castells zu einem sicheren Rückhalt wird und Hoffenheims Torwart-Problem der letzten Jahre vergessen macht?
Foto: Von Neuzugang Tarik Elyounoussi erwarten die Hoffenheimer Anhänger einiges.
Schlagen Tarik Elyounoussi und Anthony Modeste ein?
Während im Defensivverbund wenige Veränderungen zu erwarten sind, ist es interessant, wie sich der neue Sturm mit den Neuzugängen Tarik Elyounoussi und Anthony Modeste bewährt.
Fakt ist, dass die sehr aggressive Ausrichtung gegen den Ball sehr viel Kraft kostet. Eine konditionelle Fitness ist dabei, neben dem fußballerischen Können, oberstes Gebot. Wenn dies funktioniert, dann können die Nordbadener wieder dahin zu kommen, wo sie vor wenigen Jahren schon einmal waren.“
Was optimistisch stimmt, ist die taktische Ausrichtung unter der neuen sportlichen Leitung. Das konsequente verteidigen gegen den Ball ist eine Taktik, die den Hoffenheimer Profis am besten liegen dürfte. Vor allem Abwehrchef Jannik Vestergaard und Rechtsverteidiger Beck kennen dieses System und fanden zu alter Stärke zurück. Auch die jungen, gut ausgebildeten Defensivtalente verinnerlichen diese Spielphilosophie bereits.
Schaffung einer neuen (alten) Identität
Die Kraichgauer wollen ihren Fußball mutig und aggressiv, ihr Auftreten familiär und freundlich nach außen hin transportieren. Die Schaffung einer neuen (alten) Identität, die zuletzt nicht mehr zu erkennen war, soll vorangetrieben werden. Nachdem man aus den Fehlern der Vergangenheit lernte und sich keine utopischen, viel zu hoch gesteckten Ziele setzte, dürfte ein gesicherter Mittelfeldplatz am Ende als Erfolg gesehen werden. An erster Stelle wollen die Nordbadener die junge Mannschaft weiter entwickeln und anschaulichen, ja sogar begeisternden Offensivfußball bieten.
Foto: Andreas Beck hat unter dem Spielsystem von Trainer Markus Gisdol zu alter Stärke gefunden.
Lobenswert – auch an die Fans, die zuletzt viele Enttäuschungen einstecken mussten, wurde gedacht. Direkt neben den Trainingsplätzen in Zuzenhausen wurde für die Zaun-Gäste ein Fan-Treff, wo es Snacks und Getränke gibt, eröffnet. Neben der Arena in Sinsheim entsteht für eine halbe Million Euro ein Fanhaus. In allen Bereichen scheint es mit Hoffenheim wieder aufwärts zu gehen.
1899 Hoffenheim möchte wieder volksnaher wirken
Entscheidend, dass Trainer und Mannschaft genügend Vertrauen und Zeit für ihre Entwicklung gewährt bekommen. Auch in schwierigen Zeiten, wenn es mal nicht so gut läuft, nicht alles sofort in Frage gestellt wird. Ein guter Saisonstart zu Hause gegen Nürnberg, dann in Hamburg und anschließend in den beiden Derbys gegen Freiburg und Stuttgart, könnte den Aufwärtstrend weiter beflügeln.
Wir vom Sportkurier sind zuversichtlich und trauen den Kraichgauer eine Platzierung zwischen 10 – 12 zu.
Fotos: Rhein-Neckar Picture
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