Der VfB Stuttgart schickt die TSG 1899 Hoffenheim ins Tal der Tränen
Der VfB Stuttgart schickt die TSG 1899 Hoffenheim ins Tal der Tränen
Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Mo 18.02.2013
Aber die Elf von Marco Kurz untermauerte mit einer schwachen Leistung ihre Ambitionen, sich nach dieser Spielzeit 2012/2013 aus der 1. Fußball-Bundesliga verabschieden zu wollen.
Da passt auch der heutige TOP-Artikel auf der Homepage der TSG 1899 Hoffenheim sehr gut: „Was essen eigentlich Hoffenheimer Profis?“ Wenn der Club keine anderen Sorgen hat, muss man sich über nichts mehr wundern. Die richtige Einstellung im Abstiegskampf scheint trotz guter Ernährung augenscheinlich zu fehlen. Zumindest lässt die Aktion von Mittelfeld-Akteur Tobias Weis und Torhüter Tim Wiese darauf hindeuten. Beide waren vergangene Woche bei einer Karnevalsveranstaltung zugegen und wurden wegen ungebührlichem Benehmen von der Polizei vor die Tür gesetzt. Über die Höhe der Geldstrafe wollte Manager Müller keine Aussage treffen, sodass man getrost davon ausgehen darf, dass diese verschwindend gering und nicht der Rede wert – ausgefallen ist.
Arthur Boka ließ Andreas Beck beim 0:1 wie eine Slalomstange stehen
Zum Spiel: Bereits in der 3. Minute die 0:1 Führung der Stuttgarter. Arthur Boka hatte Rechtsverteidiger Andreas Beck wie einen Fußballschüler aussehen lassen und auf der linken Angriffsseite „locker“ ausgespielt. Die Innenverteidigung der Hoffenheimer indisponiert – und so konnte Torjäger Martin Harnik den Ball aus kurzer Distanz unter die Torlatte köpfen. Wieder ein früher Rückstand, wie schon gegen den SC Freiburg.
Hoffenheim ohne Bundesliganiveau
„Die Mannschaft hat Willen gezeigt und den Treffer unbedingt gewollt“, so ein nach dem Spiel hochzufriedener Gäste-Trainer Bruno Labbadia. Willen konnte man der TSG-Elf auch nicht absprechen, aber von plan- bis sinnlos war alles dabei. An Harmlosigkeit im Spielaufbau kaum zu überbieten – wurden eigentlich schwache Stuttgarter nicht wirklich gefordert. Da war nichts von Bundesliganiveau erkennbar – „Hoffe“ vor 27.500 Zuschauern wie ein Abstiegskandidat.
„Es war die schwächste Leistung meiner Mannschaft, seit ich hier bin. Wir müssen den Hebel jetzt umlegen und in Augsburg eine andere Leistung zeigen“, so ein enttäuschter Marco Kurz nach der Partie.
Hätten Traore (9.) und Ibisevic (13.) etwas mehr Fortuna beim Abschluss gehabt, so wäre nach bereits einer Viertelstunde ein 0:3 Rückstand keine Überraschung gewesen. Unverständlich, warum ein Matthieu Delpierre seit Wochen sein Unwesen in der Innenverteidigung der TSG treiben darf und warum ein Jannik Vestergaard die Bank drückt.
Foto: Warum Matthieu Delpierre in der Innenverteidigung gesetzt ist – erschließt sich vielen TSG-Anhängern nicht.
„11 Freunde müsst ihr sein“ – bei der TSG sieht es eher nach „11 Fremde müsst ihr sein“, aus.
„11 Freunde müsst ihr sein“, dieses Jugendbuch des Sportreporters Sammy Drechsel erschien 1955. Der Roman gilt als Klassiker. Mit Sportlergeist und Gemeinschaftssinn wird um die städtische Schulmeisterschaft gekämpft. Von Gemeinschaftssinn war bei den Kraichgauern am gestrigen Sonntag wenig zu sehen. „11 Fremde müsst ihr sein“ – dieser Titel hätte besser gepasst. Keine einstudierten Lauf- und Passwege. Halbherziges Zweikampfverhalten, schwaches Stellungsspiel und kein Teamwork. Es war einfach eine schwache Darbietung, die viele Zuschauer nachdenklich stimmte. In dieser Verfassung ist die TSG 1899 Hoffenheim Abstiegskandidat Nr. 1.
Verliert die TSG Hoffenheim auch in Augsburg – nimmt der „freie Fall“ weiter an Fahrt auf
Am kommenden Wochenende geht es zum FC Augsburg. Eine Niederlage dürfen sich die Hoffenheimer dort nicht leisten, denn dann nimmt der freie Fall seine Fortsetzung und wird wohl auch nicht mehr zu stoppen sein.
Fotos: Rhein-Neckar Picture
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