Der Sportkurier im Interview mit 1899-Kapitän Andreas Beck
Der Sportkurier im Interview mit 1899-Kapitän Andreas Beck
Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Fr 12.07.2013
Seit Juli 2008 spielt der im russischen Kemerowo geborene Rechtsverteidiger für die Kraichgauer. Am Ende der vergangenen Saison wurde Beck nach zweieinhalbjähriger Abstinenz wieder in den Kreis der deutschen Nationalmannschaft für die USA-Reise berufen.
Aufgrund der beiden Relegationsspiele gegen Kaiserslautern musste er Bundestrainer Joachim Löw absagen. „Andy“ Beck ist ein offener, zugänglicher Profi, bei vielen Fans sportlich nicht unantastbar, der sich am Ende aber immer wieder vor den Konkurrenten durchsetzte. In der Saison-Vorbereitung äußerte er sich gegenüber dem Sportkurier zur allgemeinen Situation der Nordbadener.
Sportkurier: Wie sehr freuen Sie sich auf den Saisonauftakt am 10. August gegen den 1. FC Nürnberg?
Andreas Beck: Natürlich freut man sich wieder auf die neue Saison. Es war für viele von uns ein relativ langer Urlaub über 4-5 Wochen, mit Ausnahme der Nationalspieler, die noch zuletzt unterwegs waren. Es war eine schöne Zeit zum regenerieren und ein Stück weit zu reflektieren. Die letzte Saison war unfassbar intensiv, aber dennoch fängt es wieder an zu kribbeln, vor allem auch wenn man sieht, dass die anderen Mannschaften auch schon begonnen haben, zu trainieren.
Foto: Andreas Beck im Zweikampf mit Stuttgarts Ibrahima Traore.
Sportkurier: Das positive Saisonende mit dem Erreichen des Klassenerhalts hat ein neues „Wir-Gefühl“ entstehen lassen. Kann dies über die Sommerpause auch auf die neue Saison übertragen werden?
Andreas Beck: Mit Sicherheit können wir vieles davon mitnehmen und den Weg zusammen weiter bestreiten. Fakt ist auch, dass sich im Kader Veränderungen ergeben haben und somit sich auch das Gesicht der Mannschaft etwas verändert hat. Unser Weg ist klar und deutlich vorgegeben, den haben wir in den letzten acht Wochen der vergangenen Runde begonnen und werden ihn fortsetzen.
Sportkurier: Was erwarten Sie von Ihrer sechsten Erstligasaison mit 1899 Hoffenheim?
Andreas Beck: Tabellarisch möchten wir uns nicht festlegen. Wir wollen unseren Fußball genießen, was wir über weite Strecken der vergangenen Saison nicht getan haben, da wir mit viel zu vielen Dingen beschäftigt waren, die uns um die Punkte gebracht haben. Wir sind dankbar, dass wir weiter in der 1. Liga vertreten sind und wollen nun in der neuen Saison andere Mannschaften ärgern, mit der Art und Weise wie wir Fußball spielen.
Sportkurier: Es war für viele überraschend, dass einige erfahrene Spieler nicht mehr zum aktuellen Kader zählen.
Andreas Beck: Dies sind Dinge, die der Verein auf seinem Weg umsetzt. Ich beschäftige mich damit nicht.
Sportkurier: Der Konkurrenzkampf wird groß werden. Erwarten Sie eine ganz besonders intensive Vorbereitungsphase?
Andreas Beck: Man muss bereit sein körperliche Opfer zu bringen. Jeder, der es auf dieses Niveau geschafft hat weiß, um was es in der Vorbereitung, vor allem im Konkurrenzkampf, geht. Wichtig ist dabei gesund zu bleiben und auch diese Phase zu genießen, ansonsten wird es eine zähe Zeit, die keinen Spaß macht.
Sportkurier: Als Kapitän der Mannschaft haben Sie, nicht zuletzt aufgrund Ihrer großen Erfahrung, auch eine gewisse Vorbildfunktion gegenüber den jungen Spielern.
Andreas Beck: Wir haben sehr lernwillige, begabte und gute Nachwuchsspieler im Kader. In der schwierigen Endphase der vergangenen Saison haben sie schon gezeigt, dass man auf sie bauen kann. Natürlich möchte ich mit meiner Erfahrung den Jungen mit Rat und Tat zur Seite stehen und meinen Beitrag zu ihrer Entwicklung leisten.
Fotos: Uwe Grün
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