Auch die Personalpolitik des 1.FC Kaiserslautern führte zu dem Absturz

Auch die Personalpolitik des 1.FC Kaiserslautern führte zu dem Absturz

Auch die Personalpolitik des 1.FC Kaiserslautern führte zu dem Absturz

Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Mi 09.05.2012

… zweijährige Gastspiel der Pfälzer im Oberhaus des deutschen Fußballes beendet, wie schnell man in die Bundesliga zurückkehren kann ist ungewiss. Lang ist die Liste der Fehler, die die meisten Fans der Führung des 1. FC Kaiserslautern anlasten. Viel lässt sich allerdings an den Verstärkungen der Sommerpause festmachen, die nicht wirklich den Erfolg in die Pfalz zurückgebracht haben.mainz-fck2502120212a

Investitionen machten sich nicht bezahlt

2,5 Millionen Euro investierte Kaiserslautern in den israelischen Nationalspieler Itay Shechter, der in der
Champions League für seinen ehemaligen Verein Hapoel Tel Aviv für Furore gesorgt hatte.

Gut investiertes Geld, urteilten Fachleute und Fans gleichermaßen damals, doch gerade einmal drei Tore
gelangen Shechter in in 25 Spielen – und ist dennoch bester Torschütze des Teams.

Fairer Weise muss man ihm allerdings zugutehalten, dass ein Stürmer nur so gut sein kann, wie die Mitspieler es zulassen, die ihn in Szene setzen. Genau hier hapert es jedoch beim FCK.

Mit 24 Treffern den harmlosesten Angriff der Liga

Christian Tiffert – vergangene Saison einer der besten Vorbereiter der Bundesliga mit 17 Vorlagen (jetzt 2) – wurde von den Gegnern zunehmend ausgeschaltet. Dies konnte der FCK jedoch nicht durch die Verteilung des Angriffspiels auf seine Nebenmänner kompensieren und  so hatte Kaiserslautern den harmlosesten Angriff der Bundesliga. Ein wenig merkwürdig wirkten dabei die Wintertransfers.

2 Millionen Euro überwies der FCK an Legia Warschau für den talentierten polnischen Nachwuchsnationalspieler Ariel Borysiuk, der im defensiven Mittelfeld die Rolle von Ivo Ilicevic übernehmen sollte – dies gelang mit eher durchschnittlichem Erfolg. Für den Angriff holte man gleich drei weitere Stürmer, obwohl man hier mit Shechter, Sukuta-Pasu und Dorge Kouemaha eigentlich gut besetzt  schien.

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Schwach besetztes Mittelfeld bei den Pfälzern

Mit den ausgeliehenen Sandro Wagner und Nicolai Jörgensen und dem jungen Polen Jakub Swierczok hatte man allerdings keinen Volltreffer gelandet. Auch wenn für den Angriff Qualität geholt wurde, blieb das Grundproblem des schwach besetzten Mittelfelds bestehen.

Dass hier nicht nachgerüstet wurde und man hier mit Chadli Amri, Gil Vermouth und Clemens Walch sogar drei Spieler ausgeliehen hat, ist schwer verständlich. So kann man nun darüber diskutieren, ob die Entlassung von Trainer Marco Kurz (Bild oben) zu spät kam und ob Krassimir Balakov wirklich der richtige Mann für den Trainerstuhl beim pfälzischen Traditionsverein war.

Stefan Kuntz steht in der Kritik

Immer stärker steht  Präsident und FCK-Ikone Stefan Kuntz (Foto rechts) in der Kritik, dem man die zahlreichen schlechten Spielerverpflichtungen vorwerfen kann. Die fortgesetzte Negativserie von Balakov zeigt zumindest, dass die Arbeit von Kurz mit dem vorhandenen Kader nicht so schlecht gewesen sein kann. Vielmehr muss man sich die Frage stellen, ob Balakov überhaupt eine Chance hatte bei den Pfälzern Erfolg sge-fck2610110020
zu haben.

Ein 4-1-4-1 System bevorzugte Balakov, der damit bei Hajduk Split großen Erfolg hatte. Doch gerade das dafür notwendige breite Mittelfeld fehlt der Mannschaft, der Überschuss an Mittel- statt Außenstürmern ist ebenfalls kaum förderlich. Wie der FCK in der kommenden Saison aufgestellt sein wird, bleibt abzuwarten.

Mit Torwart Tobias Sippel hat ein Leistungsträger auch für die Zweite Liga zugesagt, zudem kehren mit Ilian Micanski (FSV Frankfurt) und Clemens Walch (Dynamo Dresden) zwei Spieler zurück, die in dieser Saison in der zweiten Liga bereits gute Leistungen zeigten. Als Abgang steht Torwart Kevin Trapp fast schon fest, denn dieser wird von mehreren Bundesligisten umworben, die meisten Spieler besitzen jedoch Verträge für die erste und zweite Liga.

Fotos: Marc Schüler

Artikel erschienen in unserer Sportkurier-Ausgabe Ende April / Modifizierter Artikel

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