1899 Hoffenheim in der Spielzeit 2012/2013 / Absturz vorprogrammiert

1899 Hoffenheim in der Spielzeit 2012/2013 / Absturz vorprogrammiert

1899 Hoffenheim in der Spielzeit 2012/2013 / Absturz vorprogrammiert

Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Mo 25.02.2013

Elf Spieltage vor Saisonende rutschten die Kraichgauer nach der hochverdienten 1:2 Auswärtsniederlage im Kellerduell beim FC Augsburg erstmals auf einen direkten Abstiegsplatz.

In Augsburg auf der ganzen Linie versagt

Die Enttäuschung der „TSG-interessierten“ wird von Woche zu Woche größer. Nach der enttäuschenden Vorstellung bei der 0:1 Derby-Niederlage gegen Stuttgart, folgte eine noch schwächere sportliche Darbietung – in der im Vorfeld zum „wichtigsten Bundesligaspiel der Vereinsgeschichte“ hochstilisieren Partie im schwäbisch-bayrischen Grenzgebiet. 1899-hoffenheim

Resignation erkennbar

Es war fast ein Offenbarungseid in spielerischer, kämpferischer und leidenschaftlicher Hinsicht – der berechtigte Zweifel an der Erstligatauglichkeit und dem Charakter der Mannschaft stellte. Augsburg war in allen Bereichen überlegen, kämpfte, rackerte und führte den völlig überforderten Gästen vor, wie man sich im Abstiegskampf verhält. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass schon erste Anzeichen an Resignation bei den Nordbadenern zu erkennen sind.

Marco Kurz: „Mölders war effektiver, als unser kompletter Angriff.“

Kapitän Beck: „Es liegt bei uns nicht an der spielerischen Substanz sondern vielmehr an der Einstellung jedes einzelnen. Wir haben eine Mentalverkrampfung.“ Bezeichnend, die Aussage von Trainer Kurz, dass Augsburgs Torjäger Sascha Mölders effektiver als alle drei TSG-Stürmer war. Die Bundesligatauglichkeit der Kraichgauer wird immer mehr in Frage gestellt. Die Frage ist berechtigt, ob die verwöhnten und verhätschelten Stars überhaupt wissen, was Abstiegskampf bedeutet?“

Manager Andreas Müller zweifelt bei einigen Spielern am Charakter

Manager Andreas Müller, der sich am Sonntag im Doppelpass bei Sport-1 einigen unangenehmen Vorwürfen erwehren musste: „Der Mannschaft fehlt es an Überzeugung, sie wirkt gehemmt. Es ist sicherlich so, dass wir talentierte Spieler mit Qualität haben, aber was den Charakter anbelangt, habe ich große Zweifel.“ Deutliche Worte, die nachdenklich stimmen.

Foto: Fährt der tolle Reisebus der TSG 1899 Hoffenheim nächste Spielzeit durch die Zweitliga-Lande?
bus-gruen

Die Hoffnung, aus der aktuellen Krisensituation schnellstmöglich wieder heraus zu kommen, ist nicht in Sicht. Am Sonntag gastiert die Übermannschaft des FC Bayern in der ausverkauften Sinsheimer WIRSOL Rhein-Neckar-Arena. Fraglich und gleichzeitig beängstigend, wie sich die Kraichgauer dem Ansturm des Rekordmeisters erwehren sollen.

Ohne Leistungssteigerung geht es in die 2. Bundesliga runter

Wenn nicht schnellstens ein Umdenken und eine Leistungssteigerung erfolgt, wird es auf längere Sicht das letzte Bundesligaduell gegen den FC Ruhmreich sein. Hoffenheims sportpsychologische Abteilung ist in diesen Tagen mehr denn je gefragt. Nachdem Trainer- und Spielerwechsel sowie Zuckerbrot und Peitsche zuletzt ergebnislos blieben, bleiben nur noch Durchhalteparolen. Müller: „Es sieht nach Abstieg aus. Aber wir haben noch elf Spiele Zeit, um es denen, die uns den Abstieg wünschen, zu zeigen. Die nächsten Schritte müssen natürlich sitzen, sonst haben wir gar keine Chance mehr.“ Das nächste Abstiegs-Endspiel folgt am 9. März bei der SpVgg Greuther Fürth.

Fotos: Uwe Grün

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