1899 Hoffenheim: Finalisierter Jahresabschluss mit Defizit im hohen siebenstelligen Bereich

1899 Hoffenheim: Finalisierter Jahresabschluss mit Defizit im hohen siebenstelligen Bereich

1899 Hoffenheim: Finalisierter Jahresabschluss mit Defizit im hohen siebenstelligen Bereich

Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Di 23.07.2013

Foto oben: 1899-Finanz-Geschäftsführer Frank Biel nahm Stellung zu den Finanzen.

Doch die vergangene Saison hat die TSG und Mäzen Dietmar Hopp trotzdem eine Menge Geld gekostet. Die immense Fluktuation im Personalbereich machte sich deutlich in den Bilanzen bemerkbar.

Defizit im hohen siebenstelligen Bereich

„Vorbehaltlich der noch zu finalisierenden Jahresabschlusserstellung werden wir ein Defizit im hohen siebenstelligen Bereich verzeichnen müssen“, sagte 1899-Finanz-Geschäftsführer Frank Biel gegenüber dem Sport-Kurier Online.

Reichliche Spielerkäufe unter Ex-Sportchef Markus Babbel vor Saisonbeginn und der Nachbesserung in der Winterpause durch Manager Andreas Müller in Höhe von rund zwölf Millionen Euro haben ein gewaltiges Loch in die Kasse gerissen. Zudem kommen mit Sicherheit stattliche Abfindungen für den entlassenen Trainer Marco Kurz sowie für Manager Müller hinzu. Auch Marco Pezzaiuoli, in der ersten Jahreshälfte 2011 als Chef-Trainer im Amt, kassierte nach seiner Entlassung zwei Jahre lang volles Grundgehalt und Prämien. Durch den Klassenerhalt steht auch Babbel weiterhin als Trainer auf der Gehaltsliste.

Foto: Ex-Coach Markus Babbel hat gut Lachen. Durch den Hoffenheimer Klassenerhalt steht er weiterhin auf der Gehaltsliste der Hoffenheimer.normal ug 1133 100212

Die Altlastenbeseitigung gestaltet sich schwierig

Die von der sportlichen Leitung intensiv betriebene Kaderreduzierung sowie die Altlastenbeseitigung der vergangenen beiden Jahre gestaltet sich erwartungsgemäß sehr kostspielig. Aktuelles Beispiel ist der in der Winterpause aus Mönchengladbach gekommene Igor de Camargo. Der vom damaligen Manager Müller ausgehandelte Vertrag sah vor, dass der belgische Nationalstürmer geliehen und im Falle des Nichtabstiegs automatisch fest angestellt wird. Insgesamt flossen zwei Millionen Euro von der Elsenz an den Niederrhein an die Borussia. Nun wechselte de Camargo für schätzungsweise einem Viertel dieser Summe zu Standard Lüttich.

Auch der schon seit 2011 gefeuerte Ex-Trainer Marco Pezzaiuoli stand bis vor kurzem noch auf der Gehaltsliste des Bundesligisten. Unglaublich, wie bei den Kraichgauern Verträge gestaltet wurden.normal ug089 8971 300411

Weitere Beispiele sind die sechs Millionen Euro Ablöse für den Spanier Joselu nach Madrid, der nun für rund eine Million Euro ein Jahr nach Frankfurt ausgeliehen wurde. Auch die überwiesenen 5,5 Millionen für den Schweizer Eren Derdiyok nach Leverkusen werden mit Sicherheit nicht mehr aufgefangen werden können. Von den Gehaltszahlungen ganz zu schweigen. Hoffenheim möchte sich verständlicherweise von seinen Großverdienern trennen, auch wenn man dabei nur einen Bruchteil der gezahlten Ablösesummen zurückbekommt.

Dank zahlungskräftigem Umfeld und Mäzen Dietmar Hopp muss die TSG 1899 nicht auf Sparflamme kochen

Top-Verdiener wie die Ex-Nationalspieler Tim Wiese, Tobias Weis, Matthieu Delpierre und Edson Braafheid, die sich in der  so genannten „Trainingsgruppe zwei“ fit halten, wurden von den anderen Spielern getrennt. Sie spielen keine Rolle mehr in den Hoffenheimer Zukunftsplanungen und befinden sich auf dem Abstellgleis.

normal ug 3857 240109Foto rechts: Wohl dem, der bei einer solch katastrophalen Personalpolitik einen Mäzen Dietmar Hopp an seiner Seite hat.

Dank des zahlungskräftigen Umfelds und Mäzen Dietmar Hopp muss die sportliche Leitung allerdings trotz der Roten Zahlen nicht auf Sparflamme kochen. Drei Millionen Euro überwies die 1899 nach Bordeaux für Anthony Modeste, etwas mehr als zwei Millionen nach Trondheim für Tarik Elyounoussi und eine Million nach. Karlsruhe für das Talent Kevin Akpoguma.

Die Verhandlungen um den Offensivspieler Philipp Hosiner sind aus Hoffenheimer Sicht abgeschlossen, es sei denn, die Österreicher entscheiden sich das vorliegende nachgebesserte Angebot doch noch anzunehmen. Bei einem eventuellen Vertragsabschluss stehen drei bis vier  Millionen Euro Ablöse im Raum.

Wichtig, dass die begehrten Stammkräfte wie Kevin Volland und Roberto Firmino gehalten werden können, auch wenn verlockende Angebote und Ablösesummen im Raume standen. Hoffenheim darf nicht erneut den Fehler machen für viel Geld seine besten Spieler zu verkaufen und sich sportlich dadurch in Schieflage zu bringen.

Fotos: Uwe Grun

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