Löwen-Coach Ljubomir Vranjes soll es nun richten. Er löste Klaus Gärtner auf dem Chefsessel ab. AS Sportfoto

Löwen-Coach Ljubomir Vranjes soll es nun richten. Er löste Klaus Gärtner auf dem Chefsessel ab. AS Sportfoto

Wird jetzt alles besser? Trainer Vranjes soll den Bock bei den Löwen umstoßen

Rhein-Neckar Löwen | erstellt am Do. 17.02.2022

Die Hinrunde in der Handball-Bundesliga war eine zum Vergessen. Dass es schwer werden würde, an die Erfolge vergangener Tage anzuknüpfen, war klar, aber dass man der Musik derart krass hinterherlaufen würde, sicher nicht. Eigentlich wollte man sich in der Bundesliga zumindest in Reichweite der internationalen Plätze bewegen, stattdessen hing man zum Jahreswechsel in der 2. Tabellenhälfte fest. Das kann nicht der Anspruch der Gelbhemden sein, die nach wie vor über einen guten Kader verfügen, der mit Topleuten bestückt ist. Sage und schreibe 20 Minuspunkte hatten sich angehäuft. In der Vorsaison, die sicher auch niemanden im Umfeld der Löwen zufriedengestellt hat, waren es 26 über die komplette Saison hinweg.

Das schwächste Glied ist in so einem Fall immer der Trainer. Das war er aber eigentlich schon seit Saisonbeginn, denn Klaus Gärtner war nur die Notlösung. Ein Platzhalter für Sebastian Hinze, der ab der Saison 2022/2023 schon bei den Löwen unterschrieben hatte, und so lange noch beim Bergischen HC als Coach die Fäden in der Hand hält. Alles in allem war es eine Notlösung, die eines zweimaligen deutschen Meisters unwürdig war. Die Reaktion folgte im Januar, die Löwen einigten sich mit Ljubomir Vranjes, der unter anderem auch schon bei der SG Flensburg-Handewitt gezeigt hat, dass er ein Toptrainer ist, auf einen Vertrag bis zum Saisonende.

Die Botschaft hinter der Verpflichtung ist laut Geschäftsführerin Jennifer Kettemann klar: „Wir möchten mit dem neuen Trainer zeigen, dass die Löwen wieder da sind“, sagte Kettemann bei der offiziellen Vorstellung des Schweden. Kettemann weiter: „Ich traue ihm zu, den Bock wieder umstoßen.“ Sie macht das vor allem an seiner Art fest. Vranjes ist ein recht lockerer Typ, der auch das Spiel mit den Medien beherrscht. Die Bundesliga kennt er wie seine Westentasche. Als Spieler und Coach hat er in der vermeintlich stärksten Handball Liga der Welt schon alles erlebt.

Doch der Vranjes-Deal war nicht die einzige positive Nachricht aus Löwen Sicht. Denn auch auf der Torhüterposition, die in der laufenden Saison durchaus als größere Löwenbaustelle bezeichnet werden konnte, hat sich etwas getan. Joel Birlehm kam quasi als Antrittsgeschenk von Vranjes mit nach Kronau. Der 24 Jährige kommt vom Bundesliga Konkurrenten Leipzig. Dass er zu den Löwen wechselt, war nicht die Überraschung. Der Zeitpunkt schon. Eigentlich sollte er erst im Sommer 2023 zum Rudel stoßen.

Die erste Bewährungsprobe hatten beide gleich in einem Kracherduell. Im ersten Spiel nach der EM Pause trafen die Löwen im Pokal Viertelfinale auf keinen geringeren als den THW Kiel. Im ausverkauften Heidelberger SNP Dome, wo normalerweise die Basketballer der MLP Academics Heidelberg ihre Heimspiele austragen, unterlagen die Löwen schließlich mit 24:26 konnten sich aber erhobenen Hauptes von ihren Fans verabschieden. Denn es war für den Anfang eine klare Leistungssteigerung erkennbar.

Der Hauptunterschied zu den Monaten davor war insbesondere im Spiel nach vorne zu erkennen. Anstatt sich wie zuletzt immer wieder mit dem langatmigen Wechselspiel zwischen Angriff- und Abwehrspielern zu beschäftigen, gab Vranjes offenbar wieder die Devise Vollgas aus. Denn es kam nicht nur einmal vor, dass die Außen Patrick Groetzki und Uwe Gensheimer nach Ballgewinnen blitzschnell ausschwärmen durften. Das war eigentlich immer die Stärke der Löwen. Solch überfallartige Angriffe hatten großen Anteil an den beiden Meistertiteln.

 

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