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„Habe es immer noch nicht so ganz realisiert“
Football | erstellt am Do 12.02.2015
Doch ruht er sich nicht auf den Lorbeeren aus, sondern denkt schon jetzt an die kommende Saison.
„Auch wenn der Super Bowl XLIX erst zehn Tage her ist, so geht in Kürze die Vorbereitung wieder los“, sagte Vollmer am vergangenen Mittwochnachmittag in einer Telefonkonferenz. Natürlich denken die New England Patriots bereits jetzt an Super Bowl 50 und die Titelverteidigung, denn auch Vollmer weiß, dass das Team mit einem Quarterback wie Tom Brady jedes Jahr eine Chance darauf hat.
„Aber da gibt es viele Einflussfaktoren, nicht zuletzt müssen wir auch sehen, wer kommende Saison im Team ist, wer sich verletzt, etc. Und die Konkurrenz schläft nicht“, so Vollmer. Motivieren dieses Ziel zu erreichen muss man den Deutschen jedoch auch nach dem Titelgewinn nicht. „Das Ziel den Super Bowl zu gewinnen wird nie alt, das sollte man jede Saison haben“, erklärte er.
Kräftig gefeiert wurde der Titelgewinn gleich im Anschluss an den Super Bowl Sieg in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona im Teamhotel Wild Horse Pass Resort. „Das ist ja eine Tradition, dass der Teambesitzer eine große Party ausrichtet. Da waren dann unsere Familien und Freunde dabei, sowie einige Gäste“, erzählt der Offensive Tackle der Patriots. Dass er der erste deutsche Super Bowl Gewinner ist, ist für ihn immer noch ein tolles Gefühl und er freut sich den Titel gewonnen zu haben, auch wenn er es noch immer nicht so ganz realisieren kann.
„Das ist irgendwo ein ganz merkwürdiges Gefühl dies erreicht zu haben. Wenn die Leute einem sagen ‚Hey, Du bist Super Bowl Champion‘, dann denke ich kurz nach und kann nur sagen ‚Stimmt‘. So ganz begreifen kann ich es immer noch nicht was da an diesem Abend passiert ist, aber ich denke das Gefühl wird sich noch einstellen“, so Vollmer.
Die vergangenen beiden Wochen hat er in ganz besonderer Erinnerung. „Wir haben uns normal in Boston auf die Partie vorbereitet und dann war auch schon der Media Day da mit all seinen Kuriositäten. Irgendwo hat man den Fokus total auf das Spiel gerichtet, daher bekommt man eher wenig mit und es bleibt wenig in Erinnerung. Nach dem Spiel die große Parade vergangenen Mittwoch in Boston, das ist eine tolle Erinnerung. Rund eine Million Menschen sind an die Strecke gekommen und haben uns zugejubelt, sowie mit uns gefeiert. Da hat man so richtig gesehen, wie viel dieser Titel den Menschen in und um Boston bedeutet“, sagt er dazu.
Derzeit ist aber schon wieder etwas der Alltag bei Sebastian Vollmer eingekehrt, denn aufgrund der Witterung ist an seinem Wohnort Foxborough kräftig Schneeschippen angesagt. „Wir haben meterhoch Schnee derzeit und daher bin ich am Schippen. Das nimmt niemand einem ab, auch wenn man den Titel gewonnen hat. Das muss man selber machen, wenn man mit dem Auto aus der Garage kommen will“, lacht er auf die Situation hin angesprochen.
Seinen Super Bowl Ring wird er wohl bei der traditionellen Zeremonie erst bekommen, die wahrscheinlich nicht vor Juni abgehalten wird. Auch einen Besuch im Weißen Haus mit einem Empfang bei Präsident Barack Obama wird Vollmer dann erleben, wie es für die Champions in den großen US-Profiligen jedes Jahr organisiert wird.
Für seinen Quarterback Tom Brady freut sich Vollmer besonders, denn dieser gewann nach 10 Jahren Pause seinen vierten Super Bowl Ring. Verdient, wie der aus Kaarst stammende Vollmer findet. „Ich habe Tom noch nie so motiviert gesehen den Super Bowl zu gewinnen, wie in dieser Saison“, erklärt er abschließend.
Fotos: Marc Schüler
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