SV Waldhof Mannheim - FC Ingolstadt 04, Torhüter Lucien Hawryluk dirigiert seine Vorderleute. Bild: Lukas Adler.

SV Waldhof Mannheim - FC Ingolstadt 04, Torhüter Lucien Hawryluk dirigiert seine Vorderleute. Bild: Lukas Adler.

Torhüter Lucien Hawryluk ist einer der wenigen Gewinner beim SV Waldhof

Waldhof Mannheim | erstellt am So 24.12.2023

sport-kurier. Zunächst war es lange ein hin und her. Rüdiger Rehm, der Trainer des SV Waldhof Mannheim, wechselte in dieser Saison auf der Torhüterposition bis dato mehrfach. Jan-Christoph Bartels ging als Nummer eins in die Saison und Lucien Hawryluk reihte sich dahinter ein. Das war keine allzu große Überraschung. Doch die Stunde von Hawryluk sollte schneller schlagen, als dieser das wohl selbst für möglich gehalten hätte: Mitte August wurde Bartels beim 2:2 Unentschieden im Carl-Benz-Stadion gegen Lübeck mit einem Ellenbogen am Kopf getroffen und musste mit einer Gehirnerschütterung runter.

Es folgten fünf Spiele über 90 Minuten von Hawryluk, ehe er sich selbst am Finger verletzte und Bartels sein Comeback feiern durfte. Und der blieb dann auch erst einmal wieder die Nummer eins. Nachvollziehen konnten das nicht alle, denn Hawryluk hatte einen sehr guten Job gemacht und bringt außerdem einen klaren Vorteil mit. Er kann es nicht nur auf der Linie, wo ihm Bartels sicherlich in nichts nachsteht, der 23-jährige ist auch mit dem Fuß stark. Während Bartels kaum ins Kurzpassspiel eingebunden werden kann, ist der 1,92 Meter Mann immer anspielbar. Selbst in kniffligen Situationen ist er zur Stelle und verteilt den Ball mit präzisen Kurzpässen an seine Mitspieler. Man könnte ihn fast als eine Art Libero bezeichnen.

Gegen 1860 München, als dem SVW am letzten Spieltag vor der Winterpause der so wichtige 1:0 Sieg gelang, wussten alle, bei wem sie sich zu bedanken hatten: Hawryluk hielt seinen Kasten mit tollen Paraden sauber. Kürzlich beim 0:3 in Sandhausen parierte er auch einen Strafstoß.

Es ist deshalb auch sicher nicht zu hoch gegriffen, wenn man sagt, dass der gebürtige Dortmunder beim Waldhof ein, zwei Stufen auf der Karriereleiter nach oben gekraxelt ist. An den Alsenweg wechselte er im Sommer 2021. Damals war noch Patrick Glöckner der Trainer und mit Bartels und Timo Königsmann, der nun beim SV Sandhausen spielt, hatte er 2 Torhüter vor sich. Trainiert hat er damals schon immer mit den Profis, gespielt aber in der Reserve, die damals schon in der Verbandsliga um Punkte gekämpft hat. Doch die Trainingskiebitze waren schon zu dieser Zeit angetan von ihm, weil er während der Übungseinheiten immer wieder sein Können aufblitzen ließ.

In der letzten Saison verhinderte eine Leihe seinen Aufstieg zur Nummer 2. Der SVW hatte Morten Behrens von Darmstadt 98 geholt. Im Sommer 2023 gelang nun also der Durchbruch. Viele hatten den SVW noch dafür kritisiert, dass man nach dem Abgang von Behrens keinen weiteren Torhüter verpflichtet hatte, der das Zeug zur Nummer eins hat. Mittlerweile dürfte man sich einig sein, dass man dank Hawryluk im Tor noch das kleinste Problem hat.

Überraschend sind seine Leistungen ohnehin nicht. Hawryluk durchlief in seiner Heimatstadt beim mehrfachen deutschen Meister Borussia Dortmund sämtliche Jugendabteilungen. Dort hat er sowohl in der B- als auch in der A-Jugendbundesliga gespielt. Auch ein Spiel in der UEFA Youth League steht in seiner Vita. Doch was so vielversprechend begann, wurde plötzlich abrupt unterbrochen. Nachdem er im Sommer 2019 in die Regionalliga Reserve aufgerückt war, dort aber eine Saison lang nicht zum Einsatz kam, wurde sein Vertrag im Sommer 2020 nicht verlängert. Es folgte ein Jahr ohne Verein, ehe der SV Waldhof anklopfte. Ein Wechsel, den beide Seiten seitdem sicher nicht bereut haben dürften.

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