Die Fans des SV Waldhof Mannheim haben derzeit Freude an ihrer Mannschaft. Bild: Alfio Marino
SV Waldhof Mannheim mit gutem Lauf ++ Trainer Luc Holtz feilt an den „Buwe“
3. Liga | erstellt am Mo. 27.10.2025
sport-kurier. Klammert man den Spitzenreiter Energie Cottbus einmal aus, der alle seine letzten 5 Spiele gewonnen hat, wäre da schon der SV Waldhof Mannheim als zweiterfolgreichste Truppe aktuell in der 3. Fußball-Liga. Die Kicker vom Mannheimer Alsenweg haben 4 von ihren letzten 5 Partien siegreich gestalten können. Als Belohnung haben sie sich mit nunmehr 19 Punkten auf den 6. Tabellenplatz geschoben.
Bis zum Aufstiegsrelegationsplatz, auf dem derzeit der SC Verl steht, wären es momentan nur 3 Zähler. Das hört sich verlockend an, täuscht aber auch ein wenig. Schließlich muss man auch immer in den Rückspiegel schauen und der beruhigt noch lange nicht. So knapp es nach oben ist, so eng ist es auch nach unten. Den ersten Abstiegsrang belegt nach dem Wochenende der SSV Ulm mit 13 Punkten. Das sind also auch nur 6 weniger als die Blauschwarzen.

Dennoch darf man sich zwischendurch ruhig mal freuen beim SVW. Nach zwei Seuchenjahren, in denen man nur hauchdünn dem Abstieg in die Regionalliga Südwest entkommen ist, deutet heuer aktuell zumindest mal vieles auf eine Saison ohne die ganz großen Abstiegssorgen hin. Der Schlüssel zum Erfolg ist dieser Tage das eigene Verhalten in der Verteidigung. Es gibt da auch dieses alte und bekannte Sprichwort im Sport, dass die Offensive Spiele gewinnt und die Defensive Meisterschaften. Genau hier setzt Trainer Luc Holtz in den letzten Wochen an. Seine Elf steht mittlerweile im Rückwärtsgang deutlich stabiler und seitdem stimmen auch die Ergebnisse, weil die „Buwe“ im Sturm so viel Qualität haben, dass sie immer für Tore gut sind.
Sowohl beim 2:0 Erfolgserlebnis in Aue, als auch an diesem Wochenende, wo man 1860 München mit 3:1 bezwingen konnte, schickte Holtz zwei klassische defensive Mittelfeldspieler ins Rennen. Neben dem gesetzten Janne Sietan durfte jeweils auch Julian Rieckmann mal wieder von Beginn an ran. Beide sind im Spielaufbau zwar nicht die allerbesten Spieler, aber sie räumen auf und entlasten somit auch hinten die Viererkette. Außerdem ist auch so noch für genug Offensivqualität gesorgt. Arianit Ferati, Masca, Felix Lohkemper und Kennedy Okpala sind Spieler, die wohl auch bei so gut wie jedem anderen Drittligisten im Angriff gesetzt wären.
Wichtig ist jetzt, dass man sich nicht hängen lässt und weiter auf dem Gaspedal stehen bleibt, um das Selbstbewusstsein weiter oben zu halten. Wenngleich es die kommenden Aufgaben in sich haben: Am nächsten Sonntag gastieren die Mannheimer bei 1899 Hoffenheim II, das als Aufsteiger über eine sehr motivierte junge Einheit verfügt, die in dieser Spielzeit schon so manchen Favoriten geärgert hat. Man muss nur an die 4:1 Packung denken, mit der die Bundesliga Reserve Energie Cottbus abgefertigt hat. Cottbus sah in dieser Begegnung überhaupt kein Land.

Am Sonntag reichte es für Hoffenheim II nur zu einem 1:1 daheim gegen Aue. Deutlich wurde bei diesem Spiel aber gleichzeitig auch ganz klar, über welche Möglichkeiten Hoffenheim II verfügt. So tauchten in der Startaufstellung gegen Aue gleich 3 Profis auf, die zum Kader des Bundesligateams gehören. Das waren Torhüter Luca Philipp, Mittelfeldspieler Umut Tohumcu und Offensivkraft David Mokwa. Wenn der SVW am Sonntag um 13.30 Uhr dort gastiert, dürfte das auf den ersten Blick anders sein. Schließlich muss die Erste auch sonntags antreten. Sie spielt um 17.30 Uhr beim VfL Wolfsburg. Nichtsdestotrotz könnte auch gegen den SVW der ein oder andere von oben dazu geholt werden, weil der Kader sehr groß ist. Ein Vorteil muss das aber ohnehin nicht immer sein, oft ist es nämlich so, dass die „Stars“ keine Lust haben, sich in der Reserve auf die Füße treten zu lassen.
Ein Heimspiel wird es ohnehin für die Mannheimer sein. Mindestens 4.000 werden im Dietmar-Hopp-Stadion, das sich oben auf dem Hügel in Hoffenheim befindet, erwartet. Insgesamt passen rund 6.000 ins Stadion, in dem einst die Erfolgsgeschichte von 1899 ihren Anfang nahm.
Eigentlich dachte man auch, dass die Begegnung in die Sinsheimer Arena stattfinden würde, weil Hoffenheim vor dem Start der 3. Liga selbst betont haben soll, dass es durchaus möglich sein könnte, dass die Reserve gegen Gegner, die viele Anhänger mitbringen ausweichen könnte.
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