Arianit Ferati (SV Waldhof Mannheim,#10) mit einer Flanke in den Verler Strafraum. SV Waldhof Mannheim - SC Verl. Foto: Alfio Marino

Arianit Ferati (SV Waldhof Mannheim,#10) mit einer Flanke in den Verler Strafraum. SV Waldhof Mannheim - SC Verl. Foto: Alfio Marino

SV Waldhof kann Überzahlspiel nicht nutzen ++ 2:2 (1:1) gegen den SC Verl

3. Liga | erstellt am Sa. 02.08.2025

sport-kurier. Die Zielsetzung vor dem 1.Spieltag in der 3.Liga war beim SV Waldhof Mannheim klar. Im Heimspiel gegen den SC Verl wollte man mit einem „Dreier“ beginnen. Geworden ist es am Ende ein 2:2 (1:1) Unentschieden. Das Positive am Remis: Der SVW konnte zwei Mal einen Rückstand aufholen. Doch es gibt ein großes aber, denn die Blauschwarzen spielten rund 65 Minuten in Überzahl. Felix Lohkemper, der beide Mannheimer Treffer erzielen konnte, zog auch ein entsprechendes Fazit. Im Nachgang sprach er von einer gefühlten Niederlage. „Ich fand, dass wir nach dem 1:1 das Spiel unter Kontrolle hatten. In der Pause haben wir dann auch die richtigen Dinge angesprochen, kriegen sie aber nicht umgesetzt“, analysierte Lohkemper beim übertragenden TV-Sender MagentaSport.

Knapp 12.000 Fans wollten ihre Mannschaft beim Saisonstart gegen den SC Verl unterstützen. Bild: Alfio Marino

Der Waldhof begann engagiert, wurde dann aber mit der ersten Chance eiskalt bestraft und das zudem von einem Spieler, bei dem es besonders weh tat: Der Ex-Waldhöfer Berkan Taz, der unter dem ehemaligen Mannheimer Trainer Christian Neidhart nie eine echte Chance bekam, tanzte sich durch die Mannheimer Defensive und traf per Distanzschuss wunderschön. Taz zirkelte das Leder an den Innenpfosten, von wo aus es zum 0:1 in der 13. Minute über die Linie rollte. Und die Kurpfälzer brauchten eine Weile um diesen Schock zu verdauen, Verl hätte in dieser Phase nachlegen können, schaffte es aber nicht.

Eine Art Wendepunkt der Partie stellte schließlich die 24. Minute da. Nach einem langen Ball kämpften Verls Joshua Eze und Lohkemper auf Höhe der Mittellinie um das Spielgerät. Erobern konnte es letztlich Lohkemper und der setzte sofort zum Sprint an, wurde dabei aber von Eze am Arm umgerissen und da er letzter Mann war, war die rote Karte die logische Folge.

Waldhofs Felix Lohkemper erzielt das 1:1 gegen den SC Verl. Bild: Alfio Marino

Der Waldhof entwickelte jetzt ein klares Übergewicht bis zur Pause, das teilweise an ein Powerplay im Eishockey erinnerte. Die klaren Torchancen fehlten allerdings. Ehe es in der 33. Spielminute schließlich doch so weit war. Taz verdribbelte sich in der eigenen Hälfte, Innenverteidiger Tim Sechelmann schnappte sich die Kugel und legte sie mustergültig in den Lauf von Lohkemper, der sich nicht zwei Mal bitten ließ und Gästetorhüter Schulze zum 1:1 tunnelte.

Die Vorgabe für den 2. Durchgang kann eigentlich nur gelautet haben, dass man hinten sicher steht, nichts mehr zu lässt und irgendwann den entscheidenden Nadelstich setzt. Auf ging dieser Plan nicht. Dies hing abermals mit Taz zusammen, der sich wieder durchtankte und mit seinem zweiten sehenswerten Tor auch das 1:2 erzielte (51.). Der nächste Nackenschlag also und das in Überzahl. Doch Lohkemper bügelte es erneut aus. Keine 6 Minuten später versenkte der Stürmer einen Kopfball mit voller Wucht ins kurze Eck. Die Flanke hatte Spielmacher Arianit Ferati zuvor geschlagen.

Danach war es ein sehr zerfahrenes Spiel, in dem Verl mit dem Punkt zufrieden war. Dies zeigte sich an den ständigen Unterbrechungen und Krämpfen der Gäste. Die dicke Chance auf den Sieg gab es aber dennoch. Nach einer Ferati Ecke kommt der französische Neuzugang Diego Michel an den Ball und zwingt Schulze zu einer Glanzparade. Danach springt der Ball vor die Füße von Waldhofs Mittelfeldspieler Maximilian Thalhammer, der es aus dem Gewühl heraus, aber nicht schafft ihn über die Linie zu drücken.

Felix Lohkemper feiert seinen 2. Treffer (2:2) in der Partie gegen den SC Verl. Bild: Alfio Marino

Kleine Randnotiz zum Schluss. Terrence Boyd und Marcel Seegert standen nicht mal im Kader, obwohl sie nicht verletzt waren. Klar dürfte nach diesem Spiel sein, dass gerade ein Boyd stark vermisst wurde. Bei einem Spiel, in dem immer wieder hohe Flanken in den Strafraum segeln, wäre ein kopfballstarker Spieler wie er wohl Gold wert gewesen.

SV Waldhof: Hawryluk – Klünter (46.Michel), Sechelmann, Karbstein (90.+3 Hoffmann), Voelcke – Thalhammer, Rieckmann – Okpala (73.Iwe), Ferati (90.+5 Abifade), Shipnoski (73.Diakhaby) – Lohkemper.
SC Verl: Schulze – Mhamdi, Lehmann (78.Kohler), Ens, Kijewski – Eze, Waidner (78. Stark) – Gayet, Taz, Steczyk (62. Onuoha) – Besio (34. Otto).

Tore: 0:1 Taz (13.), 1:1 Lohkemper (33.), 1:2 Taz (51.), 2:2 Lohkemper (57.)
rote Karte: Eze (24., Notbremse).
Schiedsrichter: Jürgensen (Hamburg).
Zuschauer: 11.726.

zurück