Auch am Mittwoch wollen die Sandhäuser Grund zum jubeln haben. AS Sportfotos

Auch am Mittwoch wollen die Sandhäuser Grund zum jubeln haben. AS Sportfotos

„Wir haben die Qualität, eine Überraschung schaffen zu können“ – Gelingt Sandhausen die Pokal-Sensation gegen Schalke?

SV Sandhausen | erstellt am Di. 07.02.2017

Wenn am Mittwoch ab 18.30 Uhr der FC Schalke 04 im Sandhäuser Hardtwaldstadion seine Visitenkarte abgibt, wird im beschaulichen Zweitliga-Dorf der Ausnahmezustand herrschen.

Im Achtelfinale des DFB-Pokals wird die Hütte brennen. 14.500 Zuschauer wollen dabei sein und für einen Hexenkessel sorgen. Die Heimspielstätte der Sandhäuser wird dann also erstmals ausverkauft sein. Aktuell gibt es nur noch wenige Karten, dabei handelt es sich eigentlich ausschließlich noch um Stehplatztickets.

Ein Großteil der Fußball-Fans wird dann wohl den Königsblauen die Daumen drücken wird. Den Traditionsverein begleiten stets mehrere tausend Fans. Laut Sandhausens Manager Otmar Schork hat Schalke sein Karten-Kontingent von 3500 voll ausgeschöpft. Zudem haben sich nach Informationen des sport-kuriers noch viele Schalke-Sympathisanten auf dem freien Markt eingedeckt.

Der SVS kann die Partie ganz entspannt angehen, schließlich sind die Schwarz-Weißen der klare Außenseiter. Verlieren sie, ist es nicht weiter tragisch, gewinnen sie, wäre es eine Sensation. Pokalzeit eben, David gegen Goliath – das hat etwas. Doch bei all dem Understatement: Auch Sandhausen kann Fußball spielen. Vor allem seit Kenan Kocak, der ehemalige Trainer des SV Waldhof Mannheim, dort das Sagen hat. Eines sollte Schalke jedenfalls tunlichst vermeiden: in Rückstand geraten. Damit würde man Sandhausen nämlich perfekt in die Karten spielen. Kontern ist für die Kocak-Elf ein Kinderspiel.

SVS-Chefcoach Kenan Kocak mischt aktuell gerade so etwas die 2. Liga auf. Gelingt seinem Team gegen den FC Schalke der große Wurf? AS Sportfotos

Und der Chef geht die Sache auch dementsprechend optimistisch an. Auf der abschließenden Pressekonferenz war Kocak bestens aufgelegt, flachste und gab sich selbstbewusst: „Wir haben die Qualität, eine Überraschung schaffen zu können“, sagte der Ilvesheimer, dem viele Experten eine rosige Zukunft auf der Trainerbank voraussagen: „Wir werden keinen Zentimeter von unserer Spielweise abweichen und frech und mutig unseren Weg gehen.“ Die Vorfreude war bei ihm spürbar – unter anderem auch wegen diesem Spruch: „Wir brauchen nicht auf die Stärken von Schalke 04 eingehen. Da muss man eigentlich sogar auf den Busfahrer aufpassen.“

Bei den Königsblauen ist der Spaßfaktor sicher eher gering. Dort weiß man genau, auf was man sich in Sandhausen einlässt. Gerade das Hardtwaldstadion ist nämlich ein Ort, der schon mal Schauplatz für eine Sensation war: So gelang es dem SVS 1995 den klar favorisierten VfB Stuttgart aus dem DFB-Pokal zu kegeln. Damals hieß es am Ende 15:14 nach Elfmeterschießen und Sandhausen war gar nur in der Regionalliga beheimatet.

So groß ist die Distanz zu Schalke diesmal nicht. Wieselflinke Spieler wie ein Andrew Wooten können auch dem siebenfachen deutschen Meister gefährlich werden. Verzichten muss Kocak auf Daniel Gordon, der gesperrt ist. Korbinian Vollmann und Max Jansen sind noch verletzt. Dafür ist Tim Kister wieder spielberechtigt.

Elfmeter ließ Kocak übrigens keine trainieren. Der Trainerfuchs: „Wir wollen das Spiel in 90 Minuten entscheiden. Ich vertraue meinen Jungs.“ Und weiter: „Ich habe sicher keine zittrigen Knie.“

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