Sandhausens Manager Otmar Schork im Gespräch mit dem sport-kurier./Archivbild. AS Sportfotos

Sandhausens Manager Otmar Schork im Gespräch mit dem sport-kurier./Archivbild. AS Sportfotos

Der sport-kurier im Gespräch mit Sandhausens Manager Otmar Schork

SV Sandhausen | erstellt am Fr 27.10.2017

sport-kurier. Zweitligist SV Sandhausen gastiert am 12. Spieltag am Samstag (13:00 Uhr) bei der SpVgg Greuther Fürth.
Der sport-kurier unterhielt sich im Vorfeld mit dem SVS-Geschäftsführer und Sportlichem Leiter Otmar Schork über den aktuellen Stand beim Tabellenfünften.

Nach einem Saisondrittel belegt Sandhausen einen hervorragenden fünften Tabellenplatz, mit dem nicht zu rechnen war.

Otmar Schork: Der derzeitige Tabellenplatz entspricht den bisher gezeigten Leistungen und kommt für mich nicht überraschend. Auch in den letzten beiden Jahren war die Hinrunde sehr erfolgreich, wo wir rein sportlich aus den 17 Spielen jeweils 24 und 29 Punkte holten. Die bisherigen 18 Punkte aus den ersten elf Spielen haben wir uns redlich verdient.

Wären die Last-Minute-Gegentreffer gegen Düsseldorf, Kiel und St. Pauli nicht gewesen, stünde der SVS aktuell auf dem Relegationsplatz.

Schork: Die späten Gegentore zeigen Schwächen auf, an denen es zu arbeiten gilt. Insbesondere auch im mentalen Bereich, Führungen nicht nur verteidigen und über die Zeit retten zu wollen, sondern weiter mutig und konsequent nach vorne zu spielen. Das ist ein Reifeprozess der nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen ist. Die Tabelle interessiert uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht.

Was sind für Sie die entscheidenden Faktoren für das positive Abschneiden?

Schork: Das bisherige Abschneiden kommt nicht so überraschend wie es dargestellt wird. Das Mannschaftsgefüge ist sehr stabil. Wir haben uns in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und spielen mittlerweile die sechste Saison in der 2. Liga. Die Mischung aus erfahrenen und jungen, entwicklungsfähigen Spielern aus unteren Ligen stimmt. Zudem haben wir uns in der Breite besser aufgestellt, um verletzungsbedingte Ausfälle besser kompensieren zu können.

Trainer Kenan Kocak wird als Vater des Erfolgs gefeiert. Was zeichnet ihn besonders aus?

Schork: Kenan hat eine besondere Spielphilosophie, die auf Ballbesitz und strukturiertem Spielaufbau beruht, ohne die Kompaktheit im Defensivverbund vernachlässigen zu wollen. Wir spielen einen ansehnlichen und zuschauerfreundlichen Fußball, was gerade in der 2. Liga sehr schwer umsetzbar ist, wo oft Abnutzungskampf und Zweikampfintensität im Vordergrund steht. Er hat die Mannschaft enorm weiterentwickelt, auch im mentalen Bereich immer an die Leistungsgrenze zu gehen und nie zufrieden zu sein.

Die erfolgreiche Kaderplanung trägt Ihre Handschrift. Haben Sie schon mal daran gedacht, Ihre Fähigkeiten bei einem größeren Verein unter Beweis zu stellen?

Schork: Mein Werdegang ist ja bekannt. Ich habe in 2011 nach 31 Jahren meinen Arbeitgeber auf eigenen Wunsch verlassen und den Beruf als Schadenregulierer aufgegeben. Diese Entscheidung im Alter von 53 Jahren habe ich bis heute nicht bereut. Der SVS und ich wissen was wir aneinander haben.

Die positiven Ergebnisse und Leistungen erfahren leider nicht die entsprechende Zuschauerresonanz.

Schork: Das ist richtig. Es gibt viele Gründe, warum dies so ist. Wir sind der kleinste Standort in der 2. Liga mit nur 14.500 Einwohner und haben in unmittelbarer Nachbarschaft extreme Konkurrenz mit Hoffenheim, Karlsruhe, Kaiserslautern, Darmstadt und Mannheim, auch in anderen Sportarten wie Eishockey und Handball. Eine Fankultur entsteht nicht innerhalb von wenigen Jahren. Unser Ziel wird es künftig sein über Strategien und Manpower Verbesserungen herbeizuführen.

Der SVS gastiert bei der SpVgg Greuther Fürth. Was für ein Spiel erwarten Sie in Franken?

Schork: Fürth steht derzeit überraschenderweise auf einem Abstiegsplatz und hat bereits einen Trainerwechsel vorgenommen. Es wird ein schweres Spiel auch für den Gegner. Wir wollen gewinnen und unsere bisher gezeigten Leistungen bestätigen.

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