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Chaos in Sandhausen – Beim Platzsturm der Hannover Fans gab es Verletzte und Sachschäden
SV Sandhausen | erstellt am Mo. 22.05.2017
Aber eben nicht so. Viel hätte passieren können, als die Fans von Hannover 96 am Sonntag in Sandhausen den Rasen entehrten. Das Spiel war noch gar nicht beendet, da wollte der Anhang schon die direkte Bundesliga-Rückkehr auf dem Rasenrechteck bejubeln.
Hunderte standen plötzlich direkt am Spielfeldrand. Irreguläre Bedingungen herrschten so in den letzten Minuten. Selbst SVS-Coach Kenan Kocak wurde belagert. Interessant wäre auch zu sehen gewesen, wie bei dem Gedränge ein Eckball hätte ausgeführt werden sollen.

Und überhaupt glich das Auswärtsspiel der Niedersachsen eher einem Heimspiel. Sogar die eigene Einlaufmusik wurde am Hardtwald abgegespielt. Gastfreundschaft ist ja schön und gut. „Aber man kann es wirklich auch übertreiben“, meckerte ein älterer Sandhausen Anhänger auf der Haupttribüne.
Gedankt wurde es dem SVS nicht. Im Gegenteil: Kaum war die Partie, die 1:1 endete, abgepfiffen, glich die Spielfläche einem Tollhaus. Etliche Grasstücke wurden als Souveniers heraus geschnitten, Tore und Tornetze wurden abmontiert, Leuchtfackeln brannten und wurden anschließend auf den Rasen geworfen, selbst Werbebanden wurden entwendet.

Wie hoch der entstandene Sachschaden ist, steht aktuell noch nicht fest. Immerhin erklärte Hannovers Macher Martin Kind, dass er für den Schaden aufkommen wird und bat gleichzeitig um Entschuldigung.
Die Polizei war bereits vor Spielbeginn gefordert, weil sich Gästefans daneben benahmen, Feuerwerkskörper zündeten oder einfach nur beleidigend auftraten. Nach Informationen des sport-kuriers wurden umgehend über 30 Strafverfahren eingeleitet.

Doch bei all dem Frust über die Schlachtenbummler aus Hannover, sie bescherten dem SVS auch nochmals eine volle Kasse. Das ganze Stadion war am Sonntag in rot getaucht.
Rund 9000 96-Fans`sollen es gewesen sein, die die Reise in die Kurpfalz mitangetreten haben. Und eines ist auch klar: Ein Großteil dieser Fans feierte friedlich. Einige von ihnen haben sich auch verletzt, als sie nach dem Spiel ins Stadioninnere stürmten. Es war zu hören, dass sich 14 Anhänger leichte Verletzungen zugezogen haben und drei schwerere. Sie mussten sich im Krankenhaus behandeln lassen.
