Dominik Glawogger steht schon früh in der Kritik der Fans. Foto: Alfio Marino

Dominik Glawogger steht schon früh in der Kritik der Fans. Foto: Alfio Marino

Rätsel um Waldhofs Neuzugänge?!

3. Liga | erstellt am Di. 05.08.2025

sport-kurier. Es war schon ein wenig sonderbar, wie der SV Waldhof Mannheim am vergangenen Samstag beim 2:2 gegen den SC Verl in die neue Saison der 3.Liga gestartet ist. Vor der stattlichen Kulisse von knapp 12.000 Zuschauern, was gegen einen Gegner wie Verl beachtlich ist, stand kein einziger Neuzugang in der Anfangsformation. Trainer Dominik Glawogger setzte ausnahmslos auf Spieler, die in der Vorsaison bereits mit einem Bein in der Regionalliga gestanden haben.

Die Frage, die sich hier nun förmlich aufdrängt, ist folgende: Warum hat man dann überhaupt neue Spieler geholt, wenn sie eh keine Chance bekommen? Oder sind sie einfach schlechter als die Fußballer, die schon in der letzten Saison da waren? Wenn dem so wäre, müsste man die Einkaufspolitik der Blauschwarzen deutlich hinterfragen.

Doch so scheint es nicht zu sein, denn von Leuten, die so gut wie jedes Training sehen, ist zu hören, dass durchaus talentierte Neuzugänge im Mannheimer Kader stehen. Insbesondere für die offensiven Außenbahnen hat man sich ganz bewusst verstärkt, weil man dort mehr Tempo entwickeln wollte. Mit Emmanuel Iwe, der vom SV Sandhausen kam, Kushtrim Asallari (Gladbach II) und Adama Diakhaby, der vom ACSM Politehnica Iasi gekommen ist und auch schon in der englischen Premier League gespielt hat, sind die Alternativen eigentlich groß. Dennoch setzte Trainer Dominik Glawogger gegen Verl mal wieder auf Nicklas Shipnoski, der auch in der Vorsaison eher enttäuscht hat.

Auch vor zwei Denkmälern machte Glawogger nicht Halt. Er verbannte Marcel Seegert, der mittlerweile von Lukas Klünter als Kapitän abgelöst wurde, und Stürmer Terrence Boyd auf die Tribüne. Verletzt waren sie nicht. Aktuell sind sie auch keine Kandidaten für die Startelf, da haben andere die Nase vorne. Dennoch wäre es wichtig, sie auf der Bank zu haben, um sie in der Schlussphase noch reinwerfen zu können.

Als Trainer kann man das natürlich machen, gewinnt man dann, wird es jeder akzeptieren. Verliert man oder müht sich gegen 10 Verler zu einem 2:2-Remis, muss man aufpassen, dass einem das als Coach nicht um die Ohren fliegt.

Und genau das tut es momentan. Auf den Social Media Kanälen des SVW hagelt es Kritik an Glawogger. Daran sieht man, wie schnelllebig das Fußballgeschäft ist. Es ist noch gar nicht so lange her, da war Glawogger noch für viele ein Held, weil er es geschafft hat, die Klasse auf den letzten Drücker zu halten.

Am kommenden Sonntag wartet die nächste Ligaaufgabe und die hat es in sich. Die Waldhof Buben müssen bei Hansa Rostock, das zu den Titelkandidaten zählt, antreten. Schwer wird es dort so oder so. Man darf jedoch gespannt sein, ob Glawogger seine Startformation, auf die er auch in den Testspielen zuletzt immer in dieser Besetzung gesetzt hat, überdenkt.

Am Mittwoch, wenn der SVW ab 18 Uhr beim FV Mosbach antritt, um die erste Hürde im Badischen Pokal zu nehmen, wird Glawogger sicher ordentlich durchmischen, um dem ein oder anderen Spieler eine Verschnaufpause vor dem Kraftakt in Rostock gönnen zu können.

Der Gegner spielt in der Landesliga, in der letzten Spielzeit war Mosbach nah dran am Verbandsliga Aufstieg. Alles andere als ein klarer Sieg der Mannheimer wäre eine faustdicke Überraschung. Doch der SVW ist gewissermaßen ein gebranntes Kind. Letztes Jahr schied man unter Ex-Ex-Trainer Marco Antwerpen sensationell beim Landesligisten in Gommersdorf aus.

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