
Luc Holtz (SV Waldhof Mannheim, Trainer) sah eine unglückliche Niederlage seines Teams. Bild: Alfio Marino
Frust gegen VfB Stuttgart II ++ SV Waldhof verliert 2. Heimspiel in Folge
3. Liga | erstellt am Do. 18.09.2025
sport-kurier. Viel frustrierender hätte es kaum laufen können, da schien der SV Waldhof Mannheim, der mal wieder lange in Unterzahl spielen musste, bereits zumindest einen Punkt im Sack zu haben, um schließlich doch wieder mit leeren Händen da zustehen. Es war Julian Lüers, der in der 4. Minute der Nachspielzeit den Siegtreffer für den VfB Stuttgart II im Carl-Benz-Stadion erzielte. Und das bei allem Pech noch mit einer verunglückten Flanke, wie Lüers später selbst am Magentasport Mikrofon bestätigte.
Aber wie so ein Tor auch immer fällt. Es zählt und traf den SVW mitten ins Herz, der nach dem 0:3 gegen Cottbus auch mit 0:1 gegen Stuttgart verlor. 2 Heimpleiten in Folge schmerzen erheblich.
Dass der SV Waldhof etwas ändern musste, war klar. Kapitän Lukas Klünter fehlte gesperrt und Diego Michel verletzt. Dennoch dachte man, dass der Trainer Luc Holtz an seinem mittlerweile bewährten System, dem 4-4-2 mit Raute festhalten würde, doch es kam ganz anders. Holtz stellte hinten komplett um. Aus der Viererkette wurde eine Dreierkette, die von Malte Karbstein, Niklas Hoffmann und Tim Sechelmann gebildet wurde. Seine Startelfpremiere gab Neuzugang Masca, der für Kennedy Okpala auf den Rasenplatz beordert wurde.
Es entwickelte sich das erwartet schwere Spiel. Die Gäste ließen den Ball geschickt laufen und kombinierten sich mehrfach schon in Richtung des Mannheimer Gehäuses. Echte Torchancen blieben aber auf beiden Seiten Mangelware. Das änderte sich in der 28. Spielminute, als Felix Lohkemper plötzlich frei durch war, aber an Stuttgarts Torhüter Draband scheiterte. Vergleichbare Chancen hat er in der Vergangenheit auch schon gemacht. Das dachte sich offenbar auch Holtz, der vor der Auswechselbank stand und leicht den Kopf schüttelte.
Seine Vorgabe vor dem Spiel war es, dass seine Kicker mit mehr Leidenschaft und defensiv stabiler als zuletzt beim 0:3 gegen Energie Cottbus antreten würden. Nach knapp 38 Minuten könnte man ihnen das auch bescheinigen. Die technisch starken Stuttgarter brachten offensiv mit zunehmender Spieldauer kaum noch etwas wirklich zwingendes zustande. Somit ging es mit einem 0:0 Remis in die Pause. Und dieses Resultat ging in Ordnung.
Kaum auf dem Platz zurück merkte man den Mannheimern sofort an, dass sie auf den Sieg brannten. In der 46. Minute scheiterte Masca mit einem Drehschuss, der durch ein Verteidigerbein noch zur Ecke geklärt werden konnte. Um die 60. Minute herum überschlugen sich schließlich die Ereignisse. Zunächst lief Masca alleine aufs Tor zu und scheiterte abermals am glänzend aufgelegten Draband. Und im direkten Gegenzug setzte Abwehrspieler Tim Sechelmann zur Grätsche an, dabei traf er seinen Gegenspieler. Der Ex-Magdeburger sah dafür die gelbrote Karte. Auch am 3. Spieltag musste Sechelmann in Rostock schon mit der Ampelkarte vom Platz. Am Sonntag gegen Cottbus erwischte es Klünter. So ist es schwierig Spiele zu gewinnen. Obwohl auch mit zehn Spielern ein Heimsieg für die „Buwe“ nicht unverdient gewesen wäre, denn trotz Unterzahl war die Bundesliga Reserve nicht die bessere Mannschaft.
Holtz analysierte: „Fußball kann brutal sein. Ich mache den Jungs überhaupt keinen Vorwurf. Sie haben die Reaktion gezeigt, die ich sehen wollte. Leider hat es nicht gereicht, es war ein unglückliches Gegentor.“
Waldhof Mannheim: Nijhuis – Hoffmann, Sechelmann, Karbstein – Shipnoski, Rieckmann (90.+1 Thalhammer), Sietan, Voelcke – Diakhaby (69. Okpala), Lohkemper (69. Ferati), Masca (69. Asallari)
VfB Stuttgart 2: Draband – Olivier, Köhler, Nothnagel, Meyer – Sessa (65. Groß), Di Benedetto (86. Lüers), Catovic (65. Penna), Korkut (65. Majchrzak) – Darvich, Sankoh (74. Ouro-Tagha)
Tor: 0:1 Lüers (90.+4)
Zuschauer: 8659
Schiedsrichter: Besong (Duisburg)
Gelbrote Karte: Sechelmann (60.)