Terrence Boyd (#13, SV Waldhof Mannheim) jubelt nach dem Tor zum 1:0. Bild: Lukas Adler
Boyd-Tor sorgt für die Erlösung – Waldhof schlägt Wiesbaden 1:0 (0:0)
3. Liga | erstellt am So. 23.11.2025
sport-kurier. Hinter Terrence Boyd, dem Stürmer des SV Waldhof Mannheim, liegt eine lange Leidenszeit. Unter Ex-Trainer Dominik Glawogger war der Torjäger zu Saisonbeginn komplett aussortiert und musste gar auf der Tribüne Platz nehmen. Der Österreicher sah in ihm nicht mal mehr einen Bankspieler, spätestens in den letzten 2 Wochen zeigte sich jetzt, dass dies ein riesiger Fehler gewesen ist.
Im Badischen Pokal stellte der 34- jährige die Weichen auf Sieg, in dem er in der Verlängerung 2 Tore zum 4:1 Sieg über den FC-Astoria Walldorf beisteuern konnte. Als Belohnung stand Boyd am Samstag auch in der 3.Liga in der Startelf. Gegen den SV Wehen Wiesbaden sollte er es zusammen mit Kennedy Okpala in der Spitze richten.
Und genau das tat der Ex-Lauterer schließlich auch. In der 71. Spielminute nutzte er ein Zuspiel von Okpala und bugsierte die Kugel zum 1:0 irgendwie aus kurzer Distanz über die Linie. Halb fiel er dabei, halb lag er schon. Solche Tore machen nur Vollblutstürmer,
Sein Tor war das goldene an diesem Samstagnachmittag, an dem über 17.000 Zuschauer ins Carl-Benz-Stadion gekommen waren. Zu erwarten war der dreifache Punktgewinn für die Blauschwarzen keinesfalls, denn das Lazarett ist nach wie vor richtig groß. Trainer Luc Holtz musste auf einige Spieler verzichten, die er ansonsten gerne in der Startelf positioniert. Besonders schwer wogen die Ausfälle von Spielmacher Arianit Ferati und Angreifer Felix Lohkemper, die beide angeschlagen waren.

Holtz machte aus der Not somit gezwungenermaßen eine Tugend. Der Luxemburger Coach stellte in der Defensive um. Aus der bewährten Viererkette wurde eine Dreierkette, die Tim Sechelmann, Lukas Klünter und Niklas Hoffmann bildeten. Umstellungsprobleme waren aber von Beginn an nicht auszumachen. Hinten ließ man nichts anbrennen. Doch auch nach vorne ging recht wenig. Das muss man aber auch zu großen Teilen auf die Platzverhältnisse schieben. Am Freitagabend war offenbar die Rasenheizung ausgefallen und konnte erst am Samstagmorgen repariert werden. Der Platz war deshalb an vielen Stellen komplett vereist, an anderen komplett aufgeweicht und matschig.
Chancen hatte vor der Pause in erster Linie der SVW. Abwehrspieler Sechelmann scheiterte in der 16. Minute mit einem Schuss an Gästetorsteher Noah Brdar. In der 37. Minute blieb Boyd noch mit einem Schuss nach einer Ecke an einem Abwehrbein hängen. Der SVW war vor der Pause der Führung näher.
In der 58. Spielminute konnte sich die Heimmannschaft nur bei ihrem Torwart Thijmen Nijhuis bedanken, der den Schuss des freistehenden Gözüsirin mit einem atemberaubenden Reflex noch parieren konnte. Eigentlich hätte das die Führung für die Gäste sein müssen. Wie es vor dem Tor geht zeigte – wie eingangs bereits erwähnt – schließlich Boyd in der 71. Minute. Wiesbaden warf danach alles nach vorne, konnte aber nur nach Freistößen noch für Gefahr sorgen. Somit war der Sieg der Waldhöfer auch verdient.
Holtz betonte nach dem Schlusspfiff: „Es war das erwartet schwere Spiel. Kein Leckerbissen. Wir haben uns an die Bedingungen angepasst und wollten kein zu großes Risiko in der Spieleröffnung eingehen.“
Mannheim: Nijhuis – Klünter, Hoffmann, Sechelmann, Abifade – Sietan, Yigit (46. Shipnoski), Iwe (66. Rieckmann), Diakhaby – Okpala, Boyd.
Wiesbaden: Brdar – Wohlers (76. Schleimer), Gillekens, Lewald, May – Suarez (15. Fechner), Kiomourtzoglou (28. Hübner) – Kaya, Gözüsirin (76. Bogicevic), Johansson – Agrafiotis (76. Flotho).
Tore: 1:0 Boyd (71.)
Schiedsrichter: Marc Philip Eckermann (Winnenden)
Gelbe Karten: Okpala (3) – Lewald, May, Hübner
Zuschauer: 17.406