v.li.: Torschütze Nicklas Shipnoski (SVWM, 7), Arianit Ferati (SVWM, 10) jubeln über das Tor zum 5:1. Foto: IMAGO/foto2press.

v.li.: Torschütze Nicklas Shipnoski (SVWM, 7), Arianit Ferati (SVWM, 10) jubeln über das Tor zum 5:1. Foto: IMAGO/foto2press.

6:1 (2:0) Kantersieg gegen Rot-Weiß Essen ++ SV Waldhof im Torrausch

3. Liga | erstellt am So. 28.09.2025

sport-kurier. Die Sorgenfalten rings um den SV Waldhof Mannheim waren spätestens nach der letzten Englischen Woche riesig. Aus 3 Spielen blieb kein einziger Punkt hängen – und Besserung schien nicht in Sicht zu sein. Schließlich reiste am Samstag mit Rot-Weiß Essen ein Gegner ins Carl-Benz-Stadion, der zu den Topfavoriten auf den Aufstieg zählt und auch immer besser in Fahrt zu kommen schien. In Mannheim war davon jetzt nichts zu spüren, denn der SVW überrollte den Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet mit voller Wucht. Die Blauschwarzen triumphierten mit 6:1 (2:0) und spielten sich phasenweise in einen regelrechten Rausch.

Man muss jedoch auch zugeben, dass nach viel Pech in den letzten Spielen, als man zwei Mal erst in der Nachspielzeit erst die Treffer zur Niederlage einstecken musste, heuer auch einiges an Glück dabei war. Das ging schon beim 1:0 los. Das erzielte zwar Felix Lohkemper, der nach einer Flanke von Lukas Klünter am langen Pfosten abzog, doch das Spielgerät wurde dabei noch von Alonso unhaltbar für Torhüter Golz abgefälscht (11.). Auch in der 25. Minute rückte Alonso wieder unfreiwillig ins Rampenlicht. Er bugsierte eine scharfe Flanke von Kennedy Okpala zum 0:2 in den eigenen Kasten.

Mit diesem Vorsprung ging es ebenfalls in die Pause. Und auch wenn die Tore glücklich waren, die Führung zur Pause war verdient. Die Mannheimer warfen sich in jeden Ball und legten einen sehr couragierten Auftritt hin. Dennoch durfte man die Gäste nicht abschreiben, dazu hat RWE zu viel Qualität in seinen Reihen. Doch die Mannheimer gingen auch nach dem Seitenwechsel hoch konzentriert zur Sache. Angst musste man als Sympathisant der „Buwe“ kaum haben. In der 75. Minute hatte Außenverteidiger Sascha Voelcke die Vorentscheidung auf dem Fuß. Aber seinen Schuss aus sehr spitzem Winkel konnte Golz gekonnt abwehren.

Was Voelcke noch verpasste, besorgte der eingewechselte Nicklas Shipnoski. Der Außenstürmer zog auf der linken Seite zu einem Dribbling auf und marschierte in Richtung des Zentrums, dort angekommen fasste er sich ein Herz und schoss. Da die Kugel noch abgefälscht wurde, landete sie unhaltbar zum 3:0 (76.) in den Maschen. Es war der Auftakt einer Shipnoski-Gala, denn der ehemalige Spieler von Arminia Bielefeld erzielte auch noch die Tore 4 und 5 für Mannheim. Während Janssen ein wenig Ergebniskosmetik betreiben konnte. Der Essener Angreifer markierte das zwischenzeitliche 1:4 (85.).

Beim Schlusspunkt zum 6:1 der Mannheimer war der Jubel im Carl-Benz-Stadion, das mit über 11.000 Zuschauern gut besucht war, dann extrem groß. Denn es ging aufs Konto von Terrence Boyd, der in Mannheim einer der Publikumslieblinge ist. Der 34- jährige, der in den letzten Wochen und Monaten nur zu Kurzeinsätzen kam, köpfte den Ball in der Nachspielzeit unter die Latte.

Bei der abschließenden Pressekonferenz wirkte Essens Cheftrainer Uwe Koschinat, der auch schon mal den SV Sandhausen in der 2. Liga trainiert hat, arg enttäuscht. Er betonte: „Das Ergebnis braucht man nicht zu kommentieren. Wir haben in der 1.Halbzeit zwar attraktiv gespielt, aber in den Kernkompetenzen waren wir zu nachlässig. Das 0:2 war dann natürlich schon eine Hypothek.“

Luc Holtz, der in Mannheim das Trainerzepter schwingt, war logischerweise ungleich besser gelaunt. Sein Fazit fiel so aus: „Wir haben zur Pause 2:0 geführt, aber etwas glücklich. Der Sieg war letztlich eine Belohnung für den Schmerz, den wir in der letzten Woche hatten.“

Waldhof Mannheim: Nijhuis – Klünter, Hoffmann, Sechelmann, Voelcke – Diakhaby (78. Rieckmann), Sietan (46. Thalhammer), Ferati – Okpala (82. Mendes), Masca (63. Shipnoski), Lohkemper (82. Boyd)
RW Essen: Golz – Kostka, Schultz (86. Müsel), Rios Alonso, Brumme (46. Bouebari) – Bazzoli, Arslan (65. Janssen), Gjasula, Mizuta – Safi (65. Obuz), Mause (46. Aninkorah-Meisel)

Tore: 1:0 Lohkemper (11.), 2:0 Rios Alonso (25., ET), 3:0 Shipnoski (76.), 4:0 Shipnoski (80.), 4:1 Janssen (85.), 5:1 Shipnoski (89., FE), 6:1 Boyd (90.+4)

Schiedsrichter: Lechner (Insel Poel)
Rote Karte: Gjasula (68., grobes Foulspiel)
Zuschauer: 11.008

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