
TW Martin Fraisl vom SVS in Aktion (Szene aus dem Spiel gegen Holstein Kiel) Bild: AS Sportfoto
Noch lange nicht satt ++ Der SV Sandhausen will sich gerade in der Fremde noch verbessern
2. Bundesliga | erstellt am Mi. 05.02.2020
Denn die Hardtwälder haben noch viel vor in dieser Saison. Trotz einer sehr guten und überzeugenden Hinserie war nicht alles Gold, was glänzte. Insbesondere die Auswärtsbilanz wurmte Trainer Uwe Koschinat. Schließlich gelang seinen Jungs bis zu Winterpause nur ein magerer Sieg in der Fremde. In Heidenheim hatte man damals recht souverän mit 2:0 die Nase vorne.
Dass man es besser kann, sollte sich schnell zeigen, gleich im ersten Auswärtsspiel 2020 beim VfL Osnabrück, der als Aufsteiger bis dato eine sehr gute Runde gespielt hatte, glückte prompt ein 3:1-Erfolg. Zwei Mal Behrens und einmal Paqarada sorgten für den ersten Dreier im neuen Jahr. Beim Kellerkind in Nürnberg hingegen setzte es allerdings nur vier Tage später eine 0:2-Niederlage.
Ein Teil der Vorbereitung auf die Rückserie wurde traditionell im Ausland gelegt. Sandhausen bekam unter der spanischen Sonne den nötigen Feinschliff verpasst und deutete schon dort an, dass viel möglich ist. In Andalusien wurde neben dem Einstudieren taktischer Dinge und dem Absolvieren von Kraft- und Konditionseinheiten nämlich auch Selbstvertrauen getankt.
Die SpVgg Unterhaching und der spanische Drittligist Sanluqueno wurden im Testkick jeweils mit 2:1 bezwungen und zum Abschluss feierte die Koschinat Elf schließlich noch einen 3:1- Sieg gegen den spanischen Spitzenverein FC Sevilla, der allerdings nicht in Topbesetzung antrat und eher eine verstärkte Reserve aufs Feld schickte.
Szene aus SV Sandhausen gegen SpVgg Greuther Fuerth 2019, links Marlon Frey (SVS) Bild: AS Sportfoto
Dass man mit derart breiter Brust in die restliche Rückrunde starten konnte, lag allerdings auch schon an der bärenstarken Phase vor Weihnachten. Acht Mal im Folge war man da bereits ungeschlagen und ärgerte unter anderem große Clubs wie den VfB Stuttgart oder den Hamburger SV. Fakt ist jedenfalls, dass mittlerweile niemand mehr gerne als Gegner an den Hardtwald kommt. Man weiß, was einen dort erwartet und zwar eine Mannschaft, die an sich glaubt und immer voll dagegen hält.
Koschinat freut das und der Chefcoach hat viel vor: „Wir wollen in dieser Saison aus der Mannschaft das Maximum herausholen.“ Wohin das führen könnte, lässt er offen. Klar ist jedenfalls, dass der SVS nicht sonderlich weit von der Spitzengruppe entfernt ist. Falls man tatsächlich auch auswärts häufiger dreifach punktet, könnte die Lücke nach oben hin relativ schnell geschlossen werden.
Wenngleich der Klassenerhalt erneut oberste Priorität genießt. So schnell wie möglich sollen die nötigen Punkte dafür eingesammelt werden. Nimmt man die Formkurve der Schwarz-Weißen seit Saisonbeginn als Maßstab, dürften die allerdings relativ schnell auf der Habenseite verbucht sein.
Zu einem entscheidenden Faktor dürfte diesbezüglich Kevin Behrens werden. Der 1,84 Meter große Mittelstürmer, der im Sommer 2018 aus Saarbrücken kam, bereitet so gut wie jeder Abwehrreihe im Unterhaus Probleme. Er ist immer anspielbar, weil er auch über ein sehr gutes Kopfballspiel verfügt. Das Problem dabei: Auch der Konkurrenz ist das nicht verborgen geblieben, folglich steht Behrens sicherlich schon bei anderen Clubs recht weit oben auf der Wunschliste.
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