Markus Stegili ist Scout beim Zweitligisten Jahn Regensburg. Bild: M.S.

Markus Stegili ist Scout beim Zweitligisten Jahn Regensburg. Bild: M.S.

„Mit Herzblut bei der Sache“ ++ Der Mannheimer Markus Stegili ist Scout beim Zweitligisten Jahn Regensburg

2. Bundesliga | erstellt am Fr. 09.02.2018

Als Spieler war er unter anderem für den VfR Mannheim, den TSV Wieblingen und den TSV Neckarau aktiv.

Sein Fachwissen als Co-Trainer hat er beim SV Waldhof Mannheim und als Trainer beim VfR Mannheim II, der SpVgg Wallstadt sowie kurzzeitig auch bei der Fortuna aus Heddesheim weitergegeben. Aktuell hat er die Perspektive gewechselt. Der 52-Jährige arbeitet seit März 2016 für den Zweitligisten Jahn Regensburg als Scout und hat somit auch durchaus seinen Anteil am Höhenflug des Vereins. Der sport-kurier sprach mit ihm.

Hallo Herr Stegili, wie ist es denn für einen Traditionsverein wie Jahn Regensburg zu arbeiten?

STEGILI: Sehr gut! Wir sind eine große Familie. Jeder Mitarbeiter, der für den Verein arbeitet, ist mit ganz viel Herzblut dabei. Das ist sicherlich auch einer der Gründe für den Erfolg der letzten Jahre. Man darf ja nicht vergessen, dass wir vor zwei Jahren noch in der Regionalliga gespielt haben. Auch viele Spieler sind noch immer die gleichen.

Wie muss man sich denn das Leben eines Scouts vorstellen?

STEGILI: Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich das nebenberuflich mache und dass ich hauptberuflich bei der Stadt Mannheim beschäftigt bin. Zu meinem Job als Scout: Ich bespreche mich regelmäßig mit den Verantwortlichen – vor allem mit Jahn-Geschäftsführer Christian Keller. Ich beobachte im Auftrag des Jahn vor allem Spiele in der Regionalliga Südwest und der dritten Liga. Manchmal auch Partien der zweiten Liga. Wenn mir Spieler auffallen, gebe ich das weiter und erstelle einen Beobachtungsbogen. Wenn Christian Keller und der Chef-Trainer einen Spieler für interessant halten, dann machen sie sich auch selbst ein Bild von ihm. Zunächst indem sie den Spieler beobachten, dann indem sie ihn auch persönlich kennenlernen, um zu prüfen, ob er auch menschlich zum Verein passt. Letztes Jahr hatte ich zwei Spieler empfohlen, die dann auch verpflichtet wurden: Sargis Adamyan vom TSV Steinbach und Joshua Mees von 1899 Hoffenheim II.

Die Arbeit bei Jahn Regensburg scheint Ihnen demnach viel Spaß zu machen…

STEGILI: Ja, das ist der Fall. Ich habe früher ja auch als Trainer gearbeitet. Und ich muss sagen, dass es als Scout schon etwas entspannter ist. Man steht nicht mehr ganz so stark unter Strom. Aber manchmal stehe ich trotzdem noch unter gewaltiger Spannung, vor allem, wenn ich Spiele von Regensburg oder auch Heddesheim anschaue, wo ich ja auch schon gearbeitet habe.

Sie haben Ihre Trainertätigkeit angesprochen. Sie besitzen auch die A-Trainerlizenz. Ist eine Rückkehr auf die Trainerbank völlig ausgeschlossen für die Zukunft?

STEGILI: Momentan beschäftige ich mich nicht mit solchen Gedanken. Mir liegt die Arbeit als Scout vielleicht auch einfach besser. Man muss als Trainer viele schwere Entscheidungen treffen, das ist nicht einfach. Aber falls mal wieder ein entsprechendes Angebot kommen sollte, möglicherweise als Co-Trainer in der Regionalliga, würde ich mir es sicher überlegen.

Freude über das gewonnene Aufstiegsspiel der Heddesheimer gegen den ATSV Mutschelbach (6.2016). Links Heddesheims Marcel Höhn, rechts Markus Stegili. Bild: Raphael Kowollik.

Sie waren als Spieler, Trainer und auch in anderen Bereichen bei verschiedenen Vereinen in der Region Mannheim tätig. Verfolgen Sie noch, was hier so passiert?

STEGILI: Klar. Gerade Fortuna Heddesheim verfolge ich sehr. Ich war dort ja auch mal für eine Zeit als Assistenztrainer bei Renè Gölz tätig. Es ist toll, was dort in den letzten Jahren passiert ist. 2016 lagen wir beispielsweise bereits zehn Punkte hinter einem Aufstiegsplatz zur Verbandsliga und haben es am Ende dann doch noch über die Aufstiegsspiele geschafft mit dem Aufstieg. Das war ein tolles Erlebnis.

Was ist denn das langfristige Ziel in Regensburg?

STEGILI: In dieser Saison wollen wir so schnell wie möglich die 40-Punkte-Marke erreichen, um uns in der Liga halten zu können. Das ist das klare Ziel, dem alles untergeordnet wird. Das wäre übrigens ein historischer Erfolg, denn das ist dem Jahn in seiner 130-jährigen Geschichte noch nie gelungen. Langfristig wollen wir uns dann eben in der Zweiten Liga etablieren.

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