
Hier erzielt Aziz Bouhaddouz (weiß) das 2:0 für den SV Sandhausen gegen den VfB Stuttgart Bild: AS Sportfoto
Der SV Sandhausen will seinen Höhenflug bei Dynamo Dresden fortsetzen
2. Bundesliga | erstellt am Do. 05.12.2019
Nach einer Durstrecke mit sieben sieglosen Spielen fuhr der SVS in den letzten drei Spielen gegen Teams aus dem oberen Drittel sieben Punkte ein. Mit bereits 21 Punkten auf dem Konto sind die Kurpfälzer als Tabellensiebter auf einem guten Weg.
Eng verknüpft ist der Aufschwung sicher mit dem 32-jährigen Stürmer Aziz Bouhaddouz, der nach einem enttäuschenden Jahr in der Ersten Saudi-Arabischen Liga zum zweiten Mal in Sandhausen anheuerte und ein unerwartet starkes Comeback feiert. Der marokkanische Nationalspieler traf nicht nur in den letzten vier Heimspielen in Folge, sondern erwies sich auch als wichtige Unterstützung für Sturmpartner Kevin Behrens und war somit an sieben der letzten zehn Sandhäuser Tore beteiligt.
Sowohl beim Sieg gegen Fürth wie auch der Überraschung gegen Stuttgarter gab es Phasen, in der die Gegner dem SVS spielerisch überlegen waren. Doch das Koschinat-Team zeichnet momentan ein großer Kampfeswillen und die unglaubliche Gier, das Tor zu verteidigen, wie es Präsident Machmeier ausdrückte, aus, was auch weiterhin der Weg zum Erfolg sein muss.
Koschinat: „Die Mannschaft arbeitet sehr gut zusammen, und es gibt immer wieder Phasen, in denen unsere Außenverteidiger schnell hinter die Abwehrkette kommen und in denen Flanken gefährlich werden, weil wir große Strafraumpräsenz haben.“ Kam ein Ball durch, war Torhüter Martin Fraisl, der seinen Vorgänger Schuhen bereits hat vergessen lassen, mehrfach mit starken Reflexen zur Stelle.
Zudem konnte Ivan Paurevic die Ausfälle von Erik Zenga und Marlon Frey im defensiven Mittelfeld zu seinen Gunsten nutzen und zuletzt zweimal als zweikampfstarker Stabilisator glänzen. In Dresden muss Trainer Koschinat jetzt auf Linksverteidiger Leart Paqarada wegen einer Gelbsperre verzichten. Sören Dieckmann könnte nach überstandener Verletzung auf der Position zu seinem Debüt in dieser Saison kommen.
Die Chancen, den Höhenflug in der sächsischen Landeshauptstadt beim krisengeschüttelten Tabellenletzten fortzusetzen, scheinen für den SVS gar nicht so schlecht zu stehen. Doch die drei Saisonsiege fuhr Dynamo Dresden im heimischen Rudolf-Harbig-Stadion ein, wo eine Unterstützung von über 20.000 frenetischen Fans gewiss ist.
Die Geduld der Fans wurde jedoch bei sieben Niederlagen in den letzten acht Spielen auf eine harte Probe gestellt. Der Verein reagierte auf die Talfahrt und hat Trainer Fiel und Co-Trainer Mölzl von ihren Aufgaben entbunden. Als Nachfolger wurde Heiko Scholz als Interimstrainer von Wacker Nordhausen verpflichtet. „Er wird die Mannschaft betreuen, bis wir eine Entscheidung zur Neubesetzung des Cheftrainerpostens getroffen haben“, lies Geschäftsführer Minge verlauten. Als Co-Trainer wird U-19-Trainer Weiße installiert. Scholz wechselte bereits als Zwölfjähriger in die Nachwuchsschule von Dynamo und spielte später von 1990 bis 1992 für die Profis der Dresdner.
Die Sachsen verkauften sich oftmals teuer und schieden im DFB-Pokal erst im Elfmeterschießen bei Hertha BSC Berlin aus oder verloren in der Liga erst in der Nachspielzeit beim Hamburger SV. Doch bei 28 Gegentoren zeigt man sich insgesamt zu anfällig im 3-5-2 System. Pech hierbei, dass Eckpfeiler wie Marco Hartmann oder Patrick Ebert verletzungsbedingt ausfallen.
Doch auf die Stürmer wie den schnellen Senegalesen Moussa Koné, der mit sechs Toren die interne Torschützenliste anführt und auch letzte Saison beim 3:1-Heimsieg über den SV Sandhausen traf oder den schwedischen Neuzugang Alexander Jeremejeff gilt es aufzupassen. Es ist mit kämpferischen Sachsen zu rechnen, die einiges gutzumachen haben.
{loadmoduleid 374}
zurück