Archivbild: Hoffenheims Bebou am Boden. Für die TSG wird die Luft im Abstiegskampf immer dünner.  Bild: Siegfried Lörz

Archivbild: Hoffenheims Bebou am Boden. Für die TSG wird die Luft im Abstiegskampf immer dünner. Bild: Siegfried Lörz

Hoffenheim nach 2:1-Derby-Niederlage in Freiburg am Tabellenende

TSG Hoffenheim | erstellt am Mo. 13.03.2023

Anders kann man die aktuelle Situation nach der 7. Niederlagen in Folge nicht umschreiben. Während die seit 14 Ligaspielen sieglosen Kraichgauer mit 19 Zählern die Rote Laterne in der Tabelle übernommen haben, konnten die Freiburger nach dem elften Heimspiel in Folge ohne Niederlage ihre Chancen auf eine nächstjährige Champions League-Teilnahme wahren. Im direkten Vergleich feierten die Südbadener nun schon den sechsten Sieg aus den vergangenen neun Derbys gegen die TSG.

Dabei wäre für die Gäste aus Nordbaden, die eine ansprechende und mutige Herangehensweise an den Tag legten, stabil in der Defensive standen und einige gute Offensivaktionen hatten, in ihrem 500. Bundesligaspiel durchaus etwas möglich gewesen. Anerkennende Worte gab es nach dem Spiel daher auch von Freiburgs Trainer Streich: „Wenn ich mir die beiden Mannschaften anschaue, war es ein Duell auf Augenhöhe. Aus Hoffenheimer Sicht muss man sagen, dass ein Punkt hier verdient gewesen wäre. Wenn man so auftritt, wie das Team von Pellegrino heute, geht es am Ende der Saison gut.“

Der SCF, der drei Tage zuvor noch im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League bei Juventus Turin 0:1 unterlag, ging bereits nach fünf Minuten nach einem Abstimmungsfehler von Torhüter Baumann und Abwehrspieler Brooks durch Eggestein 1:0 in Führung. Trotz eines couragierten Auftretens konnten die Blau-Weißen in der Folge, bis auf zwei Aktionen von Bebou (23., 29.), wenig Torgefahr erzeugen. Freiburg tat nicht mehr als nötig und brachte die knappe Führung clever in die Halbzeitpause.

Im zweiten Abschnitt erwischen die Gäste den besseren Start und konnten nach vier Minuten durch einen 16-Meter-Schuß von Stiller, auf Vorarbeit durch Dabbur, zum 1:1 ausgleichen (49.). Hoffenheim war wieder im Spiel, übernahm zeitweise die Spielkontrolle und vergab durch Dabbur die mögliche Führung (56.). Zwei Minuten später verhinderte Baumann nach einem Gregoritsch-Kopfball mit toller Parade den erneuten Rückstand (58.). Die Partie nahm deutlich an Fahrt auf und entwickelte sich zu einem engen Match, indem sich beide Mannschaften nichts schenkten.

In der hektischen Schlussphase dezimierten sich die Hoffenheimer, nach einer unüberlegten Aktion von Kabak völlig unnötig. Der bereits gelb-vorbelastet Defensivspieler warf nach einem Foulspiel von Brooks, der dafür zurecht die gelbe Karte sah, einfach den Ball weg (84.). Die Freiburger nutzten ihre numerische Überzahl kurz darauf mit der späten 2:1-Führung durch Doan, der eine Weißhaupt-Flanke artistisch flach in die rechte Ecke vollendete (89.). In der Nachspielzeit verpasste der eingewechselte junge Aslani den nicht unverdienten Ausgleich, als er im Fünfmeterraum den Ball um wenige Zentimeter verpasste (90.+1).

Kapitän Baumann sah trotz der Niederlage viele positive Ansätze seiner Mannschaft: „Das Spiel war gut, wir waren stabil und haben gute Akzente nach vorn gehabt. Die Rote Karte war der Knackpunkt, dann musst du aber auf Biegen und Brechen den Punkt sichern. Du brauchst, wenn es so läuft, viel Arbeit und die Details müssen einfach stimmen.“ Torschütze Stiller: „Wir haben ein gutes Spiel abgeliefert. Wir haben alles gegeben und waren phasenweise die bessere Mannschaft. Mit ein bisschen mehr Spielglück schießen wir ein, zwei Tore mehr und es sieht hier ganz anders aus. Dass wir am Ende eine unnötige Rote Karte bekommen und dann das 1:2 kriegen, ist unfassbar bitter.“

Nach der vierten Niederlage in Folge und dem Sturz ans Tabellenende stellt sich berechtigt die Frage, was der Trainerwechsel von Breitenreiter zu Matarazzo ergebnistechnisch überhaupt gebracht hat? Am nächsten Spieltag steht am Samstag (Beginn 15:30 Uhr) für die TSG im Abstiegskampf ein äußerst wichtiges Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin auf dem Programm. Sollten die Gastgeber hier erneut leer ausgehen, dürfte sich die Trainerfrage vor der bevorstehenden Länderspielpause womöglich erneut stellen.

SC Freiburg: Flekken – Kübler (65. Sildillia), Ginter, Gulde, Günter – Eggestein, Höfler – Doan (90.+3 Keitel), Grifo (65. Weißhaupt) – Höler (80. Jeong), Gregoritsch (80. Gregoritsch)
TSG Hoffenheim: Baumann – Ozan Kabak, Brooks, Akpoguma – Kaderabek, Geiger, Skov (75. Angelino) – Stiller (87. Tohumcu), Becker (75. Damar) – Bebou (78. Asllani), Dabbur (87. Bicakcic)

Tore: 1:0 Eggestein (5.), 1:1 Stiller (49.), 2:1 Doan (89.)
Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte: Ozan Kabak (84.)
Schiedsrichter: Osmers
Zuschauer: 33.500

 

 

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