FOTOMONTAGE: Pellegrino Matarazzo ist neuer Trainer bei der TSG Hoffenheim. Foto: IMAGO / Sven Simon
Die Hoffnungen ruhen bei der TSG Hoffenheim jetzt auf Pellegrino Matarazzo
TSG Hoffenheim | erstellt am Mi. 08.02.2023
Es gab dazwischen reichlich Spekulationen, wer für die Breitenreiter-Nachfolge alles in Frage kommen könnte: Pellegrino Matarazzo (ehemaliger Co-Trainer unter Julian Nagelsmann und zuvor von 2017 bis 2019 U17-Trainer bei der TSG), Florian Kohfeld (Trainer in Bremen und Wolfsburg), Domenico Tedesco (TSG-Jugendtrainer, danach Cheftrainer in Aue, Schalke 04, Spartak Moskau und Leipzig), Adi Hütter (Trainer in Frankfurt und Gladbach) und Ralph Hasenhüttl (Trainer in Unterhaching, Aalen, Ingolstadt, Leipzig und Southamton) zählten zu den Top-Kandidaten. Die Verhandlungen dauerten lange und zogen sich bis in den späten Dienstagabend hinein. Letztendlich entschieden sich die Hoffenheimer Verantwortlichen für den 45-jährigen Matarazzo, einem ehemaligen Weggefährten.
„Rino kennt nicht nur unseren Klub, sondern auch einen Großteil der Mannschaft aus eigener Erfahrung. Umgekehrt kennen wir auch ihn und sind deshalb davon überzeugt, dass er der richtige Mann auf der Cheftrainer-Position ist. Mit seiner Spielphilosophie, seiner Auffassung vom Fußball und seinem Umgang mit Menschen passt er zu einhundert Prozent zur TSG und ihrem Weg, weit über die aktuelle Situation hinaus“, sagt TSG-Direktor Profifußball Alexander Rosen.
Der US-Amerikaner mit italienischen Wurzeln wohnt bereits in der Region in Wiesenbach, nur wenige Kilometer vom Trainingszentrum in Zuzenhausen entfernt in der ehemaligen Nagelsmann-Wohnung. 2017 war Matarazzo für die U 17 der TSG verantwortlich. Ein gutes halbes Jahr später beförderte ihn der damalige Cheftrainer Julian Nagelsmann als Co-Trainer zur Profimannschaft. Beide kannten sich vom beim gemeinsamen Lehrgang zum Fußballlehrer. Unvergessen bleibt bei einigen Journalisten der Nagelsmann-Spruch vom Januar 2018 zur „Matarazzo-Vorstellung“ hinsichtlich dessen Körpergröße von fast zwei Metern bei einer Pressekonferenz („Das Erste, was man von ihm erwartet, ist: Er kann aus der Dachrinne trinken!“).
Nach einer knapp halbjährigen Zeit als Co-Trainertätigkeit unter Alfred Schreuder wechselte der ambitionierte Coach im Dezember 2019 zum Zweitligisten VfB Stuttgart, wo er das Amt des Cheftrainers übernahm. Nach dem Erstligaaufstieg und zwei Spielzeiten folgte nach neun sieglosen Spielen zu Beginn der laufenden Bundesligasaison 2022/23 im Oktober das Aus bei den Schwaben. Für Mattarazzo spricht, dass er die Strukturen und Spielweise in Hoffenheim sehr gut kennt. Dennoch wird es für ihn keine leichte Aufgabe, die völlig verunsicherte Truppe wieder in die Erfolgsspur zu führen.
„Die Situation ist ohne Zweifel anspruchsvoll. Ich bin von der Qualität der Mannschaft überzeugt und gehe voller Elan und mit großer Zuversicht an die Aufgabe heran. Die TSG steht für einen offensiven, mutigen und frischen Fußball. Ich möchte mit der Mannschaft schnell wieder den Fußball spielen, der sie seit vielen Jahren auszeichnet und den sie in dieser Saison auch schon eindrucksvoll auf den Platz gebracht hat“, erklärt der neue Coach, der am Mittwoch seine erste Trainingseinheit leitet.
Die unter Breitenreiter tätigen Co-Trainer David Scholtysik (kam mit Breitenreiter vom FC Zürich) und Frank Fröhling (kam als Ersatz für Matthias Kaltenbach, den es nach Amsterdam zog) bleiben bei der TSG unter Vertrag. Sie haben am Dienstag das Mannschaftstraining geleitet, nach dem tags zuvor die Profis trainingsfrei hatten. Die Zeit drängt, schließlich steht am Samstag (15.30 Uhr) das Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen in der Sinsheimer Arena auf dem Programm. Die ersten Begegnungen werden für den neuen Chefcouch gleich zur großen Herausforderung. Mit Leverkusen (H), Augsburg (A), Dortmund (H), Mainz (A) und Freiburg (A) stehen für Matarazzo & Co. anspruchsvolle und schwere Gegner auf dem Programm.
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