Ex-Nationalspieler Sebastian Rudy appelliert: "Ex-Nationalspieler an seine Mitspieler: "Wir müssen eine Schippe drauflegen." Bild: Siegfried Lörz
Die Hoffenheimer sind unten drin ++ Setzt sich die Negativserie gegen Mönchengladbach fort?
TSG Hoffenheim | erstellt am Fr. 27.01.2023
Der Auftakt ging jedoch nach einer Niederlage bei Union Berlin (1:3) und einem Unentschieden zu Hause gegen den VfB Stuttgart (2:2) innerhalb von drei Tagen gründlich daneben. Die Kraichgauer rutschten in der Tabelle runter auf Platz 13 und befinden sich nach nur einem Sieg aus den letzten elf Bundesligaspielen in unmittelbarer Nähe der Abstiegsränge.
Dieser Negativlauf soll am Samstag (Beginn: 15:30 Uhr) im Heimspiel gegen die in dieser Saison auswärts noch sieglosen Gladbacher Borussen gestoppt werden. Wie die Kraichgauer wollen auch die Mönchengladbacher nach fünf Niederlagen aus den letzten sieben Bundesliga-Spielen wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Nach zuletzt zwei Siegen im direkten Duell konnten die Fohlen vom Niederrhein statistisch mit neun Siegen, elf Unentschieden und neun Niederlagen mit den Hoffenheimern gleichziehen.
Glaubt man der Statistik, so können sich die Zuschauer am Samstag in der Sinsheimer PreZero-Arena auf eine torreiche Partie freuen, zumal mit 102 Treffern in den bisherigen 29 Duellen ein Schnitt von 3,5 erzielt wurde. Dabei erzielten die Blau-Weißen mit 46 Toren gegen den viermaligen Deutschen Meister ihre zweitmeisten Treffer, kassierten aber im Umkehrschluss mit 56 Gegentore die Zweitmeisten in der Bundesliga.
Um seine Defensive zu stärken haben die Nordbadener kurz vor Ende der Transferperiode den Defensivspieler John Anthony Brooks von Benfica Lissabon verpflichtet. Der 29-jährige wird in der Hoffenheimer Pressemitteilung als gestandener, zweikampf- und kopfballstarker Verteidiger mit der Qualität von mehr als 200 Bundesligaspielen für den VfL Wolfsburg und Hertha BSC Berlin gepriesen. Der 45-fache amerikanische Nationalspieler soll der zuletzt wackligen Hintermannschaft mehr Stabilität verleihen. Die Ablöse soll unter einer Million Euro liegen, der Vertrag bis Juni 2024 laufen.
Brooks soll jedoch nicht der letzte Neuzugang ein. Die Hoffenheimer sollen angeblich an einer weiteren Rückholaktion eines ehemaligen Bundesligaspielers großes Interesse haben. Laut Informationen des Fachmagazin kicker handelt es sich um den 31-jährigen dänischen Mittelfeldspieler Thomas Delaney vom spanischen Erstligisten FC Sevilla.
Das dünne Polster zu den Abstiegsrängen bereitet so manchem Hoffe-Fan Sorgen und Ängste. „Ich weiß nicht, ob unsere Mannschaft in der Lage ist, Abstiegskampf anzunehmen. Da sind besondere Tugenden gefragt“, sagte Hoffe-Fan Bernd Z. aus Sinsheim-Weiler nachdenklich und zugleich besorgt. Statt der im Sommer ausgerufenen Aufbruchstimmung macht sich Unbehagen und Missstimmung breit. Das Wort Abstiegskampf soll tunlichst vermieden werden.
Erstmals wurde Alexander Rosen, Hoffenheims Direktor Profifußball, nach der 1:2-Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg am 12. November auf das geringe Punktepolster zur Kellerregion konfrontiert. Rosen reagiert mit Unverständnis und leicht genervt, verwies auf einen qualitativ gut bestückten Kader und auf unglückliche Umstände, die einige Punkte bis dahin kosteten. Man werde die unteren Regionen zwar nicht aus den Augen verlieren, aber sich nicht danach orientieren sondern angreifen und versuchen ins obere Drittel vorzustoßen, war der damalige Tenor.
„Wir haben zu wenig Punkte geholt für die gezeigten Leistungen. Wir sind nicht blind, wir müssen sehr wachsam sein, aber am Ende entscheiden wir das ganz alleine“, sagte zuletzt Trainer Breitenreiter. Rekordspieler Sebastian Rudy wollte nichts von Abstiegskampf hören: „So weit sind wir noch nicht. Klar stehen wir nicht gut in der Tabelle, das wissen wir, aber jetzt ist die Hinrunde vorbei.“ Dafür appellierte der Ex-Nationalspieler an seine Mitspieler: „Wir müssen eine Schippe drauflegen, das weiß jeder, wir brauchen Punkte. Gegen Mönchengladbach am Samstag wären diese sehr wichtig.“
Kapitän Oliver Baumann warnt zur Vorsicht: „Ich nehme jetzt nach der Halbserie dieses Wort noch nicht in den Mund, weil ich mich dagegen sträube, aber wir müssen aufpassen. Es ist hauchdünn, wir müssen alles daransetzen, damit wir nicht komplett reinrutschen. Wir sind unten drin“.
Gegen die Gladbacher wird ein Heimsieg zur Pflichtausgabe, denn eine weitere Niederlage wäre den Fans schwer vermittelbar und würde die tabellarische Situation zunehmend verschlechtern. Der nächste Bundesliga-Heimsieg seit dem 4:1-Erfolg am 12. Oktober gegen den FSV Mainz ist längst überfällig.
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