Archivbild: Timo Werner (weiß) wird beim Spiel in Hoffenheim verletzungsbedingt fehlen. Rechts Kaderabek (Hoffenheim). Bild: Siegfried Lörz
Breitenreiter: „Wir wollen den Weg weitergehen.“ ++ Hoffenheim vs. RB Leipzig
TSG Hoffenheim | erstellt am Fr. 04.11.2022
Im Duell Siebter gegen Sechsten geht es für beide Mannschaften darum, den Abstand zu den internationalen Rängen nicht zu verlieren. Die Sachsen, die sich am Mittwochabend mit einem 4:0-Auswärtssieg bei Schachtjor Donezk für das Champions League-Achtelfinale qualifiziert haben, konnten unter dem neuen Trainer Marco Rose durch vier Siege, zwei Unentschieden und nur einer Niederlage ihre Erfolgslosigkeit ablegen und sich kontinuierlich in der Tabelle nach oben arbeiten.
RB ist zwar seit fünf Spieltagen ungeschlagen und führt mit fünf Siegen die Heimtabelle an, tut sich aber außergewöhnlich schwer in den Auswärtsspielen, wo der Brauseklub seit April in acht Bundesligaspielen auf ein Erfolgserlebnis wartet. TSG-Coach André Breitenreiter sieht in dem nächsten Gegner eine „qualitativ hochwertige Mannschaft, die sehr gut zusammengestellt ist und nach dem Trainerwechsel zu gewohnter Stärke gefunden hat“. Trotz nur einem Ligaerfolg aus den vergangenen sechs Spieltagen ist der Hoffe-Trainer mit dem bisherigen Abschneiden seiner Mannschaft zufrieden: „Wir wollen unseren Weg weitergehen und mit Überzeugung auftreten. Und den Glauben daran haben, diesen Weg weiterzugehen, aber das macht die Mannschaft total, wir trainieren intensiv und schrauben täglich an unserer Weiterentwicklung.“
Zu dieser Weiterentwicklung zählen auch andere Bilanzen: Während die Kraichgauer in der vergangenen Saison bei zwölf Kopfballgegentreffern in der Luft sehr anfällig waren, kassierten sie in dieser Saison als einziges Team noch kein Kopfballgegentor. Die Lufthoheit im eigenen Strafraum ist mit ein Garant für die aktuell stabile und gefestigte Defensive, die an den ersten zwölf Spieltagen nur 13 Gegentreffer zuließ. Breitenreiter lobt den aktuellen Teamgeist: „Wir haben eine Mannschaft, die sehr harmonisch miteinander umgeht. Es gibt keine Grüppchenbildung und jeder Spieler wird integriert und mitgenommen. Die gute Stimmung und der familiäre Umgang miteinander sind für mich die größte Basis, um erfolgreich zu sein.“
Interessant dürfte am Samstagnachmittag auch das Duell der beiden Linksverteidiger werden. Im Sommer tauschten David Raum und Angelino die Vereinsseiten und treffen erstmals aufeinander. Hoffenheims Spanier, der noch bis Saisonende ausgeliehen ist, schlug aus dem Spiel heraus die meisten Flanken aller Bundesliga-Spieler (41). Breitenreiter lobt ihn als „einen sehr guten Typen, der sich bereits sehr gut integriert hat.“ Raum, in der Vorsaison noch Hoffenheims Top-Vorlagengeber, tut sich bei seinem neuen Verein diesbezüglich noch etwas schwer, da keine seiner 33 Flanken bisher zu einem Torerfolg führten.
Ganz anders läuft es bei dessen Teamkollege Nkunku, der mit neun Treffern gemeinsam mit Bremens Niclas Füllkrug die Torschützenliste anführt. Der Franzose traf in den letzten zehn Pflichtspielen für RB achtmal. Das aggressive Pressing in Verbindung mit schnellem Umschaltspiel erinnert an die erfolgreichen Zeiten, als die Rot-Weißen im Eiltempo mit begeisterten Offensivfußball in die Fußball-Eliteklasse emporstießen. Die Bilanz seit der letzten Länderspielpause von 29 Toren aus den letzten zehn Spielen unterstreicht dies eindrucksvoll.
Trainer Breitenreiter muss gegen die Sachsen seine Abwehr umbauen. Ozan Kabak sah am letzten Spieltag beim 1:1 in Köln in der Schlussphase die Gelb-Rote Karte und ist daher gesperrt. Der 22-jährige Kabak war im Sommer vom FC Schalke 04 an die Elsenz gewechselt, zuletzt spielte er allerdings auf Leihbasis bei Norwich City. Bei der TSG fasste der türkische Nationalspieler sofort Fuß und verpasste bis zu seinem Platzverweis keine Spielminute an der neuen Wirkungsstätte. Für ihn dürfte Kevin Akpoguma in der Dreierkette rücken.
Zudem müssen die Blau-Weißen ihren mit vier Saisontreffer besten Saisontorschützen Munas Dabbur aufgrund einer Schulterverletzung ersetzen. Weiter fehlen die Dauerverletzten Benjamin Hübner (Trainingsrückstand), Ihlas Bebou (Knieverletzung) und Luca Philipp (Fingerverletzung). Fraglich ist auch der Einsatz von Kevin Vogt, der aufgrund in dieser Trainingswoche noch keine Einheit absolvieren konnte. Falls Vogt ausfällt, konnte Eduardo Quaresma ins Team rücken.
In der Bundesliga-Gesamtbilanz liegen die Ostdeutschen mit sechs Siegen, drei Unentschieden und drei Niederlagen deutlich vorn.
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