Niedergeschlagene Akteure der TSG 1899 Hoffenheim nach der 0:1 Niederlage gegen den HSV. Bild: Siegfried Lörz

Niedergeschlagene Akteure der TSG 1899 Hoffenheim nach der 0:1 Niederlage gegen den HSV. Bild: Siegfried Lörz

Steht Hoffenheims Chefcoach Markus Gisdol vor dem Aus? +++ Die Suche nach dem „Maulwurf“

Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am So. 25.10.2015

Äußerst fraglich, ob er beim Auswärtsspiel am Samstag in Köln noch auf der Bank Platz nehmen wird.

Da ist ein enttäuschender Saisonverlauf mit nur einem Sieg in zehn Partien, eine verunsichert wirkende, leidenschafts- und ideenlos spielende Mannschaft sowie ein gestörtes Verhältnis zu den Vorgesetzten. In der Summe spricht eigentlich alles für eine Trainerentlassung.

Der „Retter in der Not“ im Frühjahr 2013, der in einer schier hoffnungslosen Situation für das Wunder Klassenerhalt steht, ist nun stark in die Kritik geraten. Gisdol, dessen Vertrag noch bis 2018 läuft, stand gegen Hamburg zum
85. Mal in der Bundesliga an der Seitenlinie und schloss damit zum bisherigen Hoffenheimer Rekordtrainer Ralf Rangnick auf.

Diese Statistik sowie die Unterstützung der Fans vor der HSV-Partie mit „Markus Gisdol“-Sprechchören wird Club-Chef Dietmar Hopp aber kaum interessieren. Es ist ein offenes Geheimnis, dass das Verhältnis zur Geschäftsführung nicht zum Besten steht. Zuletzt gab es auch Spannungen im Verhältnis zu Hopp. Dieser hat es dem Trainer nicht verziehen, dass er zusammen mit seinem Berater bei den Vertragsverhandlungen im Frühjahr überhöhte Forderungen stellte. Für Hopp war dies ein Vertrauensbruch.

Foto: Der Hamburger SV gewann Freitagabend bei den Hoffenheimern mit 0:1 Toren. Bild: Loerz

Es gab schon unter der Woche „Knatsch“

Die unter ihm im Sommer geholten hochgelobten Verstärkungen bleiben weiter, bis auf wenige Ausnahmen, noch eines Beweises ihrer individuellen Klasse schuldig. Die saisonübergreifende Negativbilanz 2015 mit 15 Niederlagen in 27 Bundesligaspielen ist enttäuschend. Hoffenheim läuft Gefahr den Kontakt zum Mittelfeld immer mehr aus den Augen zu verlieren.

Gisdol stand bereits am vergangenen Dienstag kurz vor der Entlassung. Nachdem eine undichte Stelle im Verein, ein sogenannter Maulwurf, mittels Boulevardpresse verlauten ließ, das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft sei nicht mehr intakt, informierte sich Boss Dietmar Hopp direkt bei drei Mitgliedern des Spielerrates über den tatsächlichen Sachverhalt.

Nationalspieler Kevin Volland machte deutlich, dass die Mannschaft geschlossen hinter dem Trainer stehe und im kommenden Heimspiel die richtige Antwort geben werde. Das Ergebnis ist bekannt: Das Team zeigte sein bislang schwächstes Saisonspiel.

Markus Gisdol muss jederzeit mit seiner Freistellung rechnen. Ob ihm die Verantwortlichen noch ein Spiel Schonfrist geben? Bild: Loerz.

Sehr suspekt, dass das Geheimtreffen im Golf-Club St. Leon-Rot tags darauf bereits in der Bild-Zeitung stand

Die Frage nach der undichten Stelle wurde laut. Wer hat diese Informationen und Hintergründe weitergeleitet? Wer möchte dadurch womöglich dem Trainer schaden? Die Suche nach dem Maulwurf, der undichten Stelle, wird derweil intensiviert. Bedenklich die Aussage von Manager Rosen: „Es ist bitter, dass die Reihen nicht geschlossen sind. Es ist jemand von Innen, der dem Konstrukt Hoffenheim, der Mannschaft und Dietmar Hopp schaden möchte.“

Doch wer entscheidet nun über das Schicksal des Trainers? Manager Rosen ist mit seinem Trainer eng verknüpft, steht voll und ganz hinter ihm. Von sich aus wird der Geislinger mit Sicherheit nicht gehen, dafür steht eine zu hohe Summe auf dem Spiel.

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