Nagelsmann ist Zukunft – Stevens ist Gegenwart! +++ Großer Vertrauensbeweis für 28-jähriges Trainertalent Julian Nagelsmann

Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Do. 29.10.2015

Personalwechsel an Führungspositionen sorgten für reichlich Schlagzeilen. Nachdem der Vorsitzende der Geschäftsführung Peter Rettig durch Dr. Peter Görlich ersetzt wurde, übernahm nach der Freistellung von Markus Gisdol der Holländer Huub Stevens das Amt des Cheftrainers.

Der 61-Jährige erhielt für seine Mission Klassenerhalt einen befristeten Vertrag bis 30.06.2016. Die eigentliche Überraschung war die Beförderung von U19-Trainer Julian Nagelsmann, als Stevens-Nachfolger. Der Dorfverein stellt damit frühzeitig die Weichen für die Zukunft. Das große Vertrauen in das 28-Jährige Trainertalent unterstreicht ein Dreijahresvertrag bis Juni 2019. Alexander Rosen, Direktor Profifußball: „Julian Nagelsmann passt zu unserem Weg. Wir sind von seiner Qualitäten und Autorität überzeugt.“

Nagelsmann wurde intern schon länger als künftiger Lizenzspielertrainer gehandelt

Dietmar Hopp hatte schon mehrfach angedeutet mit ihm ein großes Talent in den eigenen Reihen zu haben. Dass dies nun so schnell ging, war der aktuellen Situation geschuldet. Interesse bekundeten bereits der FC Bayern München, RB Leipzig und RB Salzburg sowie verschiedene ausländische Clubs. Rosen: „Die Perspektive hat sich nun etwas schneller ergeben. Nagelsmann ist Zukunft – Stevens ist Gegenwart!“

Nagelsmann wurde mit der U 19 der Hoffenheimer Deutscher A-Jugendmeister 2014/2015. Bild: Loerz.

Es ist eine große Bürde für den jungen Nachwuchstrainer, der derzeit seine Lizenztrainer-Ausbildung in Hennef absolviert. Hoffenheim hat eine mutige Entscheidung getroffen, sieht in ihm bereits einen reifen und erfahrenen Trainer. Seit 2006 ist Nagelsmann schon im Nachwuchsbereich tätig, in Hoffenheim seit 2010. Er besuchte schon viele Fortbildungslehrgänge, ist sehr lernfähig. Rosen: „Aufgrund der anstehenden Prüfungsphase wollen wir ihn zunächst völlig zurücknehmen, Interviewanfragen ablehnen, die gesamte Konzentration auf das aktuellen Geschehen richten.“

Der zukünftige Chef-Coach bleibt weiter bei der U19, mit der er aktuell auf Bundesliga-Platz zwei liegt

Erste Bundesliga-Erfahrungen sammelte der damals 25-Jährige als kurzfristiger Co-Trainer unter Marco Kurz in Hoffenheim. Ob diese Erfahrungen und alle lobenden Worte letztendlich ausreichen, um ein Profiteam erfolgreich zu führen, wird die Zukunft zeigen.

„Trotz der momentan schwierigen Situation ist es wichtig, schon jetzt Zeichen für die Zukunft zu setzen. Wir planen langfristig und bleiben dabei unserer Philosophie treu, auf den eigenen Nachwuchs zu setzen“, sagte der neue Geschäftsführer Dr. Peter Görlich. Der gebürtige Landsberger hat durch seine herausragende Arbeit in der achtzehn99AKADEMIE bereits mehrfach auf sich aufmerksam gemacht. In den vergangenen beiden Jahren führte er die U19 jeweils ins Finale um die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft, die er 2014 gewann.  

Gesellschafter Dietmar Hopp hält große Stücke auf ihn, lobte ihn schon mehrfach bei verschiedenen Anlässen: „Es ist die logische und folgerichtige Entscheidung. Wir wollen in der Nachwuchsarbeit weiter Maßstäbe setzen, das gilt auch für unsere Trainer.“