Foto: Kevin Kuranyi hält die Sportkurier-Printausgabe in seinen Händen. Auch er ist Leser unseres Sportmagazins. Foto: BWA

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Der Sportkurier im Interview mit Hoffenheims Kevin Kuranyi: „Meine ersten Einsätze kamen etwas zu früh“

Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Mi. 18.11.2015

111 Tore erzielte er in 261 Bundesligaspielen für den VfB Stuttgart und FC Schalke 04. Bei 123 Ligaeinsätzen für Dynamo Moskau markierte Kuranyi 50 Treffer. Er galt also, als der große Hoffnungsträger im Kraichgau.

Bislang konnte der 1,90 Meter große Zentralstürmer die hohen Erwartungen noch nicht erfüllen. Die Umstellung auf die Bundesliga sowie die fehlende Fitness brauchten ihre Zeit. Jetzt fühlt sich der in Rio de Janeiro geborene, weitgereiste Fußballprofi fit für sein Engagement im Bundesliga-Dorf Hoffenheim.

Was unterscheiden Ihre letzten vier sportlichen Stationen im Wesentlichen?

Kuranyi: In Stuttgart bin ich groß geworden, habe in der Jugend gespielt und bin zum Profi gereift. Nach dieser tollen Zeit konnte ich mich von der außergewöhnlichen Fußballbegeisterung beim FC Schalke 04 überzeugen. Dort wird 24 Stunden rund um die Uhr Fußball gelebt. Die erste ausländische Station war dann Moskau, wo alles etwas kleiner und überschaubarer war. In Russland kommen deutlich weniger Fans in die kleineren Stadien. Dennoch war es eine schöne Zeit, wo ich vieles für mich persönlich lernen konnte. Über meinen neuen Verein Hoffenheim kann ich aufgrund der kurzen Zeit noch relativ wenig sagen. Wir haben hier ein traumhaftes Trainingsgelände mit besten Bedingungen.

Sicherlich hatten Sie sich Ihr Engagement im Kraichgau anders vorgestellt. Noch wenig Einsatzzeiten, dann der Trainerwechsel, jetzt eine defensivere Grundausrichtung.

Kuranyi: In den drei Monaten seit ich hier bin hat sich sehr vieles verändert. Der erhoffte Erfolg blieb noch aus, was einen Trainerwechsel zur Folge hatte.

Szene aus TSG Hoffenheim-Eintracht Frankfurt. Links Frankfurts Alex Meier, rechts Hoffenheims Kevin Kuranyi. Bild: Rafael Kowollik. 

Sie konnten die an Sie gestellten hohen Erwartungen bislang noch nicht erfüllen.

Kuranyi: Rückblickend muss ich gestehen, kamen meine Einsätze zu früh. Ich war einfach nicht genug vorbereitet, die Grundlagen fehlten. Jetzt bin ich an einem Punkt angelangt, wo ich mich weitaus besser fühle. Ich hoffe, dass wir künftig erfolgreicher spielen werden, als im bisherigen Saisonverlauf. Wichtig, dass wir wieder auf den richtigen Weg finden und uns mit einer intensiven Rückrundenvorbereitung weiter verbessern. Die Qualität ist zweifellos vorhanden, um sich weiter oben zu etablieren. Der Trainerwechsel hat zudem für neuen, frischen Wind gesorgt. Ich hoffe, dass ich durch gute Leistungen dazu beitragen kann, dass es wieder aufwärts geht.

Was sind für Sie die Gründe, warum die TSG überraschend auf einem Abstiegsplatz steht?

Kuranyi: Wir sollten nicht zurück sondern nach vorne blicken. Wichtig ist, dass wir als Mannschaft besser spielen, hinten, wie zuletzt gegen Köln und Frankfurt, besser stehen und auch nach vorne uns mehr Torchancen herausspielen. Jeder muss das Maximale aus sich herausholen und noch 10-20 Prozent zulegen.

Huub Stevens lässt gegenüber Gisdol defensiver spielen. Nicht gerade förderlich für die Stürmer.

Kuranyi: Natürlich liebt jeder Stürmer eher die offensivere Ausrichtung, weil sich dadurch mehr Tormöglichkeiten ergeben. Doch gerade in unserer Situation ist es auch für einen Angreifer wichtig, Defensivaufgaben zu übernehmen, um der Mannschaft zu helfen.

Ihr Vertrag läuft noch bis zum Saisonende. Wie geht es danach für Sie weiter?

Kuranyi: Diesbezüglich habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Zunächst gilt es, da unten raus zu kommen und erst im nächsten Jahr werde ich mich mit der Vertragssituation beschäftigen.

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