Hoffenheim-Fans mit guter Laune? Nach dem Pokal-Aus gegen 1860 München, folgte am 1. Spieltag eine Niederlage in Leverkusen. Bild: Siegfried Lörz

Hoffenheim-Fans mit guter Laune? Nach dem Pokal-Aus gegen 1860 München, folgte am 1. Spieltag eine Niederlage in Leverkusen. Bild: Siegfried Lörz

Bundesligist 1899 Hoffenheim +++ Es wird schwierig im Konzert der Großen mitzuspielen

Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Mo. 17.08.2015

Werden sich die Neuzugänge nach dem Abgang vieler etablierter Spieler, als sinnvolle Verstärkung erweisen und die Mannschaft in ihrer Entwicklung weiter nach vorne bringen?

Gelingt es Trainer Markus Gisdol der Mannschaft seine Vorstellung vom modernen Offensivfußball einzutrichtern?

Reicht es, nach dem knappen Scheitern der vergangenen Runde, erstmals sich für einen europäischen Wettbewerb zu qualifizieren? Fragen über Fragen, die man gerne noch erweitern könnte.

Nach dem siebten Platz im Aufstiegsjahr, den folgenden drei elften, dann sechzehnten, neunten und zuletzt achten Tabellenplatz ist schwer absehbar, ob sich der neuerliche Aufwärtstrend weiter in der Tabelle noch oben fortsetzen wird. Die Konkurrenz der großen und finanzstarken Traditionsvereine ist gewaltig. Es wird abermals schwer im Konzert der Großen mitzuspielen.

Um den Top-Sechs aus München, Wolfsburg, Mönchengladbach, Leverkusen, Dortmund und Schalke näher zu rücken, haben die Verantwortlichen um Trainer Gisdol und Manager Alexander Rosen den Spielerkader umfangreich nach eigenen Vorstellungen und Prioritäten verändert. In einer turbulenten Transfer-Sommerpause gingen 19 Profis, zwölf wurden geholt. Alle Neuzugänge sollen demnach bestens ins Hoffenheimer Anforderungsprofi passen und noch entwicklungsfähig sein.

Mit Powerfußball, dieses Mal konstant über die gesamte Saison hinweg, soll es voran gehen

Eine Weiterentwicklung war in der vergangenen Rückrunde jedoch nicht festzustellen. Womöglich ein Grund, dass man daraus die Konsequenzen zog und mit einer Feinjustierungen versuchte auszubessern. Die Enttäuschung war am Saisonende groß, auch wenn man öffentlich nie die Europa-League-Teilnahme einforderte, als die gute Ausgangslage einer tollen Hin-Serie am Ende leichtfertig verspielt wurde.

Man hat aus den Fehlern gelernt, weiß voran es mangelte

Die eigene Spielidee soll nun wieder vordergründig sein. Daran wurde in der Trainingsvorbereitung intensiv gearbeitet. Die Philosophie des herzerfrischenden, offensiven Angriffsfußballs, mit hohem Pressing, rascher Balleroberung und schnellem Umschaltspiel, die soll wieder über allem stehen – und zwar konstant über die gesamten 34 Spieltage.

Schon zu Ralf Rangnicks Zeiten hat dies dem Verein seine eigene Identität verliehen, sorgte für so manch spektakuläres Erfolgserlebnis. Der Spieler, der diese Spielweise zuletzt am effektivsten verinnerlichte muss jedoch ersetzt werden – Roberto Firmino. Der Verlust des brasilianischen Ausnahmetalents wird trotz des warmen Geldsegens schwer zu ersetzen sein.

Jetzt wartet der FC Bayern auf die Hoffenheimer. 1899 mit scherem Auftaktprogramm in Liga eins. Bild: S. Lörz.

Hinsichtlich eines Saisonziels hält man sich, wenig überraschend, im Bundesliga-Dorf vornehm zurück

Seit Gisdol und Rosen im sportlichen Bereich das Sagen haben, ist Bescheidenheit rund ums Trainingszentrum in Zuzenhausen eingekehrt. Wie sehr sich Überheblichkeit und Überschätzung in der Vergangenheit negativ bemerkbar machen können ist immer noch allgegenwärtig.

Es wird vieles davon abhängen, wie schnell sich die neu formierte Mannschaft findet. Wie lange es dauert, bis ein Rädchen ins andere greift. Aus den vielen, meist torreichen Testspielen gegen unterklassige Vereine ist wenig über die wahre Leistungsstärke zu sagen. Das Hammer-Auftaktprogramm hat es in sich. Die 0:2 Pokal-Pleite bei den Münchner Löwen sowie die 1:2 Niederlage beim Liga-Start in Leverkusen belegen dies. Nicht einfacher wird es im Heimspiel gegen den großen Favoriten Bayern München sowie anschließend beim euphorischen Aufsteiger Darmstadt 98.

Der Liga-Start könnte schon zu einem frühen Zeitpunkt eine große Aussagekraft verspüren und das junge Team in ungewollten Zugzwang bringen.

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