"Ich sehe es als großen Erfolg an, dass wir so ein Projekt mit Hilfe der Stadt anschieben konnten", sagt VfR Präsident Ralf Auer 644d804319da53eb3c5bd946a19f8b85-da8

„Neues Jugendleistungs- und Vereinszentrum“ beim VfR Mannheim geplant – „Millionenschwere Investition“ in die Infrastruktur des Clubs

Verbandsliga | erstellt am Mi 17.06.2015

Nicht mit der Verstärkung der ersten Mannschaft, sondern mit einer millionenschweren Investition in die Infrastruktur des Klubs. Dadurch soll dem Traditionsverein eine neue Heimat gegeben werden – auf dem Gelände des ehemaligen Uni-Sportplatzes.

In den vergangenen Jahrzehnten glich das Vereinsgelände des VfR eher einem Flickenteppich denn einem Gelände, das die Mitglieder des Klubs zusammenführen kann. Die erste Mannschaft trainierte auf einer Rasenfläche, die ein paar hundert Meter vom Umkleidebereich des Rhein-Neckar-Stadions entfernt war, während der Nachwuchs wieder ein paar hundert Meter weiter beheimatet war, einen Kunstrasen, einen Hartplatz sowie ein kleines Rasenfeld zur Verfügung hatte und als Sanitäranlagen ein Gebäude der Stadt nutzen musste, das nicht mehr den Standards der Gegenwart entsprach.

Torben Scheuermann: „Dem Verein eine Perspektive schaffen“

„Zum Teil war das nicht zumutbar“, sagt VfR-Präsident Ralf Auer. Weil die Kapazitäten erschöpft waren, mussten die Rasenspieler in den zurückliegenden Jahren immer wieder Kindern und Jugendlichen eine Aufnahme in den Klub verweigern.
„Wir haben als oberstes Ziel, dass wir als Verein wachsen wollen. Insgesamt wollen wir dem VfR eine bessere Perspektive verschaffen, deshalb sind wir aktiv geworden, als es die Möglichkeit dazu gab“, erklärt Torben Scheuermann.

Der Sohn des langjährigen Abteilungsleiters Egon Scheuermann nahm sich mit anderen dem Projekt „Neues Jugendleistungs- und Vereinszentrum“ an. Weil der ehemalige Uni-Sportplatz, der im Besitz des Landes Baden-Württembergs war, jetzt an die Stadt zurückgegeben wurde und deshalb überlegt wurde, wie das Areal künftig genutzt werden könne, warfen die Blau-Weiß-Roten ihren Hut in den Ring und bekamen letztlich von der Stadt die Zusage, das frei werdende Gelände nutzen zu dürfen.

Insgesamt drei Vereine profitieren von der Umgestaltung, denn auch der Reit-Verein Mannheim bekommt Gelände, um Außenkoppeln anlegen zu können. Außerdem erhält der FC Türkspor Mannheim den Hartplatz, um dort sein Vereinsleben dauerhaft aufbauen zu können.

Projekt wird auf der Mitgliederversammlung vorgestellt / Investitionssume liegt insgesamt bei bis zu 2,5 Millionen Euro

Der VfR allerdings hat den größten Teil des Kuchens abbekommen, und möchte auf dem Gelände des ehemaligen Uni-Sportplatzes zwei Kunstrasenfelder sowie ein Funktionsgebäude errichten. Über das Kostenvolumen möchten die Verantwortlichen des Klubs aktuell nicht öffentlich sprechen, weil für den 25. Juni eine außerordentliche Mitgliederversammlung anberaumt ist, auf der den Mitgliedern das Projekt vorgestellt werden soll.

Die Investitionssumme bewegt sich aber zwischen zwei und 2,5 Millionen Euro, etwa 70 Prozent der Kosten werden durch Zuschüsse abgedeckt. Die Überlegungen, wie die restliche Summe finanziert werden soll, wollen die Verantwortlichen am 25. Juni vorstellen. Seit etwa einem Jahr laufen die Planungen bereits, und – sollten die Mitglieder dem Projekt zustimmen – soll im Frühjahr 2016 mit dem Bau der Kunstrasenfelder begonnen werden.

Das Ziel ist, die Flächen zum Beginn der Saison 2016/17 nutzen zu können. Etwas später würde vermutlich das Funktionsgebäude fertig gestellt, in das viel Eigenleistung der VfR-Mitglieder beziehungsweise dem Verein nahestehender Handwerkerfirmen einfließen soll.

Präsident Ralf Auer sieht viele Vorteile

„Ich sehe es als großen Erfolg an, dass wir so ein Projekt mit Hilfe der Stadt anschieben konnten“, sagt Auer, der zwei zentrale Vorteile der angedachten Millionen-Investition beschreibt: „Wir führen erstens den Verein wieder näher zusammen und können Senioren- mit Juniorenmannschaften  verschmelzen. Zweitens bekommen wir die Möglichkeit, eine Frauen- und Mädchenfußball-Abteilung aufzubauen.“ Bis zu 300 neue Mitglieder erhofft sich der Klub, der ganz ähnliche äußere Bedingungen haben würde wie der SV Waldhof mit seiner Sportanlage am Alsenweg.

Vergleiche mit dem größten Konkurrenten der Stadt will beim VfR aber niemand anstellen. Der Blick ist auf den eigenen Verein gerichtet. „Das ist die Chance, den Verein für die Zukunft aufzustellen“, sagt Projektleiter Scheuermann. Und Bagdadi ergänzt: „Das ist eine große Herausforderung, die wir annehmen und nutzen wollen.“

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