Pedro Martinez überzeugte mit einer sehr starken Leistung. AS Sportfoto

Pedro Martinez überzeugte mit einer sehr starken Leistung. AS Sportfoto

Eiskalt im Spitzenspiel – Grün-Weiß Mannheim übernimmt durch einen 4:2 Sieg gegen Gladbach die Tabellenführung in der Tennis Bundesliga

Alle sonstige Sportarten | erstellt am Mo 02.08.2021

Die Tennis-Bundesligaspieler von Grün-Weiß Mannheim feierten am Sonntagabend einen großen Sieg im Spitzenspiel gegen den Gladbacher HTC. Mannheim gewann mit 4:2 und überholte den Kontrahenten dadurch auch in der Tabelle. Grün-Weiß hat als Spitzenreiter 3 Spieltage vor Schluss 10:2 Punkte auf der Habenseite, Gladbach steht bei 9:3.

Ausschlaggebend für den Sieg waren sehr starke Leistungen in den Einzeln. Radu Albot, der zum ersten Mal in dieser Saison für Grün-Weiß spielte, gewann genauso wie Gerald Melzer und Pedro Martinez. Lediglich Maximilian Marterer musste sich in einem hochdramatischen deutschen Duell Daniel Altmaier beugen. Altmaier hatte letztlich im abschließenden Champions Tiebreak, in dem auch immer etwas Glück dazu gehört, mit 10:8 die Oberhand.

Spektakulär waren alle Einzel. Eines kann man aber durchaus herausgreifen. Die Rede ist vom Centre Court Duell zwischen Mannheims Pedro Martinez und Tallon Griekspoor aus den Niederlanden, der für Gladbach spielt. Am Ende freute sich Mannheims spanischer Sympahtieträger über einen 6:4, 4:6, 14:12 Erfolg. Und der wird immer beeindruckender, wenn man sich die Begleitumstände mal ein wenig genauer anschaut.

Martinez hatte alles anders als eine optimale Vorbereitung. Noch am Samstag stand er beim ATP-Turnier in Kitzbühel im Finale, das eigentlich am späten Nachmittag beendet sein sollte, aufgrund starker Regenfälle zog sich die Partie aber bis nach Mitternacht. Direkt nach der Siegerehrung – Martinez hatte zuvor knapp in 3 Sätzen verloren – setzte er sich ins Auto und lies sich nach Mannheim fahren. Am Sonntagmorgen um 6.30 Uhr kam er dort an, ging ins Hotel und musste keine 4 Stunden später schon wieder auf der Mannheimer Tennis Anlage sein.

Andere schlafen da schon im Stehen ein und Martinez kämpfte sich durch und gewann am Ende sogar noch das entscheidende Doppel an der Seite von Albot. „Ich war wirklich sehr müde, aber die Zuschauer und diese tolle Atmosphäre hier haben noch meine letzte Energie freigesetzt“, betonte Mannheims Topspieler.

Und die Zuschauer machten in diesem Match wirklich den Unterschied. Über 1000 saßen auf der Tribüne und peitschten Martinez immer wieder nach vorne. In der Endphase wurde dann nicht nur geklatscht, es wurden sogar „Pedro, Pedro Sprechchöre“ angestimmt. Danach waren sich viele Tribünengäste, die schon seit Jahren bei Grün-Weiß die Bundesliga verfolgen einig, dass es solch eine Stimmung dort noch nie gegeben hat. Es hatte fast etwas von Volksfests Stimmung.

An den nächsten 3 Spieltagen will Grün-Weiß nun alles klar machen. Gelingt das, wäre es nach 2018 und 2019 der 3. Titel in Folge – 2020 fiel die Bundesliga wegen Corona komplett ins Wasser. Gerald Marzenell, der als Teamchef fungiert, betonte: „Wir werden alles daran setzen, dies auch zu schaffen und jetzt immer in einer sehr guten Besetzung antreten. Aber durch sind wir noch lange nicht. Es warten noch sehr schwere Spiele auf uns.“

Grün-Weiß Mannheim – Gladbacher HTC 4:2

Einzelspiele: Albot – Martin 6:4, 6:2; Martinez – Griekspoor 6:4, 4:6, 14:12; Marterer – Altmaier 7:5, 6:7, 8:10; Melzer – Vilella Martinez 6:3, 4:6, 7:10;

Doppelspiele: Martinez/Albot – Altmaier/Griekspoor 6:3, 6:4; Krawietz/Marterer – Haase/Nedovyesov 6:4, 3:6, 4:10.

 

 

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