Marcel Höhn (blau) im Duell mit seinem Gegenspieler vom ATSV Mutschelbach. Heddesheim stieg durch einen 2:1 Finalsieg in die VL Nordbaden auf. Bild: Kowollik
Marcel Höhn, der Heddesheimer Kapitän geht jetzt mit dem VfR Mannheim auf Punktejagd
VfR Mannheim | erstellt am Fr. 01.07.2016
Spätestens nach dem Turniersieg beim Morgen Masters, dem Bandenspektakel der Kurpfalz, ist die Fortuna aus Heddesheim auf die Überholspur eingebogen, startete eine Aufholjagd der Extraklasse.
Es wurde gepunktet, was das Zeug hält. Und wer fleißig ist, wird am Ende eben auch ab und an mal belohnt. Heddesheim wurde das: mit dem Aufstieg in die Verbandsliga Nordbaden.
Höhn (weiß) im Zweikampf mit seinem Waldhofer Gegenspieler. Bild: Hofman
Ein Erfolg, der viele Väter hatte
Auf dem Platz und auch Drumherum. Einer, der sich hier förmlich aufdrängt ist Marcel Höhn. Er war der verlängerte Arm von Trainer Rene Gölz. Ein Kapitän mit Vorbildfunktion, das war er. War, weil er das künftig nicht mehr sein wird. Höhn wechselt die Seiten, spielt fortan für einen Konkurrenten. Der 27-Jährige soll beim VfR Mannheim in eine ähnliche Rolle schlüpfen und zum großen Ziel der Rasenspieler beitragen, der Rückkehr in die Oberliga.
Was bleibt, ist die Frage – warum macht er nicht einfach in Heddesheim weiter? Dort hat er viele Freunde gewonnen, erst kürzlich machte er mit den Jungs aus der Tabakgemeinde noch einen drauf, feierte den Aufstieg auf Ibiza, der Party-Hochburg schlechthin.
Ganz einfach: Höhn hat beim VfR Mannheim, bei dem er schon von 2012 bis 2014 am Ball war, bereits im Februar 2016 unterschrieben. „Das war zu einer Zeit, zu der zudem auch noch die Hoffnung bestand, dass der VfR den Oberliga-Aufstieg packt“, berichtet Höhn, „und mit Heddesheim hatten wir rund zehn Punkte Rückstand, da war nicht wirklich mehr damit zu rechnen, dass wir noch in die Verbandsliga hochgehen.“
Höhn am Ball. In der entscheidenden Schlussphase der Saison zählte Höhn zu den Top-Leistungsträgern der Gölz-Elf. Bild: Kowollik
Der Aufschwung hing dann eng mit ihm zusammen
Höhn war fast die komplette Vorrunde verletzt und entwickelte sich danach wieder zu einem der Führungsspieler. Heddesheim zu verlassen, fällt ihm jedenfalls nicht leicht. „Ich hatte dort zwei schöne Jahre“, erzählt er, „aber natürlich freue ich mich auch auf die Zeit beim VfR.“ Rene Gölz: „Marcel ist ein sehr mannschaftsdienlicher Spieler. Egal auf welcher Position man ihn einsetzte, er hat seine Aufgaben immer hervorragend gelöst. Für uns ist das schon ein Verlust, der Weggang von Höhn, zumal er sich ja auch bei uns sichtlich wohl gefühlt hatte. Auch bei seinen Mitspielern ist er sehr beliebt“, so Heddesheims Coach.
Beim VfR wird der Druck von Anfang an sehr groß sein. Schließlich ist die Mannschaft von Hakan Atik, der absolute Titelfavorit. Höhn weiß das, spricht von vielen großen Namen und einem sehr starken Kader, sagt aber auch: „Der VfR war auch schon in der letzten Saison der Topfavorit. Man darf keinen Gegner unterschätzen, weil sie in diesen Spielen immer 110 Prozent geben. Ein Selbstläufer ist deshalb nicht zu erwarten.“
Geklärt werden muss übrigens noch, wo er überhaupt spielt
Höhn, der es auf rund 100 Oberligaspiele für Mechtersheim und den VfR Mannheim gebracht hat, ist nämlich gewissermaßen ein Alleskönner. Mittelfeld, Außenbahn, links oder rechts – egal, eingesetzt kann er überall werden. „Eigentlich“, lacht Höhn, „habe ich ja immer im Mittelfeld gespielt. Kenan Kocak hat mich dann in seinem letzten Jahr als Trainer beim VfR hinten rechts eingesetzt. Und in Heddesheim habe ich jetzt lange links hinten gespielt.“
Für den VfR Mannheim (li.) schnürte Höhn schon von 2012 bis 2014 die Kickstiefel. AS Sportfotos
Die Seite spielt dabei offenbar eine untergeordnete Rolle, wichtig ist nur eins: Einer wie Höhn muss – beziehungsweise will – das Spiel vor sich haben. „Dann kann ich Tempo aufnehmen und vorne auch durch Flanken für Torgefahr sorgen.“ Und was ist mit dem Torschuss? „Darüber reden wir lieber nicht“, lacht der Mann aus der Marketing-Abteilung der Fitnesskette Pfitzenmeier. Falsche Bescheidenheit ist das, schließlich ist er in der Vergangenheit häufig in der Torstatistik aufgetaucht. „Ja, aber letztes Jahr nur ein einziges Mal.“
In der neuen Saison kann sich das ja wieder ändern, aber vielleicht nicht unbedingt gegen Heddesheim, sonst muss er sich möglicherweise neue Kumpels suchen, die mit ihm auf Ibiza die Nacht zum Tag machen. Außer es ist der bedeutungslose Anschlusstreffer…
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