Unnötige und unglückliche Niederlage ++ Fortuna Heddesheim unterliegt dem VfR Mannheim nach Last-Minute Treffer mit 1:2 (1:0)

Verbandsliga | erstellt am So 05.06.2022

…um nicht mehr viel ging, nur das Ergebnis passte nicht wirklich – es war über die 90 Minuten hinweg gesehen auf den Kopf gestellt. Eine über weite Strecke hochüberlegene Heddesheimer Elf unterlag dem Ligagdritten VfR Mannheim unglücklich mit 1:2 (1:0). Die Tore erzielten für Heddesheim: Filip Vlahov (42.) – Für den VfR traf Furkan Cevik zweifach (57./90.+15.).

Überschattet wurde das Derby von einer Verletzung (65.) von Joseph Olumide (VfR), der mit einem Krankenwagen abtransportiert wurde. Auf diesem Wege „Gute Besserung Joseph“.

Die Heddesheimer wollten mit einem Sieg den VfR Mannheim auch die 6. Saison hintereinander in der Tabelle hinter sich lassen. Entsprechend engagiert, spielstark und dominant trat die Elf von Steffen Kohl auf. Gefühlte 70 Prozent Ballbesitz und Chancen waren auch genug da, um das Spiel schon in Durchgang eins für sich entscheiden zu können. Aber Filip Vlahov (4.), Andreas Adamek (9./38./43.), Andreas Lerchl (14.), Luca Sterzing (27.), Adrian Malburg (35.), Fabian Lorenz (38.) – sie alle ließen beste Torchancen liegen.

Heddesheims Andreas Lerchl (schwarz) war in der 1. Halbzeit einer der Aktivposten im Spiel der Fortunen. Rechts Bozidar Veskovac, dainter Max Denefleh (beide VfR). Bild: Lukas Adler

Auf der Gegenseite war es Cihad Ilhan, der für die sehr defensiv eingestellten Mannheimer nach Kontern zwei Mal gefährlich war. In der 31. Minute zischte sein Torschuss knapp am Torpfosten vorbei und in der 39. Minute scheiterte Ilhan, nachdem er einen langen Ball erlief, an FV Keeper Dennis Broll.

Besser machte es dann in der 41. Minute Filip Vlahov, der seinen Gegenspieler austrickste und mit einem gekonnten Flachschuss aus 16 Metern zur längst überfälligen 1:0 Führung traf. Adamek hätte noch vor der Pause auf 2:0 nachlegen können, als er im Strafraum frei angespielt wurde, aber aus bester Schussposition den Ball vertändelte.

Die Halbzeitansprache von VfR-Coach Hakan Atik war kurz und laut, danach ging Atik aus der Kabine. Sie hatte gefruchtet, die Ansprache, denn in die 2. Halbzeit kamen die Mannheimer mit einer anderen Körperhaltung, mehr Laufbereitschaft, besserem Zweikampfverhalten und sie versuchten auch nach vorne zu spielen.

Cihad Ilhan wurde im Strafraum angespielt, sein Geschoss aus kurzer Distanz, wurde von Torwart Dennis Broll zur Ecke gewehrt (50.).

Heddesheims Andreas Adamek scheitert mit einem Kopfball an VfR-Keeper Steven Ullrich. Bild: Lukas Adler

Nur wenige Minuten später hatte Torjäger Andreas Adamek auf der anderen Seite das 2:0 auf dem Fuß. Fast 30 Meter Freilauf auf das Tor von Steven Ullrich, um dann vollkommen unbedrängt vor dem VfR-Torsteher einen „Chipball“ anzusetzen – kläglich vergeben, diese 100- prozentige Torchance. Es war wahrscheinlich der Knackpunkt in diesem Spiel.

Die vergebenen Großchancen sollten sich rächen. Nach einer Linksflanke kam der eingewechselte Furkan Cevik im Strafraum an den Ball und netzte zum doch überraschenden 1:1 (57.) ein. In der Folge war die Begegnung ausgeglichener und wurde in der 65. Minute für 17 Minuten unterbrochen, als sich VfR-Akteur Joseph Olumide verletzte und nach anschließender Behandlung mit dem herbeigerufenen Krankenwagen in die Klinik gebracht wurde.

Krankenwageneinsatz im Stadion an der Ahornstraße. VfR-Akteur Joseph Olumide musste mit dem Krankenwagen abtransportiert werden. Bild: Lukas Adler 

Die Fortunen legten wieder zu, kamen durch Oliver Malchow (65.), Enis Baltaci (81./87.), Ilias Soultani (85.) gegen in der 2. Halbzeit kampfstarke Mannheimer zu weiteren Torchancen – Ausbeute: Null.

Der VfR zeigte dann, wie man trotz einem zweistelligen Chancenverhältnis für den Gegner, dennoch gewinnen kann. Nach einem Abspielfehler von Heddesheims Akin Ulusoy, kam das Leder zu Furkan Cevik, der in der 15. Minute der Nachspielzeit das sehr schmeichelhafte 1:2 (90.+15.) erzielte.

Ein letztes Aufbäumen nach Wiederanpfiff. Nach schöner Vorarbeit von Ilias Soultani kam Enis Baltaci im Strafraum frei zum Kopfball, aber Steven Ullrich im Tor der Rasenspieler vereitelte diese erstklassige Torchance mit einer starken Glanzparade (90.+17).

In der Nachspielzeit erzielte der VfR durch Furkan Cevik (rechts) den späten und sehr schmeichelhaften 1:2 Siegtreffer (90.+17). Bild: Lukas Adler

Steffen Kohl: „Unglaublich, ein solches Spiel am Ende zu verlieren. Wir haben das in der 1. Halbzeit hochüberlegen gestaltet und den VfR komplett im Griff gehabt. Nutzen wir unsere Chancen, dann ist das Spiel früh entschieden. Der VfR steigerte sich in der 2. Halbzeit und nutzte seine Torchancen im Gegensatz zu uns, effektiv. Dennoch hatten wir auch in der 2. Halbzeit mehr Chancen als der Gegner, um auf die Siegerstraße zu kommen. Das 1:2 in der 17. Minute der Nachspielzeit war dann bitter. Diese Niederlage fühlt sich nicht gut an,“ so Heddesheims Trainer.

Boris Scheuermann: „Die Heddesheimer waren insbesondere in der 1. Halbzeit die bessere Mannschaft. In der 2. Halbzeit sah ich die Partie ausgeglichener und wir haben unsere Chancen eiskalt genutzt. Wir konnten den 3. Tabellenplatz durch den Sieg halten und erstmals nach 6 Jahren stehen wir in der Tabelle wieder vor den Heddesheimern“, freute sich der VfR-Präsident nach dem Spiel über den Derbysieg.

FV Fortuna Heddesheim – VfR Mannheim 1:2 (1:0)

Heddesheim: Broll – Lorenz, Roumeliotis, Malchow, Malburg, Ulusoy, Lerchl (80. Soultani), Baltaci, Vlahov (72. Gebhardt), Adamek, Sterzing.
VfR: Ullrich- Denefleh, Vesokovac, Olumide (67. Leon Ono), Ilhan (54. Cevik), Jungmann (46. Stankovic), Schwöbel, Thau, Muca, Castro, Kuhn.

Tore: 1:0 Filip Vlahov (42.), 1:1 Furkan Cevik (57.), 1:2 Furkan Cevik (90.+17).
Schiedsrichter: Jannik Ganji
Zuschauer: 270.
Besondere Vorkommnisse. Spielunterbrechung von 15 Minuten. Joseph Olumide (VfR) verletzt sich in der 65. Minute und musste mit dem Krankenwagen abtransportiert werden.

Pressemitteilung Fortuna Heddesheim

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